Ukraine-Überblick Russland beschiesst Schulen, Einkaufszentren und eine Entbindungsklinik

Agenturen/red

29.12.2023

Video soll Explosion der «Nowotscherkassk» zeigen

Video soll Explosion der «Nowotscherkassk» zeigen

Ein Amateurvideo soll die Explosion des russischen Kriegsschiffs «Nowotscherkassk» im Krim-Hafen Feodosia zeigen.

27.12.2023

Russische Luftangriffe auf die Ukraine nehmen wieder zu, sogar der Westen des Landes wird mit Drohnen und Marschflugkörpern attackiert. Laut dem ukrainischen Präsidenten muss alles dafür getan werden, dass im kommenden Jahr alle «gemeinsam Stärke» zeigen. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red

29.12.2023

Das Wichtigste im Überblick

  • Russland hat die Ukraine in der Nacht und am Freitagmorgen erneut mit Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen. Es sind die massivsten russischen Luftangriffe seit Monaten.
  • Eine russische Rakete hat nach Erkenntnissen der polnischen Armee den Luftraum des Nato-Mitglieds Polen verletzt.
  • Kremlchef Wladimir Putin hat sich vom Chef des Konzerns Rostech über eine «massive Ausweitung» der Rüstungsproduktion informieren lassen.
  • Der Zaun an Lettlands Grenze zum benachbarten Belarus soll nach Angaben des Grenzschutzes des baltischen EU- und Nato-Landes schon bald vollendet sein.
  • Ein weiterer Putin-Vertrauter stirbt nach Sturz aus dem Fenster.
  • Ein russisches Gericht hat die Oppositionspolitikerin Xenia Fadejewa aus dem Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny zu neun Jahren Straflager verurteilt.
  • Die Entwicklungen von Donnerstag findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 29. Dezember 2023

  • 19.45 Uhr

    Biden verlangt neue Kiew-Hilfen vom Kongress

    Angesichts der beispiellosen russischen Luftschläge gegen die Ukraine hat US-Präsident Joe Biden den Kongress erneut eindringlich aufgerufen, weitere Mittel für Kiew zu bewilligen. «Über Nacht hat Russland seinen grössten Luftangriff auf die Ukraine seit Beginn dieses Krieges gestartet», hiess es am Freitag in einer schriftlichen Stellungnahme Bidens. «Bei diesem Kampf steht weit mehr auf dem Spiel als nur die Ukraine», mahnte er. «Er betrifft das gesamte Nato-Bündnis, die Sicherheit Europas und die Zukunft der transatlantischen Beziehungen.»

    Mit ihrer militärischen Hilfe hätten die USA dazu beigetragen, viele Menschenleben zu retten, betonte er. «Aber wenn der Kongress im neuen Jahr nicht dringend handelt, werden wir nicht in der Lage sein, weiter die Waffen und lebenswichtigen Luftverteidigungssysteme zu liefern, die die Ukraine zum Schutz ihres Volkes benötigt. Der Kongress muss handeln, und zwar ohne weitere Verzögerung.»

  • 19.06 Uhr

    Zahl der Todesopfer bei russischen Angriffen auf Ukraine steigt auf 30

    Die Zahl der Todesopfer bei einer massiven russischen Angriffswelle auf die Ukraine ist auf mindestens 30 gestiegen. Mehr als 160 Menschen wurden bei den Angriffen am Freitagmorgen verletzt, wie Innenminister Ihor Klymenko im Onlinedienst Telegram mitteilte. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe waren es die massivsten Angriffe auf die Ukraine in diesem Jahr.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor im Onlinedienst X (vormals Twitter) erklärt, Moskau habe «fast alle Arten von Waffen» eingesetzt: Hyperschall-Raketen vom Typ Kinschal, Raketen vom Typ S-300 sowie Marschflugkörper und Drohnen.

    Nach Angaben der ukrainischen Behörden wurden unter anderem Schulen, eine Entbindungsklinik, Einkaufzentren und Wohnhäuser angegriffen. Die Luftwaffe erklärte, Russland habe 158 Drohnen und Raketen eingesetzt, von denen 114 zerstört worden seien.

