Corona-Überblick Schule in Malans schliesst wegen 25 infizierten Kindern

red./SDA

22.8.2021

Ein ETH-Forscher warnt vor einer neuen Corona-Supervariante, bei der man sich nicht mehr nur auf die Impfung verlassen könne. Das und alles weitere Wichtige im Ticker.

red./SDA

22.8.2021

Ein ETH-Forscher hat vor einer neuen Corona-Supervariante gewarnt. Diese könne sich als Kombination der bestehenden Varianten bilden, sagte Sai Reddy, Assistenzprofessor am Department of Biosystem Science and Engineering der ETH in Basel, in einem Interview.

«Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine neue Variante auftaucht, bei der wir uns nicht mehr nur auf die Impfung verlassen können», erklärte der 40-jährige US-Amerikaner dem «SonntagsBlick». Wo auch immer diese entstehe, sie werde mit Sicherheit die Schweiz erreichen. «Deshalb müssen wir uns für die nächsten Jahre auf mehrere Impfungen einstellen, die laufend an neue Varianten angepasst werden.»

Die Coronavirus-Varianten Beta aus Südafrika und Gamma aus Brasilien hätten Fluchtmutationen entwickelt, sodass sie Antikörpern teilweise ausweichen könnten, erklärte der Immunologe. Delta wiederum sei viel ansteckender, habe aber bis jetzt keine Fluchtmutationen gebildet. Die Entstehung einer Kombination sei unausweichlich, sagte Reddy.

Es sei die nächste Phase der Pandemie, wenn Beta oder Gamma infektiöser würden oder aber Delta Fluchtmutationen entwickle. «Das wird das grosse Problem des kommenden Jahres. Covid-22 könnte noch schlimmer werden als das, was wir jetzt erleben.» Die Impfstoffhersteller müssten dann die Vakzine rasch anpassen.

Vor allem Frauen von Long-Covid betroffen

An den Spätfolgen einer Corona-Erkrankung leiden vor allem Frauen. Zu diesem Schluss kommen 14 deutsche Fachgesellschaften, Patientenverbände und weitere Experten, wie die «SonntagsZeitung» berichtete. Der Verein Long Covid hatte diesen Frühling bei 400 Betroffenen eine Umfrage gemacht.

Die nun vorliegenden Resultate zeigen laut der Zeitung, dass die grosse Mehrheit der Betroffenen vor der Erkrankung fit und gesund war. Doch jetzt ist demnach die grosse Mehrheit im Alltag eingeschränkt.

Plötzlicher Ansturm auf Impfzentren

Die Zahl der täglich verabreichten Impfungen steigt wieder. Walk-in-Zentren werden regelrecht überrannt – wie ein Augenschein der SonntagsZeitung gestern in St. Gallen zeigte.

Vor dem Impfzentrum im Einkausfzentrum Lerchenfeld mussten sich die Impfwilligen bis zu zwei Stunden gedulden, um den ersten Piks gegen Covid-19 zu erhalten. Um den Ansturm zu bewältigen, öffnete das Zentrum eine halbe Stunde früher, und das Personal erhöhte sein Impftempo.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der täglich verabreichten Impfungen steigt wieder.
  • Ein ETH-Forscher warnt vor einer neuen Corona-Supervariante, bei der man sich nicht mehr nur auf die Impfung verlassen könne. 
  • Long-Covid wird zur Frauenkrankheit.
  • Der Gewerbeverband fordert Hilfe für Firmen bei vierter Welle.
  • Der Iran meldet erneut einen Rekordwert bei den Corona-Todesfällen.
  • Liveticker
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  • 21.50 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag

  • 20.01 Uhr

    Das Openair Gampel lockt 30'000 Festivalhungrige ins Oberwallis

    Das Openair Gampel 2021 hat an seinen drei Tagen rund 30'000 Festivalhungrige ins Oberwallis gelockt. Als erstes Festival der Schweiz nahm das Openair unter Berücksichtigung der Corona-Gesundheitsvorschriften des Bundesrates bis zu 10'000 Personen pro Tag auf.

