RusslandErneut Dutzende Tonnen Kraftstoff in russischer Arktis ausgelaufen
SDA/tpfi
12.7.2020
Erneut hat ein Leck in einer Pipeline in der russischen Industrieregion Norilsk zu einer massiven Verseuchung der Gewässer in der Nähe des Nordpolarmeeres geführt. Bereits Ende Mai waren 21'000 Tonnen Öl aus einem Heizkraftwerk ausgelaufen.
In der russischen Industrieregion Norilsk in der Nähe des Nordpolarmeeres sind erneut grosse Mengen Kraftstoff in die Umwelt gelangt. 44,5 Tonnen seien am Sonntag aus einer Pipeline ausgetreten, teilte das Unternehmen Norilsktransgas mit. Es gehört zu dem Nickel-Hersteller Nornickel, der bereits für einen anderen Umweltskandal verantwortlich ist: Ende Mai waren 21'000 Tonnen Öl aus einem Heizkraftwerk ausgelaufen. Die Gewässer in der Nähe des Nordpolarmeeres kämpfen seitdem mit den Folgen der Ölkatastrophe.
Nach dem Vorfall am Sonntag, mehr als 100 Kilometer von Norilsk entfernt, wurde die Pipeline dem Unternehmen zufolge abgeschaltet. Es seien Massnahmen ergriffen worden, um den ausgelaufenen Kraftstoff für Flugzeuge schnell zu binden. In der Nähe ist ein Landeplatz für Hubschrauber. Für Menschen bestehe keine Gefahr, hiess es. Die Behörden leiteten nach eigenen Angaben Ermittlungen ein.
Zuletzt häuften sich in der russischen Tundra die Umweltskandale. Nornickel hatte eingeräumt, hochgiftige Flüssigabfälle mit Schwermetallen und Säure in einen Fluss abgeleitet zu haben. Zudem brannte in der Nähe von Norilsk eine Müllkippe mit Industrieabfällen.
Nach dem Unglück in dem Heizkraftwerk soll dem Nickel-Hersteller zufolge nun eine Pipeline verlegt werden, um die gebundenen Kraftstoffe abzutransportieren. Umweltschützer sprachen von der grössten Ölkatastrophe in der Geschichte der russischen Arktis.