  • 18.04 Uhr

    Grossbritannien liefert 200 Flugabwehrraketen an Ukraine

    Am Tag der schwersten russischen Luftangriffe auf die Ukraine seit Kriegsbeginn hat Grossbritannien dem attackierten Land weitere Waffen zugesichert. Es würden Hunderte Flugabwehrraketen geliefert, um die ukrainischen Verteidigungsfähigkeiten zu unterstützen, schrieb der britische Verteidigungsminister Grant Shapps am Freitag im Onlinedienst X (früher Twitter). Nach Angaben seines Ressorts handelt es sich um 200 Raketen.

    Am Freitagmorgen hatte Russland nach ukrainischen Angaben mehr als 150 Raketen und Drohnen auf Ziele im Nachbarland abgefeuert. Dabei wurden mindestens 26 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt.

    Der russische Präsident Wladimir Putin teste die ukrainische Verteidigung und die westliche Entschlossenheit. «Jetzt ist es an der Zeit, dass die freie Welt zusammenhält und wir unsere Anstrengungen verdoppeln, um der Ukraine das zu verschaffen, was sie zum Sieg braucht», sagte Shapps. Grossbritannien hatte der Ukraine bereits in der Vergangenheit Raketen geliefert.

  • 17.33 Uhr

    Selenskyj besuchte halb eingeschlossene Frontstadt Awdijiwka

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die halb von russischen Truppen eingeschlossene Frontstadt Awdijiwka im Gebiet Donezk besucht. «Awdijiwka – unsere Positionen und unsere Jungs», sagte Selenskyj in einer am Freitag in sozialen Netzwerken veröffentlichten Videobotschaft. Dabei stand der Staatschef an dem mit ukrainischen Fahnen verzierten Ortseingang der Industriestadt. Er wurde von seinem Bürochef Andrij Jermak begleitet. Selenskyj zeichnete mehrere Soldaten mit Orden aus und überbrachte seine Glückwünsche zu Weihnachten und zum neuen Jahr.

  • 17.21 Uhr

    EU-Chefdiplomat: Russische Angriffe auf Ukraine barbarisch und feige

    EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat die jüngsten «barbarischen» Luftangriffe Russlands auf ukrainische Städte verurteilt. Es sei ein «weiterer feiger und wahlloser Angriff auf Schulen, eine Metrostation und ein Krankenhaus», schrieb Borrell am Freitag auf der Plattform X (ehemals Twitter). Er habe mit dem ukrainischen Aussenminister Dmytro Kuleba gesprochen. «Der Kampf der Ukraine für Freiheit gegen Tyrannei ist ein gemeinsamer Kampf.»

    Die EU bleibe verpflichtet, 2024 zusätzliche militärische Ausrüstung bereitzustellen, um die Ukraine beim Widerstand gegen die russische Invasion zu unterstützen, so Borrell.

  • 16.57 Uhr

    Russische Rakete fliegt durch polnischen Luftraum

    Im Zuge der massiven Luftangriffe Russlands auf die Ukraine hat eine russische Rakete nach Erkenntnissen der polnischen Armee den Luftraum des Nato-Mitglieds Polen verletzt. «Alles deutet darauf hin, dass eine russische Rakete in den polnischen Luftraum eingedrungen ist. Sie wurde von uns auf dem Radar verfolgt und hat den Luftraum auch wieder verlassen», sagte Generalstabschef Wieslaw Kukula am Freitag in Warschau. Den Angaben zufolge befand sich die Rakete etwa drei Minuten lang im polnischen Luftraum und überflog dabei 40 Kilometer. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte, das Verteidigungsbündnis stehe zu seinem Mitglied Polen und bleibe wachsam.

  • 15.12 Uhr

    Russland versetzt Ukraine schlimmste Luftschläge seit Kriegsbeginn

    In der von Russland bombardierten Ukraine sind kurz vor dem Neujahrsfest bei beispiellosen Luftangriffen landesweit mehr als 20 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt worden. Die ukrainische Führung sprach von massivem «Terror» gegen die Zivilbevölkerung.