    Die Veranstalter zeigten sich in einer Mitteilung vom Sonntagabend glücklich und zogen eine positive Bilanz: Über 25 Bands und 50 DJs hätten nach monatelanger Zwangspause während drei Tagen wieder etwas Normalität ins Leben zurück gebracht. Dies, obwohl nur knapp ein Drittel der früheren Besucherzahlen zugelassen waren.

    Wegen der Corona-Pandemie begann das Festival dieses Jahr nicht am Donnerstag, sondern verteilte sich auf drei statt vier Tage. Aber immerhin: Nach der kompletten Absage im Jahr 2020 konnte das Festival aber überhaupt wieder stattfinden.

    88 Prozent aller Besucherinnen und Besucher waren im Besitz eines Covid-Zertifikats, wie die Veranstalter weiter mitteilten. Die restlichen Besucher wurden vor Ort getestet. Für vier Besucher fiel der doppelt durchgeführte Test positiv aus, woraufhin diese Personen in Isolation geschickt wurden.

    Die Berner Sängerin Steff la Cheffe alias Stefanie Peter am Openair Gampel 2021.
    Die Berner Sängerin Steff la Cheffe alias Stefanie Peter am Openair Gampel 2021.
    Bild: Keystone
  • 17.18 Uhr

    Vietnam verzeichnet mit 737 Corona-Toten neuen Tageshöchstwert

    Vietnam hat am Sonntag 737 Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert – so viele Tote binnen eines Tages hat es in dem Land noch nie seit Beginn der Pandemie gegeben. Diese Zahl teilte das Gesundheitsministerium mit. Zugleich wurden am Sonntag trotz landesweit strikter Massnahmen 11’214 Neuinfektionen gemeldet. Dieser Tageswert blieb knapp unter dem Rekord von 11’321, der am Samstag in dem kommunistischen Land in Südostasien erreicht wurde. Landesweit stieg die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf 8277. Gut 348’000 Menschen infizierten sich bisher.

    Am schlimmsten betroffen ist Ho-Chi-Minh-Stadt im Süden des Landes. In der grössten Stadt mit ihren knapp neun Millionen Einwohnern starben seit Pandemiebeginn 6538 Menschen, fast 176’000 steckten sich an. Dort gelten strenge Einschränkungen, die jetzt verlängert wurden. Bis 15. September sollen die Menschen ihre Häuser nur noch verlassen, wenn es absolut notwendig ist. Ministerpräsident Pham Minh Chinh ordnete am Sonntag Coronatests für alle Einwohner der Stadt an. Zudem schickte er Soldaten, die dort Essen verteilen sollen.

    Mitarbeiter im Gesundheitswesen entnehmen zwei Männern einen Abstrich. Vietnam hat am Sonntag nach Angaben des Gesundheitsministeriums 737 Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert - so viele Tote binnen eines Tages hat es in dem Land noch nie seit Beginn der Pandemie gegeben.
    Mitarbeiter im Gesundheitswesen entnehmen zwei Männern einen Abstrich. Vietnam hat am Sonntag nach Angaben des Gesundheitsministeriums 737 Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert - so viele Tote binnen eines Tages hat es in dem Land noch nie seit Beginn der Pandemie gegeben.
    Bild: Keystone
  • 17.10 Uhr

    Schule in Malans schliesst wegen Coronavirus-Fällen

    Ungewöhnlich viele Coronavirus-Fälle hat die Schule in Malans in Graubünden nach den Sommerferien verzeichnet. Das Bündner Gesundheitsamt ordnete deshalb deren Schliessung bis vorläufig Dienstag an.

    Bis Sonntagnachmittag hätten sich im Umfeld der Malanser Schule 26 (davon 25 Jugendliche im Primarschulalter) Coronavirus-Fälle bestätigt, schrieb der Kanton Graubünden am Sonntag in einer Mitteilung. Vier Resultate stünden noch aus. Bei den positiv Getesteten handle es sich vorwiegend um Ferienrückkehrende, die sich nach Ferienende selbstständig testen liessen.

    Als Sofortmassnahme hat nun das Gesundheitsamt den Präsenzunterricht in Malans bis vorläufig Dienstagabend gestrichen. Ausserdem werden alle Schülerinnen und Schüler einzeln getestet. In der gesamten Schule gilt ab sofort wieder eine Maskentragpflicht, wie es weiter hiess.

