Ab 2035 EU-Parlament stimmt für Aus von Verbrennungsmotoren 

SDA

8.6.2022 - 18:41

Im Kampf für mehr Klimaschutz will das EU-Parlament den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 verbieten. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Mittwoch in Strassburg dafür, dass Hersteller ab Mitte des nächsten Jahrzehnts nur noch Autos und Transporter auf den Markt bringen dürfen, die keine klimaschädlichen Treibhausgase ausstossen. Bevor eine solche Regelung in Kraft treten kann, muss das Parlament noch mit den EU-Staaten darüber verhandeln.

8.6.2022 - 18:41

Bevor eine solche Regelung in Kraft treten kann, muss das Parlament noch mit den EU-Staaten darüber verhandeln. Ende des Monats wollen die EU-Staaten ihre Position zu dem Verbot für den Verkauf von Benzin- und Dieselautos festlegen. Dann müssen die beiden EU-Institutionen noch einen Kompromiss finden, damit es in Kraft treten kann.

Nach geltenden EU-Vorgaben darf die Neuwagenflotte eines Konzerns seit 2020 im Schnitt noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Die Abgeordneten sprachen sich nun dafür aus, ab 2035 nur noch Neuwagen zuzulassen, die gar keine Treibhausgase ausstoßen. Ziel ist eine starke Umstellung auf Elektromobilität.

«Fit for 55»

Abgeordnete der konservativen EVP-Fraktion wollten mit Änderungsanträgen erreichen, die Flottengrenzwerte für Privat-Pkw und kleine Nutzfahrzeuge bis 2035 nur um 90 Prozent zu senken. Dies wurde jedoch vom Plenum abgelehnt. Die Grünen im EU-Parlament hätten gerne ein Zwischenziel von einer Reduzierung um 40 Prozent bis 2027 eingefügt.

«Jetzt ist klar, dass die Zukunft in der Elektromobilität liegt», erklärte der Grünen-Europaabgeordnete Michael Bloss, der das Ergebnis begrüsste. Umweltorganisationen wie der Deutsche Naturschutzring, Greenpeace und Germanwatch hatten dagegen ein früheres Aus für den Verbrennungsmotor bis 2030 gefordert.

Mit den Abstimmungen zu Teilen des Klimapakets «Fit for 55» legte das EU-Parlament seine Position für die Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten fest. Die Abgeordneten hatten zuvor andere Teile des Klimapakets zur Ausweitung des europäischen Emissionshandels (ETS) auf Verkehr und Gebäude sowie die Einführung einer CO2-Grenzausgabe für Importe bestimmter Güter abgelehnt.

SDA