    Bis Freitagnachmittag waren 26 Todesopfer bekannt, 137 Menschen wurden zudem verletzt, wie die regionalen ukrainischen Behörden mitteilten. Tote gab es demnach in Dnipro, Charkiw, Saporischschja, Odessa, Lwiw (Lemberg) und der Hauptstadt Kiew.

    Das Militär in Kiew sprach vom «massivsten Luftangriff» auf die Ukraine seit Beginn des Krieges – also seit fast zwei Jahren. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge feuerte Russland 158 Raketen und Kampfdrohnen gegen das Land ab. Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj sprach von 122 Raketen und Marschflugkörpern sowie von 36 Drohnen. Noch nie seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gab es demnach solche starken Luftangriffe an einem Tag wie jetzt zum Jahresende.

    Die Flugabwehr habe diesmal mehr als 70 Prozent der russischen Angriffe abfangen können, sagte Saluschnyj. Die Schläge erfolgten demnach in mehreren Wellen aus verschiedenen Richtungen und unter Einsatz strategischer Bomber.

    Verletzte durch Beschuss gab es auch in der westukrainischen Stadt Chmelnyzkyj und in der nahe zur russischen Grenze gelegenen Kleinstadt Konotop im Gebiet Sumy. In mehreren Gebieten des Landes kam es zu Stromausfällen. In der Metro in Kiew suchten viele Menschen Schutz vor den Angriffen.

  • 13.46 Uhr

    Ein weiterer Putin-Vertrauter stirbt nach Sturz aus dem Fenster

    Lokalpolitiker Wladimir Egorow ist tot im Hof seines Hauses in Tobolsk (West-Sibirien) aufgefunden worden. Das Berichten russische und internationale Medien und berufen sich dabei auf mehrere russische Nachrichtenagenturen. Es gebe bislang keinen Hinweis auf kriminelle Handlungen, geben diese bekannt. Inzwischen melden diverse, der 46-jährige Politiker sei aus einem Fenster im dritten Stock gestürzt

    Egorow war Mitglied von Präsident Putins Partei Einiges Russland. 2016 war er in einen Korruptionsskandal verwickelt. Verurteilt wurde er deswegen nicht. Er sei einer der reichsten Männer der Stadt Tobolsk gewesen, in deren Parlament er sass.

    Wladimir Egorow ist ein weiterer von zahlreichen prominenten Russen, die unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen sind. Vor rund zwei Wochen ist die Vize-Chefredaktorin von Putins Lieblingszeitung mit 35 Jahren gestorben. Dies, ein Jahr, nachdem der damalige Chefredaktor desselben Blatts ebenfalls unerwartet gestorben war. Auch Fensterstürze von russischen Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft gab es seit Beginn der Invasion schon mehrere.

  • 13.01 Uhr

    Flugobjekt aus Richtung Ukraine dringt in Polens Luftraum ein

    Polens Armee hat ein nicht identifiziertes Flugobjekt gemeldet, das aus Richtung der Ukraine kommend in den Luftraum des EU- und Nato-Mitglieds eingedrungen ist.

    Es sei in den frühen Morgenstunden entdeckt worden und vom Moment des Eindringens in den Luftraum bis zum Verschwinden des Signals von den Funkortungsanlagen des Luftverteidigungssystems beobachtet worden, teilte ein Kommando der Streitkräfte am Freitag auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz schrieb dort, er sei in ständigem Kontakt mit dem Präsidenten, dem Regierungschef und dem Generalstab.

    Nach Informationen des Radiosenders Rmf.fm suchten Polizisten und Soldaten in der Nähe der Stadt Zamosc im Südosten des Landes nach Trümmern.

  • 12.38 Uhr

    Kremlgegnerin zu neun Jahren Lagerhaft verurteilt

    Ein russisches Gericht hat die Oppositionspolitikerin Xenia Fadejewa aus dem Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny zu neun Jahren Straflager verurteilt.

