Kundgebung Demonstration gegen Polizeigewalt in Lausanne

gsi, sda

25.9.2021 - 18:53

Die Demonstranten marschierten mit Regenschirmen vom Bahnhofsvorplatz in Lausanne  los.
Die Demonstranten marschierten mit Regenschirmen vom Bahnhofsvorplatz in Lausanne  los.
Bild: Keystone

In Lausanne haben am Samstag zwischen 200 und 300 Personen protestiert, um ihr «Demonstrationsrecht» zu verteidigen. Sie prangerten zudem die Polizeigewalt an.

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Das Kollektiv «Prenons la Rue!» hatte zur Kundgebung aufgerufen. Die Teilnehmenden kritisierten die Behörden vor allem für die «missbräuchlichen und einschüchternden» Praktiken der Polizei. Die Repression werde immer stärker, hiess es.

Die Demonstranten marschierten vom Bahnhofsvorplatz los, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Viele trugen Schutzmasken, Kopftücher oder Verkleidungen oder suchten unter Regenschirmen Schutz vor der Polizei. Entlang der Strecke wurden Reden gegen die Polizei, aber auch gegen die Justiz, die politischen Behörden und die Medien gehalten.

Demonstration verlief überwiegend friedlich

Die Polizeipräsenz war zunächst diskret, nahm aber zu, als der Demonstrationszug sich der Place St-François und den Banken näherte. Etwa 30 Polizisten in Einsatzkleidung umstellten die Demonstranten. Trotz angespannter Situation kam es offenbar nicht zu körperlichen Auseinandersetzungen, obwohl einige Demonstranten Schäden anrichteten, indem sie zum Beispiel Schaufenster einschlugen.

Hintergrund der Proteste war unter anderem der Tod eines 37-jährigen Schwarzen Ende August am Bahnhof Morges VD. Er wurde bei einem Polizeieinsatz erschossen. Ein Polizist hatte sich durch den verwirrten Mann mit einem Messer in der Hand bedroht gefühlt. Die Beamten vor Ort wurden danach kritisiert, zu spät erste Hilfe geleistet zu haben. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.