Überblick Spitäler in Grossbritannien am Limit – Epidemiologe Althaus verlässt Taskforce 

Agenturen/red

9.1.2021

Die Reproduktionszahl (R-Wert), die angibt, wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, ist in der Schweiz und in Liechtenstein von 1,04 auf 1,05 gestiegen. Das meldet das Bundesamt für Gesundheit auf seiner Internetseite.

Anne Lévy, Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit, fordert Geduld für die aktuell laufende grösste Impfaktion aller Zeiten. Vor logistischen Herausforderungen stünden der Bund und die Kantone. Die Zulassung eines weiteren Impfstoffs stehe unmittelbar bevor.

Unterdessen hat der Berner Epidemiologe Christian Althaus die wissenschaftliche Corona-Taskforce des Bundes verlassen. Er teilte dies im Kurznachrichtendienst Twitter mit und kritisierte die Politik.

Zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Massnahmen hat Bundespräsident Guy Parmelin eine Lockerung der Härtefall-Regeln angekündigt. Man müsse das System vereinfachen und kein neues schaffen, damit Gelder rasch fliessen könnten, sagte er am TV.

Dramatische Lage in Grossbritannien

Grossbritannien hatte am Freitag mit mehr als 68’000 neuen Coronainfektionen und 1325 gemeldeten Todesfällen innerhalb von 24 Stunden gleich zwei traurige Rekorde verzeichnet. Besonders schlimm ist die Lage in London, wo Bürgermeister Sadiq Khan einen Katastrophenfall ausrief. Die Krankenhäuser dort sind Berichten zufolge am Anschlag.

Nach der Ausrufung des Katastrophenfalls in London wegen der hohen Auslastung der Krankenhäuser rechnen Experten in Grossbritannien mit einer weiteren Verschärfung der Lage. Simon Walsh vom britischen Ärzteverband British Medical Association (BMA) sagte im BBC-Fernsehen, er erwarte einen weiteren Anstieg der Zahlen, bevor sie wieder zurückgingen. Das ergebe eine Analyse der ersten Pandemiewelle im Frühjahr vergangenen Jahres.

Corona hat die USA voll im Griff

In den USA ist ein neuer Höchststand bei der Zahl der Corona-Infektionen verzeichnet worden. Wie aus einer Zählung der in Baltimore ansässigen Johns Hopkins University vom Freitagabend (Ortszeit) hervorging, wurden binnen 24 Stunden fast 290’000 neue Ansteckungen ermittelt. Mehr als 3670 Menschen in den USA starben im selben Zeitraum im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Ausrufung des Katastrophenfalls in London wegen der hohen Auslastung der Krankenhäuser rechnen Experten in Grossbritannien mit einer weiteren Verschärfung der Lage.
  • Der Berner Epidemiologe Christian Althaus hat die wissenschaftliche Corona-Taskforce des Bundes verlassen.
  • Der Bundesrat will die Härtefall-Regelungen für Restaurants prüfen lassen.
  • In Deutschland sind binnen eines Tages fast 24’700 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden.
  • Im Kampf gegen den grössten Ausbruch des Coronavirus seit Monaten hat China die Massnahmen in der Provinz Hebei noch einmal verschärft.

18.00 Uhr: Wir beenden unseren Live-Ticker am Samstag

17.49 Uhr: Mer als 80’000 Corona-Tote in Grossbritannien

In Grossbritannien sind inzwischen mehr als 80’000 Menschen gestorben, die sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Das teilte die Regierung in London am Samstag mit. Seit dem Vortag wurden 1035 neue Todesfälle gemeldet. Die tatsächliche Zahl dürfte aber noch höher sein. Laut Totenschein starben in dem Land bislang bereits rund 95’000 Menschen mit oder an der Krankheit Covid-19.