    Das Urteil gegen die frühere Abgeordnete der Stadt Tomsk erging am Freitag wegen angeblicher Gründung einer extremistischen Gemeinschaft. Nawalnys Team sprach von einem neuen Unrechtsurteil der russischen Willkürjustiz.

    Die meisten Mitarbeiter Nawalnys, der in einem Straflager in der Polarregion sitzt, haben das Land verlassen. Fadejewa war 2020 in den Stadtrat von Tomsk gewählt worden, in dem Jahr, als Nawalny dort bei einem Besuch mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok vergiftet wurde. Die Wahl Fadejewas galt damals als Sensation. 2021 wurde sie festgenommen, sass zunächst im Hausarrest und kam schliesslich in Untersuchungshaft.

  • 11.06 Uhr

    Bilanz der russischen Luftangriffe: 16 Tote, 75 Verletzte

    Bei den beispiellosen russischen Raketen- und Drohnenangriffen auf die Ukraine sind laut offiziellen Angaben aus Kiew mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Verletzten wurde am Freitagmorgen mit 75 angegeben, wie ukrainische Medien unter Berufung auf das Innenministerium meldeten.

    Allein in der Stadt Dnipro gab es fünf Todesopfer unter Zivilisten und mehr als 20 Verletzte, wie die dortige Militärverwaltung mitteilte. Russland hatte in der Nacht und am Morgen weite Teile des Landes mit Angriffen überzogen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von 110 Raketen – so viele wie noch nie an einem Tag. Zunächst hatten die Behörden am Morgen von sechs Toten und etwa drei Dutzend Verletzten gesprochen.

    Kiew während der russischen Luftangriffe am 29. Dezember 2023.
    Kiew während der russischen Luftangriffe am 29. Dezember 2023.
    IMAGO/Ukrinform
  • 9.38 Uhr

    Kiew: Massivste russische Luftangriffe seit Monaten

    Russland hat die schwersten Luftangriffe seit Langem auf die Ukraine ausgeführt. «Derart viele rote feindliche Ziele haben wir seit Langem nicht mehr auf unseren Monitoren gehabt», sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat am Freitag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Behördenangaben nach wurden dabei landesweit mindestens sechs Menschen getötet und mehr als drei Dutzend verletzt. Sprecher Ihnat betonte: «Es flog praktisch alles, ausser Kalibr-Marschflugkörpern.» Eingesetzt worden seien Kinschal-Hyperschallraketen, ballistische Raketen des Typs S-300, verschiedene Marschflugkörper und weitreichende Drohnen iranischer Bauart. Etwa 18 strategische Bomber seien in der Luft gewesen.

    Es hatte landesweit Luftalarm gegeben. Über Einschläge und Schäden wurde aus Charkiw, Lwiw, Dnipro und der Hauptstadt Kiew berichtet. Explosionen gab es Medienberichten zufolge ebenfalls in Odessa, Chmelnyzkyj und Saporischschja. Die Ukraine wehrt seit mehr als 22 Monaten eine russische Invasion ab.

  • 8.52 Uhr

    Abgeschossene Lenkwaffe kracht in Hochhaus in Kiew und setzt es in Brand

    Die ukrainische Luftwaffe kämpft gegen die massiven Luftangriffe Russlands. Über Kiew hat sie eine Lenkwaffe abgefangen. Trümmerteile sind laut Beobachtern in ein Hochhaus in Kiew gestürzt. Dieses ist dabei in Brand geraten.

    Es handelt sich offenbar um ein Wohnhaus.

    Auch Odessa, Lwiw und Charkiw sind laut ukrainischen Angaben bescossen worden. 

  • 7.31 Uhr

    Massive russische Raketen- und Drohnenangriffe auf die Ukraine

    Russland hat die benachbarte Ukraine in der Nacht und am Freitagmorgen erneut massiv mit Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen. Landesweit habe es schwere Schäden gegeben, meldeten ukrainische Medien. So sei in der westlichen Stadt Lwiw bei einer Drohnenattacke unter anderem ein Infrastrukturobjekt getroffen worden. Im südukrainischen Odessa gab es durch Trümmer einer abgeschossenen Drohne einen Hochhausbrand. Im nordöstlichen Charkiw gab es mehrere Explosionen nach Raketenangriffen. Auch in der Hauptstadt Kiew musste am Morgen die Flugabwehr tätig werden. Ob es infolge der Angriffe auch Tote gab, war zunächst noch unklar.

