Millionen-Video Das sagt Tucker Carlson nach seinem Rauswurf

phi

28.4.2023

Tucker Carlson verlässt Fox News

Tucker Carlson verlässt Fox News

Der US-Sender und sein umstrittener Star-Moderator haben sich laut Angaben des Medienkonzerns darauf geeinigt, getrennte Wege zu gehen. Die genauen Hintergründe waren zunächst unklar.

25.04.2023

Der geschasste Fox-News-Frontmann Tucker Carlson meldet sich mit einem Twitter-Video erstmals wieder zu Wort, nachdem sein Sender ihn gefeuert hat. Seine Reaktion wurde millionenfach angesehen.

phi

28.4.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Tucker Carlson hat sich erstmals öffentlich geäussert, nachdem Fox News ihn entlassen hat.
  • Der Moderator ging nicht direkt auf seine Entlassung ein, kritisierte aber, man könne in Amerika nicht mehr die Wahrheit sagen.
  • Sein Tweet wurde über 73 Millionen Mal angesehen, das Video schauten immerhin noch mehr als 21 Millionen.

Wenn sich Tucker Carlson erstmals nach seiner Entlassung bei Fox News äussert, ist ihm einerseits natürlich der Spott der liberalen «Late Night»-Shows sicher. Er melde sich aus seiner «Business-Saune», lästert etwa Desi Lydic, die Gastmoderatorin der «Daily Show».

«Wow, toll für Tucker», fährt die 41-Jährige fort, «auch wenn er sich irgendwo in eine entlegene Hütte isoliert hat, bringt er immer noch seine Botschaft raus – genau wie der Unabomber.» So nennen die US-Medien Ted Kaczynski, der zwischen 1978 und 1995 die USA von einem Verschlag in Montana aus mit Briefbomben in Angst und Schrecken versetzt hat.

Doch neben Häme kann sich der 53-Jährige auch über jede Menge Aufmerksamkeit freuen. Nach 24 Stunden ist sein Tweet 73,3 Millionen Mal gesehen worden. Sein gut zwei Minuten langes Video haben sich immerhin noch 21,7 Personen angeschaut – vielleicht ist ja doch was dran an der «Business-Sauna».

Erkenntnisse einer «kleinen Auszeit»

Aber: «Die andere Sache, die du bemerkst, wenn du eine kleine Auszeit nimmst, ist, wie unglaublich dumm die meisten Debatten sind, die man im Fernsehen sieht.» In fünf Jahren werde sich niemand mehr daran erinnern. «Glauben Sie mir als einen, der daran mitgewirkt hat.»

Und was sagt er nun, der Quotenkönig? Er merke, wie viele «wirklich freundliche Leute» es gebe, seit dem er «ein paar Tage» dem «Lärm» entflohen sei, so Carlson drei Tage nach seiner Demission. «Anständige Leute, denen wichtig ist, was wahr ist.»

Über die wahrlich wichtigen Themen schweige man: «Krieg, bürgerliche Rechte, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, demografischer Wandel, die Macht der Konzerne, natürliche Ressourcen.» Diese Thesen zu diskutieren, «ist in amerikanischen Medien nicht erlaubt», meint Carslon.

Carlson wettert über «die Leute am Drücker»

Das liege an «beiden Parteien und ihren Spendern», die sich verschworen hätten, um jede Debatte darüber zu ersticken. Es sei «eine deprimierende Erkenntnis», dass aus den USA ein Einparteienstaat geworden sei, schiesst der Kalifornier gegen die Republikaner, denen er zuletzt so zugewandt war.

Tucker Carlson (links) und Donald Trump bei einem Golfturnier in Bedminster, New Jersey, am 31. Juli 2022.
Tucker Carlson (links) und Donald Trump bei einem Golfturnier in Bedminster, New Jersey, am 31. Juli 2022.
AP

«Die Leute am Drücker» seien «hysterisch, aggressiv» und hätten «Angst», glaubt Carlson und erklärt «das eiserne Gesetz des Universums»: «Wenn ehrliche Leute sagen, was wahr ist, werden sie mächtig.» Doch heute könne man in Amerika die Wahrheit kaum noch aussprechen. «Solange Ihr die Worte hört, gibt es Hoffnung», endet er.

Tatsächlich verliert Carlson kein direktes Wort über seinen Abgang bei Fox News. «Das meiste, was er sagt, ist ausgesprochen unbedeutend», findet «Late Night»-Host Seth Meyers. Er habe wohl bloss zeigen wollen, dass er noch lebe. Wenn die Reichweite derart gewaltig bleibt, wird er sehr gut damit leben können.