Ägypten Elf Menschen ertrinken bei versuchter Rettung eines Jungen

dpa/tpfi

12.7.2020

An Ägyptens gesperrten Strände sind wegen der Corona-Krise keine Rettungsschwimmer im Einsatz. Elf Menschen mussten einen Rettungsversuch mit dem Leben bezahlen. (Symbolbild)
An Ägyptens gesperrten Strände sind wegen der Corona-Krise keine Rettungsschwimmer im Einsatz. Elf Menschen mussten einen Rettungsversuch mit dem Leben bezahlen. (Symbolbild)
Bild: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Ein kleiner Junge hat vor der Mittelmeerküste bei Alexandria eine Kette katastrophaler Rettungsversuche ausgelöst. Zuerst wollte ein Mann den Jungen aus der Strömung retten — schliesslich wurde eine ganze Gruppe von Menschen von der Strömung fortgerissen. 

In Ägypten sind elf Menschen nach Medienberichten ertrunken, als sie versuchten, einen badenden Jungen aus dem Mittelmeer zu retten. Die Behörden ordneten anschliessend die Schliessung des Strandes in Alexandria an, wie die ägyptische Zeitung «Al-Ahram» am Samstag berichtete. Wie die Tourismusbehörde in Alexandria mitteilte, ereignete sich der Vorfall bereits am Freitag. Als ein Kind im Meer zu ertrinken drohte, seien mehrere Personen ins Wasser gesprungen, um zu helfen. Dabei seien einige Personen ebenfalls ertrunken, hiess es in der Mitteilung, ohne eine genaue Opferzahl zu nennen.

Die Strände in Alexandria sind derzeit eigentlich gesperrt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Nach lokalen Medienberichten gibt es daher derzeit auch keine Rettungsschwimmer vor Ort. Viele Anwohner hielten sich aufgrund der hohen Temperaturen derzeit aber nicht an die Bestimmungen und gingen trotzdem baden.

Der Strand im Stadtteil Al-Adschami in Alexandria ist berüchtigt für seine starken Strömungen. In den vergangenen Jahren hatten die Behörden den Abschnitt immer wieder kurzzeitig gesperrt, weil Menschen ertrunken waren.

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