    Schon in der Nacht hatte Russland die Ukraine aus mehreren Richtungen mit Drohnen und Raketen angegriffen. Lwiw sei von mehr als zehn Kamikaze-Drohnen des Typs Shahed attackiert worden, teilte Bürgermeister Andrij Sadowyj auf Telegram mit. Es soll mehrere Einschläge gegeben haben. Im Gebiet Sumy wurden durch den Einschlag einer Rakete in der Stadt Konotop drei Menschen verletzt, ein Mehrfamilienhaus und eine Werkstatt beschädigt. In Charkiw seien nachts ebenfalls mehr als zehn Raketen heruntergegangen. Zunächst gab es keine offiziellen Angaben zu Verletzten. Die Höhe der Schäden müsse überprüft werden, hiess es.

    Am Morgen folgte die zweite Welle der Luftangriffe. Wegen der Attacken wurde landesweit Luftalarm ausgelöst. Die Ukrainer waren dazu aufgerufen, sich in Luftschutzkeller zu begeben. Auch die Hauptstadt Kiew und die Industriestadt Dnipro gerieten ins Visier der Russen. Aus beiden Millionenstädten wurden Explosionen gemeldet. Unklar war zunächst noch, ob es sich dabei um Einschläge der russischen Raketen oder deren Abschuss durch die Flugabwehr handelte.

    Russland hat vor mehr als 22 Monaten seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet und beschiesst immer wieder auch zivile Ziele weit hinter der Front. Im vergangenen Winter waren vor allem Objekte der Energieversorgung Ziel russischer Angriffe. Experten warnen vor einer Wiederholung dieser Taktik in diesem Winter. Ziel Moskaus ist es, die Ukrainer in Kälte und Dunkelheit zu stürzen, um die Kriegsmüdigkeit zu erhöhen. Angriffe auf zivile Objekte gelten als Kriegsverbrechen.

  • 7.05 Uhr

    Luftabwehr im Grosseinsatz – Explosionen in Kiew

    Mehrere ukrainische Städte sind ukrainischen Angaben zufolge von Russland angegriffen worden. Auch in der Hauptstadt Kiew waren Explosionen zu hören. Bürgermeister Vitali Klitschko fordert die Einwohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Laut Klitschko ist die Luftabwehr im Grosseinsatz. Es gebe eine Raketenwarnung für die Hauptstadt.

  • 6 Uhr

    Charkiw unter Raketenbeschuss

    Charkiw im Nordosten der Ukraine steht nach Angaben des Bürgermeisters Ihor Terehov unter russischem Raketenbeschuss. Bisher seien mindestens sechs Explosionen von Flugabwehrsystemen verzeichnet worden.

    Russische Drohnen haben auch die westukrainische Stadt Lwiw angegriffen. Dies berichtet der Gouverneur der Region, Maksym Koyytskyi, bei Telegram. Örtliche Medien berichten über Explosionen.

    Verwüstung nach russischem Artilleriebeschuss auf Charkiw. (8. Dezember 2023)
    Verwüstung nach russischem Artilleriebeschuss auf Charkiw. (8. Dezember 2023)
    Bild: Keystone/EPA/Sergey Kozlov
  • 5 Uhr

    Lettland: Zaun an Grenze zu Belarus kurz vor Fertigstellung

    Der Zaun an Lettlands Grenze zum benachbarten Belarus soll nach Angaben des Grenzschutzes des baltischen EU- und Nato-Landes schon bald vollendet sein. «Wir hoffen, dass wir bis Ende dieses Jahres den gesamten Zaun an der Landgrenze zu Belarus fertigstellen können», sagte Grenzschutzoffizier Vladimirs Sersts der Deutschen Presse-Agentur bei einem Besuch an der Grenze bei Silene im Südosten Lettlands. Kurz vor Weihnachten seien fast alle Arbeiten zur Errichtung der physischen Barriere abgeschlossen gewesen. Danach soll der Bau weiterer Infrastruktur aufgenommen werden: neue Wege entlang des Zauns, Überwachungskameras und Sensoren.

