«COP26 ist ein Moment der Wahrheit für unsere Pläne, den Klimawandel zu stoppen», erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
«Es ist eine Minute vor Mitternacht auf der Uhr des Weltuntergangs», sagte der Britische Premierminister Boris Johnson.
Xi Jinping, Präsident von China, glänzt durch Abwesendheit: Wie aus der am Montag abrufbaren Version der offiziellen Rednerliste hervorging, soll stattdessen ein schriftliches Statement auf der Website des Gipfels veröffentlicht werden.
«Ich beschwöre Sie, die Entscheidungsträger der Welt, praktische Wege zu finden, Meinungsverschiedenheiten zu überwinden, damit wir alle mit der Arbeit beginnen können, diesen kostbaren Planeten und die bedrohte Zukunft der jungen Menschen zu retten», sagte Prince Charles
Die wichtigen Stimmen in Glasgow
«COP26 ist ein Moment der Wahrheit für unsere Pläne, den Klimawandel zu stoppen», erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
«Es ist eine Minute vor Mitternacht auf der Uhr des Weltuntergangs», sagte der Britische Premierminister Boris Johnson.
Xi Jinping, Präsident von China, glänzt durch Abwesendheit: Wie aus der am Montag abrufbaren Version der offiziellen Rednerliste hervorging, soll stattdessen ein schriftliches Statement auf der Website des Gipfels veröffentlicht werden.
«Ich beschwöre Sie, die Entscheidungsträger der Welt, praktische Wege zu finden, Meinungsverschiedenheiten zu überwinden, damit wir alle mit der Arbeit beginnen können, diesen kostbaren Planeten und die bedrohte Zukunft der jungen Menschen zu retten», sagte Prince Charles
Wie können die Klimaziele noch erreicht werden? Die Mächtigen dieser Welt diskutieren im schottischen Glasgow über Lösungen – und schwingen grosse Worte. Die wichtigsten Aussagen in der Übersicht.
Mit einem leidenschaftlichen Appell hat UNO-Generalsekretär António Guterres die Staaten der Welt zu viel mehr Ehrgeiz im Kampf gegen die Erderwärmung ermahnt.
Die bereits zugesagten Anstrengungen beim Klimaschutz würden hinten und vorne nicht ausreichen, um eine Katastrophe abzuwenden, warnte er am Montag beim Auftakt der Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow vor Dutzenden Staats- und Regierungschefs: «Wir schaufeln uns unser eigenes Grab.»
Auch US-Präsident Joe Biden und die scheidende deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel forderten in Reden mehr Tempo beim Klimaschutz. «Wir sind nicht da, wo wir hinmüssen», sagte Merkel.
«Es ist an der Zeit, zu sagen: Genug»
Auf Einladung der Vereinten Nationen beraten in Schottland Regierungsvertreter aus rund 200 Staaten zwei Wochen lang, wie die die beschleunigte Erderhitzung noch auf ein erträgliches Mass eingedämmt werden kann. Ein Dämpfer war aber am Sonntag vom G20-Gipfel gekommen: Die Wirtschaftsmächte fassten nur vage Beschlüsse zum Klimaschutz und scheiterten aus Sicht der meisten Beobachter daran, ein starkes politisches Signal nach Glasgow zu senden.
Guterres verlangte, alle Regierungen müssten ihre Subventionen für fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle abschaffen, aus der Kohle aussteigen und einen Preis für sämtliche Treibhausgas-Emissionen festlegen. «Es ist an der Zeit, zu sagen: Genug», sagte Guterres. «Genug brutale Angriffe auf die Artenvielfalt. Genug Selbstzerstörung durch Kohlenstoff. Genug davon, dass die Natur wie eine Toilette behandelt wird.»
Merkel, die als damalige deutsche Umweltministerin schon bei der allerersten UN-Klimakonferenz 1995 dabei war, warnte vor den «verheerenden Auswirkungen des Klimawandels». Beim Kampf gegen die Erderwärmung trügen besonders die Industrieländer Verantwortung. Es gehe um eine «umfassende Transformation» unseres Lebens, Arbeitens und Wirtschaftens. Dies funktioniere nur über einen Preis auf den Ausstoss von Kohlendioxid.
