Harte Strafe in Deutschland Klimaaktivistin muss acht Monate ohne Bewährung hinter Gitter

tchs

21.9.2023

Aktivist*innen der Klimaschutzgruppe Letzte Generation blockieren den Spandauer Damm in Berlin. (Symbolbild)
Aktivist*innen der Klimaschutzgruppe Letzte Generation blockieren den Spandauer Damm in Berlin. (Symbolbild)
Bild: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die Richterin urteilte härter, als die Staatsanwaltschaft forderte: Ein Mitglied der Letzten Generation ist in Berlin zu einer achtmonatigen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt worden.

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  • In Berlin ist ein Mitglied der Letzten Generation zu einer achtmonatigen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt worden.
  • Das Strafmass für die 41-jährige Caroline Schmidt fällt somit noch höher aus, als von der Staatsanwaltschaft gefordert.
  • Die Letzte Generation äusserte sich auf X zu der drastischen Strafe.

Es ist die bislang längste Haftstrafe gegen ein Mitglied der Letzten Generation: Eine Klimaaktivistin ist in Berlin zu acht Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Damit urteilte die Richterin sogar härter als von der Staatsanwaltschaft gefordert. Deren anvisiertes Strafmass waren insgesamt 90 Tagessätze in Höhe von 15 Euro.

Im vergangenen Jahr hatte sich die verurteilte Caroline Schmidt an drei Strassenblockaden beteiligt. Vor Gericht erklärte die 41-Jährige, die Proteste fortführen zu wollen.

Die Letzte Generation äusserte sich nun auf ihrem X-Account (ehemals Twitter) zum aus ihrer Sicht deutlich zu hohen Strafmass.

«Caroline Schmidt wurde gestern in Berlin für 3 Straßenblockaden verurteilt. Richterin Fischer entschied, sie solle 8 Monate ins Gefängnis gehen. Ohne Bewährung», berichten die Klimaaktivist*innen. «Der Grund? Caroline wird weiter für unser aller Überleben protestieren.»

In München wurde das Verfahren eingestellt

Wie die Klimagruppe unter dem Tweet weiter schreibt, wurde am Mittwoch auch in München über einen der Proteste verhandelt. In diesem Fall wurde das beschleunigte Verfahren, das eine Strassenblockade im August in Bayern behandelte, eingestellt.

«Diese Unterschiede im Strafmass für ein und dasselbe sind absurd», erklärt die Gruppe. Und: «Kein Gericht wird das Spannungsfeld, in dem wir uns befinden, auflösen können. Wir werden weitermachen, bis die Regierung ihrer Verpflichtung nachkommt, unsere Lebensgrundlagen zu schützen.»