    Der Präsenzunterricht an der Schule in Malans fällt bis voraussichtlich Dienstagabend aus. Alle Schülerinnen und Schüler müssen sich nun einzeln testen lassen. (Symbolbild)
    Der Präsenzunterricht an der Schule in Malans fällt bis voraussichtlich Dienstagabend aus. Alle Schülerinnen und Schüler müssen sich nun einzeln testen lassen. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 16.48 Uhr

    Wachsendes Corona-Risiko für Ungeimpfte – «3G» ab Montag in Deutschland

    Geimpft, getestet, genesen – ohne einen entsprechenden Nachweis kommt man ab Montag in Deutschland kaum noch in eine Gaststätte oder ins Kino. Corona macht ganz überwiegend Ungeimpfte schwer krank.

    Corona breitet sich in Deutschland wieder stark aus und bedroht vor allem ungeimpfte Menschen. Gleichzeitig gilt ab Montag weitgehend «3G»: Zutritt zu öffentlichen Innenräumen gibt es bei hohem Infektionsgeschehen nur noch für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete.

    Gemäss einer Vereinbarung von Bund und Ländern schreiben die Bundesländer «3G» für Kliniken, Pflegeheime, Fitnessstudios, Schwimmbäder, Friseure, Hotels und etwa in Restaurants oder bei Veranstaltungen vor.

    Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg in Deutschland am Samstag erstmals seit Mai wieder über 50. Am Sonntag hatten sich 54,5 pro 100’000 Menschen innerhalb sieben Tagen neu mit Corona infiziert. Das Land mit der stärksten Steigerung ist derzeit mit Abstand Nordrhein-Westfalen mit 99,2, gefolgt von Berlin mit einer Inzidenz von 67,3. Flächenländer wie Baden-Württemberg (46,6) und Bayern (41,1) liegen unter dem Bundesschnitt. Die Zahl der Klinikpatienten mit Corona steigt. Vor allem 35- bis 59-Jährige sind betroffen. Fast alle Infektionen gehen auf die besonders ansteckende Delta-Variante zurück.

    An deutschen Kinokassen: «Bitte Nachweis vorlegen: Getestet, Geimpft, Genesen».
    An deutschen Kinokassen: «Bitte Nachweis vorlegen: Getestet, Geimpft, Genesen».
    Bild: dpa
  • 16.10 Uhr

    Iran meldet erneut Rekordwert bei Corona-Todesfällen

    Der Iran hat am Sonntag erneut einen Rekordwert bei den Corona-Todesfällen gemeldet. Innerhalb von 24 Stunden starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 684 Menschen an Covid-19 - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie vor anderthalb Jahren. Die Zahl der Neuinfektionen lag bei mehr als 36’400, etwas weniger als vor einer Woche.

    Der Iran ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Land der Region, nach offiziellen Angaben starben bereits mehr als 102’000 Menschen nach einer Corona-Infektion. Allerdings räumen selbst die iranischen Gesundheitsbehörden ein, dass die Dunkelziffer vermutlich viel höher liegt.

  • 14.38 Uhr

    Israel testet Kinder ab drei Jahren auf Corona-Antikörper

    Vor dem Beginn des neuen Schuljahres hat Israel rund 1,5 Millionen Kinder im ganzen Land zu Corona-Antikörpertests eingeladen. Am Sonntag begannen die Tests bei Kindern zwischen drei und zwölf Jahren - einer Altersgruppe, für die eine Corona-Impfung noch nicht empfohlen wird. Die Tests sollen Aufschluss darüber geben, wie viele Kinder durch nicht registrierte Infektionen bereits einen Schutz gegen das Virus aufgebaut haben.

    Das Testprogramm ist ein gemeinsames Projekt der Ministerien für Gesundheit und Bildung sowie der israelischen Armee. Kinder, die ausreichend Antikörper aufweisen, müssen sich nach dem Kontakt mit einem Corona-Patienten künftig nicht in Quarantäne begeben. Dadurch hofft das Bildungsministerium, den Präsenzunterricht im kommenden Schuljahr aufrecht erhalten zu können.