    Lettland hat eine rund 172 Kilometer lange Grenze zu Russlands engem Verbündeten Belarus, die Teil der EU-Aussengrenze ist. Die Lage dort ist angespannt, weil Migranten aus Krisengebieten in den Baltenstaat gelangen wollen, was von den belarussischen Behörden geduldet oder sogar gezielt befördert wird, um ein politisches Druckinstrument zu schaffen. Mehr als 13 000 Migranten hat Lettland nach eigenen Angaben dieses Jahr schon daran gehindert, aus Belarus kommend die grüne EU-Grenze zu überqueren - gegenüber knapp 5300 im Vorjahr.

    Anders als in Litauen oder Polen gibt es in Lettland noch keinen durchgängigen Zaun entlang der teils auch durch Gewässer verlaufenden Grenze zum autoritär regierten Nachbarland. Stattdessen sind bisher stellenweise mehrlagige Stacheldrahtrollen ausgelegt, die leichter zu überwinden sind. Um mehr Personal und Kapazitäten zur Überwachung der Grenze freizumachen, hatte die Regierung in Riga im September mit dem Kontrollpunkt Silene einen der beiden Grenzübergänge zu Belarus dichtgemacht. Auch Militär und Polizei helfen derzeit beim Grenzschutz.

    Trotz der bald mit einem Zaun befestigen Grenze rechnet Sersts mit weiteren illegalen Übertrittsversuchen, deren Zahl zuletzt angesichts des Winterwetters deutlich zurückgegangen sei. «Der Zaun ist keine Steinmauer», betonte der Grenzschützer. Natürlich könne er überwunden werden, und schon jetzt würden fertige Abschnitte beschädigt oder aufgeschnitten. «Aber der Zaun wird uns Zeit zum Reagieren geben».

    Ein weiteres «grosses Problem» seien Schlepper, die den Migranten auf der lettischen Seite der Grenze dabei helfen, weiterzukommen. «Viele Vermittler versuchen, an leichtes Geld zu kommen und diese Personen illegal weiter nach Europa zu transportieren», sagte Sersts. Zielland sei vor allem Deutschland. Manche Migranten meinten sogar, dass sie sich schon an der Grenze nach Deutschland befänden und seien völlig überrascht, weil die belarussische Seite sie falsch informiert habe. «Sie wissen nicht einmal, was Lettland ist und wo es liegt.»

  • 4.58 Uhr

    Selenskyj ruft für 2024 zum Kampf gegen Russland auf

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts unsicherer Militärhilfen für das nächste Jahr die Weltgemeinschaft mit Nachdruck zum gemeinsamen Kampf gegen Russlands Aggression aufgerufen. «Der russische Terror muss besiegt werden. Terror muss immer scheitern. Und alle von uns in der freien Welt müssen das zusammen sicherstellen», sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner abendlichen Videoansprache kurz vor Ende des Jahres.

    Es müsse alles dafür getan werden, dass im kommenden Jahr alle «gemeinsam Stärke» zeigten. Selenskyj dankte etwa Papst Franziskus für dessen Friedenswünsche für die Ukraine und den USA für ein neues militärisches Hilfspaket.

    Die Vereinigten Staaten hätten neue Raketen für die Flugabwehr geliefert sowie Marschflugkörper vom Typ Himars, Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter sowie zusätzliche gepanzerte Fahrzeuge. «Alles, was wir brauchen», sagte Selenskyj.

    Das ukrainische Militär betont immer wieder, dass es für den Abwehrkampf gegen den seit mehr als 22 Monaten laufenden russischen Angriffskrieg noch viel mehr Munition benötige. Die westlichen Verbündeten haben teils Lieferprobleme.

