Afghanistan und PakistanDutzende Tote bei Überschwemmungen
sda/tgab
21.8.2022 - 18:02
Schwere Überschwemmungen haben im Osten Afghanistans und im angrenzenden Pakistan Dutzende Menschen das Leben gekostet. Der pakistanische Zivilschutz meldete am Sonntag mindestens 36 Tote.
sda/tgab
21.08.2022, 18:02
dpa
In der afghanischen Provinz Logar sei die Opferzahl noch nicht abzusehen, sagte der dortige Leiter der Katastrophenschutzbehörde, Abdullah Mufaker. Neun Tote seien bestätigt, aber es werde noch nach Leichen gesucht. Zudem seien mehr als 30 Menschen verletzt und mehr als 3000 Häuser zerstört worden, teilte das Büro des Provinzgouverneurs am Sonntag mit. Sicherheitskräfte und Hilfsorganisationen würden die Menschen in sichere Gebiete bringen, nachdem ihre Häuser zerstört worden seien.
Nach Angaben der Behörden zerstörten die Wassermassen auch rund 5000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche, vor allem Obstgärten. Zudem seien etwa 2000 Tiere umgekommen.
Regierungssprecher Bilal Karimi wandte sich in einer Erklärung mit der Bitte um Hilfe an die internationale Gemeinschaft. «Wir fordern die internationale Gemeinschaft dringend auf, den Afghanen in dieser kritischen Zeit zur Seite zu stehen und keine Mühen zu scheuen, um den Opfern zu helfen.» Der Wetterdienst des Landes teilte mit, dass in den kommenden Tagen weitere schwere Regenfälle und Überschwemmungen in 21 Provinzen zu erwarten seien.
Seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban im vergangenen August wurden internationale Hilfsprogramme drastisch reduziert. Der Westen befürchtet, dass Hilfen direkt in die Taschen der Taliban fließen könnten.
Jedes Jahr sterben Dutzende Afghanen durch Überschwemmungen und sintflutartige Regenfälle, insbesondere in verarmten ländlichen Gebieten, wo viele Häuser einsturzgefährdet sind. In der vergangenen Woche hatten von schweren Regenfällen verursachte Überschwemmungen im Norden Afghanistans mindestens 31 Menschen das Leben gekostet.