    In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung des Jerusalemer Rathauses rief Bürgermeister Mosche Leon Eltern dazu auf, ihre Kinder zu dem kostenlosen 15-minütigen Test zu begleiten, bei dem über einen Stich in den Finger das Blut untersucht wird.

  • 13.45 Uhr

    Wieder Massenproteste in Frankreich gegen Corona-Politik

    In Frankreich haben wieder mehr als 170'000 Menschen gegen die Corona-Regeln protestiert. Bereits das sechste Wochenende in Folge gab es am Samstag Kundgebungen in verschiedenen Städten. Das Innenministerium in Paris sprach von insgesamt etwa 200 Protestmärschen mit 175'000 Teilnehmern.

    Vor einer Woche waren noch 215'000 Menschen auf die Strasse gegangen, am Wochenende zuvor sogar fast 240'000. Die Proteste richten sich gegen die wieder verschärften Corona-Massnahmen der Regierung von Präsident Emmanuel Macron.

    Die meisten Kundgebungen verliefen friedlich. In Montpellier im Süden des Landes kam es zu Rangeleien zwischen linken und rechten Teilnehmern einer Demonstration, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. In der Mittelmeer-Metropole Marseille wurden zwei Beamte nach Polizeiangaben mit Gegenständen beworfen und verletzt. Ein Verdächtiger wurde gefasst.

    Demonstranten und Demonstrantinnen nehmen vor dem Louvre-Museum in Paris an einem Protest gegen den Gesundheitspass teil.
    Demonstranten und Demonstrantinnen nehmen vor dem Louvre-Museum in Paris an einem Protest gegen den Gesundheitspass teil.
    Bild: Keystone
  • 11.22 Uhr

    Ab Oktober bräuchten 300'000 Personen eine Impf-Auffrischung

    Bereits seit Ende Juli hat Israel damit begonnen, seine über 60-Jährigen Bewohner ein drittes Mal zu impfen. Auch die USA will voraussichtlich Mitte September mit der dritten Impfung beginnen.

    Würde die Schweiz wie die USA ihre besonders gefährdeten älteren Personen ein drittes Mal impfen wollen, müssten ab Ende September 6300 Personen geimpft werden. Ab Ende Oktober wären es bereits 300'000 Personen, die acht Monate nach ihrer zweiten Impfung einen dritte Dosis benötigten.

    Doch für eine dritte Auffrischimpfung mit dem heute zugelassenen Impfstoff, bräuchte es nochmals eine Zulassung durch Swissmedic, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gegenüber der SonntagsZeitung betont. Doch bei Swissmedic sind bisher keine Zulassungsanträge eingegangen – weder für die Auffrischung, noch für einen Booster.

  • 11.18 Uhr

    Plötzlicher Ansturm auf Impfzentren

    Die Zahl der täglich verabreichten Impfungen steigt wieder. Walk-in-Zentren werden regelrecht überrannt – wie ein Augenschein der SonntagsZeitung gestern in St. Gallen zeigte.

    Vor dem Impfzentrum im Einkausfzentrum Lerchenfeld mussten sich die Impfwilligen bis zu zwei Stunden gedulden, um den ersten Piks gegen Covid-19 zu erhalten. Um den Ansturm zu bewältigen, öffnete das Zentrum eine halbe Stunde früher, und das Personal erhöhte sein Impftempo.

    Nicht nur in St. Gallen zieht die Nachfrage nach einer Impfung wieder an, wie aktuelle Daten der Kantone zeigen. Schweizweit nahm seit Juni die Zahl der täglich durchgeführten Impfungen diese Woche um vier Prozent zu. Durchschnittlich wurden pro Tag 20'034 Impfungen verabreicht.

    Bern verimpfte in der letzten Woche rund 10'000 Erstimpfungen, rund 20 Prozent mehr als in den vergangenen Wochen. Ähnlich sieht es in Basel , Zürich und Luzern aus, wie eine Umfrage der SonntagsZeitung ergab. Dort war in der vergangenen Woche die Impfgeschwindigkeit 20 bis 30 Prozent höher als im Juli.