    Kiew verteidigt sich seit dem 24. Februar 2022 gegen den russischen Angriffskrieg, mit dem Kremlchef Wladimir Putin das Nachbarland als Staat zerstören will. Die in die EU und in die Nato strebende Ukraine setzt in ihrem Kampf gegen die Invasion auf Hilfe des Westens.

    Zerstörte Wohngebäude und Autos nach einem russischen Raketenangriff auf Kiew. (13. Dezember 2023)
    Zerstörte Wohngebäude und Autos nach einem russischen Raketenangriff auf Kiew. (13. Dezember 2023)
    Bild: Keystone/EPA/Oleg Petrasyuk
  • 3.50 Uhr

    Russland baut Rüstungsproduktion aus

    Kremlchef Wladimir Putin hat sich von Sergej Tschemesow, dem Chef des Konzerns Rostech, über eine «massive Ausweitung» der Rüstungsproduktion informieren lassen. Die Produktion von Munition für Schusswaffen sei um das 50-Fache, die Herstellung von Panzern um das Siebenfache gesteigert worden, sagte Tschemesow. Konkrete Zahlen nannte er nicht. Nach Klagen von russischen Militärs über einen Mangel an Munition hatte Putin die Kriegswirtschaft im ganzen Land hochfahren lassen.

    Der frühere Kremlchef Dmitri Medwedew sagte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, dass Moskau seinen Krieg fortsetzen werde, bis alle Ziele erreicht seien, darunter auch die Entmilitarisierung des Landes. Medwedew, der Vizechef des Nationalen Sicherheitsrates ist, bezeichnete konkret auch Odessa, Dnipro, Charkiw, Mykolajiw sowie Kiew als «russische Städte», die neben anderen derzeit ukrainisch «besetzt» seien. Putin hatte zuletzt vor Militärs gesagt, dass Russland kein Interesse an den Gebieten im Westen der Ukraine habe, die einst zu Polen gehört hätten.

  • 2.25 Uhr

    Drohnenteile stürzen in Hochhaus in Odessa

    Herabstürzende Teile einer abgeschossenen Drohne haben nach Angaben örtlicher Behörden ein Hochhaus in Odessa in Brand gesetzt. Der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, meldet den Drohnenangriff bei Telegram. «Ein Hochhaus in Odessa wurde durch eine abgeschossene Drohne beschädigt». Über mögliche Tote oder Verletzte gebe es noch keine Informationen. Der Gouverneur fordert alle Einwohner der Stadt auf, während des Drohnenangriffs in den Schutzräumen zu bleiben.

  • 0.45 Uhr

    Russland will nächstes Jahr 500’000 Ladas produzieren

    Russlands staatlicher Autobauer Awtowas will die Produktion der Marke Lada trotz westlicher Sanktionen auf 500’000 Fahrzeuge im nächsten Jahr steigern. Für dieses Jahr geht der grösste russische Automobilhersteller nach eigenen Angaben von mehr als 374’000 Lada-Fahrzeugen aus. Die Zahl entspricht einer reduzierten Prognose vom November.

    Die USA hatten im September neue Sanktionen gegen Russland verhängt, von denen Awtowas betroffen war. Der französische Renault-Konzern hatte seine Mehrheitsbeteiligung an Awtowas 2022 im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine verkauft. Insidern zufolge lag der Kaufpreis bei nur einem Rubel, allerdings sicherten sich die Franzosen eine sechsjährige Rückkaufoption.

  • 0.10 Uhr

    Selenskyj spricht mit Papst über Frieden – Friedensformel in Davos diskutieren

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben in einem Telefonat mit Papst Franziskus über die ukrainische Friedensformel gesprochen. «Über 80 Länder sind bereits auf der Ebene ihrer Vertreter an diesem Prozess beteiligt. Und es werden noch mehr werden», schreibt Selenskyj in einem Beitrag auf X. Die Friedensformel für die Ukraine solle das nächste Mal in Davos diskutiert werden. Selenskyj nennt aber kein Datum.

    Im Rahmen seiner Friedensbemühungen für die Ukraine hat der Papst einen Sondergesandten, den italienischen Kardinal Matteo Zuppi, nach Kiew, Moskau, Washington und Peking entsandt.