Zweieinhalb Wochen vor der Wahl in den USA haben bislang erheblich mehr Wahlberechtigte von der Möglichkeit der frühen Stimmabgabe Gebrauch gemacht als 2016.
Nach Daten des «U.S. Elections Project» des Politikwissenschaftlers Michael McDonald von der Universität Florida vom Freitag haben bereits mehr als 21,8 Millionen Amerikaner ihre Stimme abgegeben – das entspricht rund 15,7 Prozent aller Stimmen bei der Wahl vor vier Jahren. Etwas später im Rennen um die Wahl im November 2016 hatte die Zahl der frühen Wähler noch unter der Marke von sechs Millionen gelegen.
Bei der Wahl am 3. November tritt der republikanische US-Präsident Donald Trump gegen den demokratischen Herausforderer Joe Biden an. Ausserdem werden alle Sitze im Repräsentantenhaus und rund ein Drittel der Sitze im Senat vergeben. Nach den Daten des Projekts scheinen bislang erheblich mehr registrierte Demokraten als Republikaner ihre Stimme frühzeitig abgegeben zu haben. Die Registrierung bei einer Partei sagt aber nicht unbedingt etwas über das Stimmverhalten aus.
Wegen der Coronavirus-Pandemie wird bei der Wahl in den USA erwartet, dass mehr Amerikaner als sonst von der Möglichkeit einer frühen Stimmabgabe oder der Briefwahl Gebrauch machen. Trump macht allerdings seit Monaten Stimmung gegen die Briefwahl, weil er darin massives Betrugspotenzial sieht. Belege dafür hat er nicht vorgelegt.
Im historischen Verlauf zeigt sich, dass die Wahlbeteiligung in den USA höher liegt, je kontroverser der Wahlkampf abläuft. Trump hat die Wahl zur wichtigsten in der Geschichte der USA erklärt. Auch Biden hat die Bedeutung dieser Wahl für die Zukunft der Vereinigten Staaten immer wieder unterstrichen.