    Die Behörden nennen das Ende der Gratis-Tests für Symptomlose als Grund für die Zunahme. Doch auch die steigenden Fallzahlen dürften eine Rolle spielen: Besonders in der Ostschweiz stieg die Zahl der Infektionen in der letzten Woche rasant an. Mit St. Gallen, Thurgau und Appenzell Innerrhoden waren gleich drei Ostschweizer Kantone in den Top Ten der Kantone mit der höchsten Inzidenz.

  • 9.57 Uhr

    Vor allem Frauen von Long-Covid betroffen

    An den Spätfolgen einer Corona-Erkrankung leiden vor allem Frauen. Zu diesem Schluss kommen 14 deutsche Fachgesellschaften, Patientenverbände und weitere Experten, wie die «SonntagsZeitung» berichtete. Der Verein Long Covid hatte diesen Frühling bei 400 Betroffenen eine Umfrage gemacht.

    Die nun vorliegenden Resultate zeigen laut der Zeitung, dass die grosse Mehrheit der Betroffenen vor der Erkrankung fit und gesund war. Doch jetzt ist demnach die grosse Mehrheit im Alltag eingeschränkt.

    So waren fast 50 Prozent nicht mehr fähig, ihrer Arbeit nachzugehen, wie sie es vor der Infektion taten. 20 Prozent fielen ganz aus. Ein Symptom bei Frauen ist das Fatigue-Syndrom mit anhaltender Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit, die auch durch Schlaf nicht gelindert werden können. Eine These ist, dass vor allem bei Frauen das Immunsystem irgendwann nach der Corona-Infektion nicht mehr funktioniert.

    An den Spätfolgen einer Corona-Erkrankung leiden vor allem Frauen.
    An den Spätfolgen einer Corona-Erkrankung leiden vor allem Frauen.
    Bild: KEYSTONE

    Nach Einschätzungen der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes leiden heute etwa 200’000 Menschen in der Schweiz an Long Covid.

  • 9.52 Uhr

    In Spitälern viele Covid-19-Patienten mit Migrationshintergrund

    In den Spitälern liegen zum grossen Teil Covid-19-Patienten mit Migrationshintergrund. Viele von ihnen sind eben erst aus den Ferien im Heimatland zurückgekehrt, schlecht qualifiziert und schlecht informiert, wie die «NZZ am Sonntag» mit Verweis auf Angaben von Medizinerinnen und Politiker berichtete.

    «Aufgrund dessen, was ich aus den Spitälern höre, ist das ein Problem», zitierte die Zeitung den Präsidenten der kantonalen Gesundheitsdirektoren, Lukas Engelberger.

    Die Kantone verstärkten dem Bericht zufolge ihre Bemühungen und wollen per Whatsapp, mit Flyern, über Vereine, Integrationsstellen und Botschaften an die Migrantinnen und Migranten gelangen. Damit nicht genug. «Wir müssen uns ernsthaft überlegen, die Einreisequarantäne wieder einzuführen», sagte Engelberger weiter.

    Auch die Wirtschaftsdachverbände, der Arbeitgeberverband, der Gewerbeverband und Economiesuisse überlegen sich zurzeit, wie sie mithelfen können, die Impfquote zu erhöhen.

  • 9.16 Uhr

    ETH-Forscher warnt vor neuer Corona-Supervariante

    Ein ETH-Forscher hat vor einer neuen Corona-Supervariante gewarnt. Diese könne sich als Kombination der bestehenden Varianten bilden, sagte Sai Reddy, Assistenzprofessor am Department of Biosystem Science and Engineering der ETH in Basel, in einem Interview.

    «Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine neue Variante auftaucht, bei der wir uns nicht mehr nur auf die Impfung verlassen können», erklärte der 40-jährige US-Amerikaner dem «SonntagsBlick». Wo auch immer diese entstehe, sie werde mit Sicherheit die Schweiz erreichen. «Deshalb müssen wir uns für die nächsten Jahre auf mehrere Impfungen einstellen, die laufend an neue Varianten angepasst werden.»

