Ausdauernde und gute Sängerin: Feldlerche im Flug.
Die Feldlerche trägt ein kleines Häubchen.
Als Bodenbrüter von Feinden bedroht, werden die Jungvögel schnell flügge.
Die Feldlerche ist der Vogel des Jahres 2022 - Gallery
Ausdauernde und gute Sängerin: Feldlerche im Flug.
Die Feldlerche trägt ein kleines Häubchen.
Als Bodenbrüter von Feinden bedroht, werden die Jungvögel schnell flügge.
Die Feldlerche ist der Vogel des Jahres 2022. Sie lebt seit Jahrhunderten in offenen Agrarlandschaften mit dem Menschen zusammen. Die Industrialisierung der Landwirtschaft setzt ihr aber seit Jahrzehnten zu, unterdessen ist die Feldlerche stark bedroht.
Als Vogel des Jahres soll die Feldlerche auch für andere bedrohte Arten im Kulturland stehen und auf eine nötige Neuausrichtung der Agrarpolitik hinweisen, wie die Organisation SVS/Birdlife Schweiz am Donnerstag mitteilte. Obwohl klein und unscheinbar, ist die Feldlerche eine der besten und ausdauerndsten Sängerinnen der Vogelwelt.
Im Frühling flattert sie minutenlang über Feldern und Wiesen, wobei sie fast pausenlos singt. Mit den Sangeskünsten will das Männchen ein Weibchen gewinnen.
Intensivlandwirtschaft behindert Bruten
Die Feldlerche ist ein Bodenbrüter. Im April legt das Weibchen vier bis sechs Eier. Diese werden im Schnitt in zwölf Tagen ausgebrütet. Die Jungvögel verlassen das Nest nach sieben bis zwölf Tagen – eine der kürzesten Brut- und Nestlingszeiten bei den Vögeln.
Doch das reicht aktuell nicht mehr für sichere Bruten, wie SVS/Birdlife schrieb. Weder findet die Feldlerche einen sicheren Brutplatz noch genug Insekten und Spinnentiere für die Jungen. Grund sind stark gedüngte Wiesen, das häufige Mähen und dadurch weniger Blütenpflanzen und Insekten.
Zudem bleibt im dichten Bewuchs kaum Platz für den Vogel. So ist die Feldlerche von den Wiesen des Mittellands praktisch verschwunden. Im Kanton Zürich etwa ging der Bestand um 90 Prozent zurück.
Nur noch Restbestände
Aber auch in den Alpen ist die Feldlerche zunehmend bedroht. Nur in Gebieten mit vielen ungedüngten und spät gemähten Wiesen in Biodiversitätsförderflächen und in Schutzgebieten finden sich noch Restbestände.
Neben den Wiesen spitzte sich die Lage für die Feldlerche auch auf den Äckern dramatisch zu. Nahrung ist rar, Pestizide machen den Insekten den Garaus, Ackerlandstreifen als Rückzugsgebiete und Ackerbegleitflora fehlen.
Zwar konnten Vogelschützer landesweit kleinflächige Erfolge erzielen, diese reichen aber nicht zur Trendumkehr. Nur eine ökologisch ausgerichtete Agrarpolitik könne den Vogel wieder zurückbringen, schieb SVS/Birdlife.