«Es ist eine Minute vor Mitternacht»
Biden sagte zu den versammelten Staatschefs: «Wir stehen an einem Wendepunkt der Weltgeschichte.» Es bleibe nur noch ein kurzes Zeitfenster zum Handeln. «Glasgow muss der Startschuss für ein Jahrzehnt des Ehrgeizes und der Entschlossenheit sein», fügte er an. Die USA wollten mit gutem Beispiel vorangehen.
«Ich weiss, dass das nicht der Fall war. Deshalb macht meine Regierung Überstunden, um zu zeigen, dass unser Engagement für den Klimaschutz aus Taten und nicht aus Worten besteht.» Bidens Vorgänger Donald Trump hatte daran gezweifelt, ob der Klimawandel überhaupt menschengemacht ist – solche Zweifel sind wissenschaftlich klar widerlegt.
Cop26: Johnson warnt vor Scheitern der Klimakonferenz
Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Staatengemeinschaft eindringlich vor einem Scheitern der Weltklimakonferenz COP26 gewarnt. Die Welt müsse sich in Glasgow zu entschlossenem Handeln durchringen.
01.11.2021
Der Gastgeber der Konferenz, der britische Premierminister Boris Johnson, schwor die Weltgemeinschaft ebenfalls auf schnelles und ehrgeiziges Handeln ein. «Es ist eine Minute vor Mitternacht auf der Uhr des Weltuntergangs», sagte er. «Wir fühlen uns vielleicht nicht wie James Bond, und sehen vielleicht auch nicht so aus.» Aber mit Blick auf den Film-Geheimagenten und die Gefahr der Erderhitzung sagte er: «Lasst uns diese Bombe entschärfen.»
Der britische Thronfolger Prinz Charles erinnerte an die wichtige Rolle des Privatsektors für eine klimaneutrale Zukunft. Industrie und Banken hätten Billionen, um die Transformation voranzutreiben. «Wir wissen durch die (Corona)-Pandemie, dass der Privatsektor Fristen drastisch verkürzen kann, wenn sich alle auf die Dringlichkeit und Richtung einer Sache einigen.»
Greta Thunberg: «Kein Blablabla mehr!»
Die Erde hat sich im Vergleich zum vorindustriellen Niveau schon jetzt um etwa 1,1 Grad erwärmt. In Paris hatte sich die Staatengemeinschaft vor sechs Jahren darauf geeinigt, die Erderwärmung möglichst auf maximal zwei Grad, besser 1,5 Grad, zu begrenzen. Bislang reichen die eingereichten Pläne der Staaten dazu aber bei weitem nicht aus.
Unter den rund 28'000 Menschen, die in Glasgow erwartet werden, sind auch zahlreiche Aktivistinnen und Aktivisten, die auf den Strassen für eine ehrgeizigere Klimapolitik protestieren wollen – darunter die weltweit prominenteste Aktivistin, die 18-jährige Schwedin Greta Thunberg.
Greta Thunberg: «Kein Blablabla mehr!»
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat die Staatenlenker beim Weltklimagipfel erneut eindringlich zum Handeln aufgerufen. «Kein Blablabla mehr!», rief sie vor Teilnehmern einer Demonstration in Glasgow.
01.11.2021
Ein offener Brief führender Aktivistinnen um Thunberg an die Staatenlenker der Erde fand in kurzer Zeit mehr als eine Million Unterstützer. Bis zum Montagnachmittag hatten den zum Start der Weltklimakonferenz veröffentlichten Aufruf fast 1,1 Millionen Menschen online mit ihrer E-Mail-Adresse unterzeichnet.
In diesem fordern Thunberg, Vanessa Nakate aus Uganda, die Polin Dominika Lasota und Mitzi Tan von den Philippinen die Staats- und Regierungschefs auf, der Klimakrise endlich entscheidend und mit sofortigen und drastischen Massnahmen zu begegnen.
tmxh, dpa