    Die Coronavirus-Varianten Beta aus Südafrika und Gamma aus Brasilien hätten Fluchtmutationen entwickelt, sodass sie Antikörpern teilweise ausweichen könnten, erklärte der Immunologe. Delta wiederum sei viel ansteckender, habe aber bis jetzt keine Fluchtmutationen gebildet. Die Entstehung einer Kombination sei unausweichlich, sagte Reddy.

    Es sei die nächste Phase der Pandemie, wenn Beta oder Gamma infektiöser würden oder aber Delta Fluchtmutationen entwickle. «Das wird das grosse Problem des kommenden Jahres. Covid-22 könnte noch schlimmer werden als das, was wir jetzt erleben.» Die Impfstoffhersteller müssten dann die Vakzine rasch anpassen.

    Weiterer Anstieg im Herbst

    Für die Schweiz prophezeite Reddy im Herbst einen Anstieg der Fälle und damit auch der Impfdurchbrüche. Allerdings nicht, weil die Impfstoffe schlecht wirkten, sondern weil die Impfrate noch zu tief sei. Deshalb würden viel mehr Viren zirkulieren. «Wenn die Impfrate nicht rasch steigt, können nur noch harte einschränkende Massnahmen Schlimmeres verhindern.»

    Neuste Daten zeigen laut dem Forscher, dass die Viruslast von Delta so gross ist, dass jeder Ungeimpfte, der sich mit der Variante ansteckt, ein Superspreader sein kann. «Und weil Kinder unter zwölf Jahren sich nicht impfen lassen können, werden sie zu einer grossen Gruppe potenzieller Superspreader.»

    Ein Grund, warum die Delta-Virusvariante die Impfung überwinden könne, sei die sehr grosse Viruslast, sagte Reddy weiter. «Dem müssen wir mit einem hohen Level an Antikörpern begegnen.» Genau das bewirke eine dritte Booster-Impfdosis.

    Jüngste Berichte aus Israel und den USA würden zeigen, dass nach sechs Monaten die aktuellen mRNA-Vakzine nur noch bis zu 60 Prozent gegen eine symptomatische Delta-Infektion wirksam seien, sagte Reddy. Sie seien aber immer noch sehr wirksam gegen schwere Symptome. «Ein Booster dürfte uns zurück zu 90 Prozent führen.»

  • 8.53 Uhr

    Gewerbeverband fordert Hilfe für Firmen bei vierter Welle

    Die Unternehmen benötigen im Falle einer grösseren vierten Welle des Coronavirus nach Ansicht des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV) finanzielle Unterstützung. Wenn sich die Situation nicht verbessere, seien gezielte Massnahmen notwendig, sagte Verbandspräsident und Mitte-Nationalrat Fabio Regazzi der Westschweizer Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche».

    Der Tessiner erklärte, dass es notwendig sein könnte, die Kurzarbeitsentschädigung für bestimmte Sektoren zu verlängern, wenn es im nächsten Jahr keinen Aufschwung gebe. Die Erhöhung der Höchstbezugsdauer gilt gemäss Entscheid des Bundesrats bis Ende Februar 2022.

    Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es 2022 in einigen Sektoren wie der Stadthotellerie oder dem Veranstaltungssektor zu einer Zunahme von Konkursen komme, sagte Regazzi weiter. Diese werde aber wohl nicht so hoch ausfallen, wie letztes Jahr mitten in der Krise befürchtet.

    Der Verband respektive die Unternehmen haben laut Regazzi ein Interesse daran, die Impfquote zu erhöhen. Man habe mit Bundespräsident Guy Parmelin vereinbart, dass dieser einen Aufruf veröffentlichen werde, um die Unternehmen zur Mitarbeit bei der Förderung der Impfung zu bewegen. Angaben zum Inhalt des Aufrufs machte er nicht.

    Auf die Frage, ob das Engagement der Firmen für eine Impfung die Gefahr berge, dass ungeimpfte Arbeitnehmer zu Hause blieben, antwortete Ragazzi, dass «jede Medaille ihre Kehrseite hat, das kann passieren», aber «wenn ich die Interessen abwäge, glaube ich, dass wir mehr Vorteile haben, wenn wir diese Zusammenarbeit durchführen, und ich glaube, dass sie erträglich ist», sagte er.