Die Zahl der Infektionen seit Ausbruch der Pandemie im vergangenen Frühjahr beträgt in Grossbritannien inzwischen mehr als drei Millionen, nachdem am Samstag knapp 60’000 weitere Fälle gemeldet wurden. Die zweite Pandemiewelle wütet in Grossbritannien noch heftiger als die erste im Frühjahr des vergangenen Jahres. Verantwortlich dafür machen die Regierung und Experten auch eine neue, wohl ansteckendere Variante. Sie soll sich um bis zu 70 Prozent schneller ausbreiten als die bisher vorherrschende Virus-Variante.

17.33 Uhr: Demo gegen Corona-Massnahmen in Schwyz

Auf dem Hauptplatz in Schwyz demonstrieren rund 400 Personen gegen die Corona-Massnahmen von Bund und Kantonen, wie «SRF» berichtet. Mit einem Sternmarsch mit «Trychlern» eröffnet, läuft die Demo seit 16 Uhr. Die Stimmung ist friedlich. Applaus gibt es vor allem, wenn die Massnahmen kritisiert werden. Redner René Bünter, bis im Sommer 2020 noch SVP-Regierungsrat, bezeichnete die Bundes- und Kantonsbehörden mehrmals als «Verbrecher».

Der Schyzer Alt-Regierungsrat Rene Bünter spricht anlässlich einer Kundgebung des Aktionsbündnis Urkantone für eine vernünftige Corona-Politik auf dem Hauptplatz in Schwyz.
Der Schyzer Alt-Regierungsrat Rene Bünter spricht anlässlich einer Kundgebung des Aktionsbündnis Urkantone für eine vernünftige Corona-Politik auf dem Hauptplatz in Schwyz.
Bild: Keystone

16.52 Uhr: Parteien in der Schweiz uneinig bei möglicher Homeoffice-Pflicht

Die vom Bundesrat diese Woche in die Vernehmlassung geschickten verschärften Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus bleiben bei den Parteien umstritten. Die GDK gibt sich noch bedeckt.

Die Konsultation bei den Kantonen laufe derzeit noch, hiess es am Samstag auf Anfrage bei der Schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK). Die GDK wolle dem Vernehmlassungsergebnis nicht vorgreifen.

Erwartungsgemäss klar gegen eine Verlängerung und Verschärfung der Corona-Massnahmen stellt sich die SVP Schweiz in einer Mitteilung vom Samstag. Kritisiert wird namentlich eine mögliche Schliessung der Geschäfte, die keine Güter des täglichen Bedarfs anbieten.

16.47 Uhr: Frankreich plant strengere Corona-Ausgangssperren in weiteren Landesteilen

Die französische Regierung will wegen der Ausbreitung der Corona-Pandemie die Ausgangssperren in weiteren Landesteilen verschärfen. Die besonders strengen Ausgangssperren ab 18.00 Uhr, die bereits in stark von der Pandemie betroffenen Regionen gelten, sollen auf acht zusätzliche Départements ausgeweitet werden, sagte Frankreichs Regierungschef Jean Castex am Samstag in der südwestfranzösischen Stadt Tarbes. Angesichts zunehmender Kritik an den scharfen Maßnahmen verteidigte Castex diese als «schwierig, aber notwendig».

Bislang erklärten unter anderem die Präfekturen der an Deutschland grenzenden Regionen Bas-Rhin und Haut-Rhin sowie Allier, Cher und Côte d'Or, dass die strengeren Massnahmen bei ihnen ab Sonntag gelten sollen.

16.32 Uhr: Italiens Schüler müssen weiter zu Hause bleiben - Proteste in Mailand

Viele Schüler in Italien sind verärgert über die Bildungspolitik in der Corona-Krise. Ursprünglich hatte die Regierung in Rom angekündigt, dass ab kommenden Montag landesweit die Hälfte der Schüler aus den höheren Jahrgängen wieder in die Schule darf. Die Lombardei und ein Grossteil der übrigen Regionalregierungen entschieden nun jedoch, dass sie weiterhin zu Hause lernen müssen. Am Mailänder Dom versammelten sich am Freitagabend Dutzende Schüler und Lehrer, um gegen die Massnahmen der Lombardei zu protestieren.

Die Wiederöffnung ist von Region zu Region unterschiedlich geplant. Latium mit der Hauptstadt Rom will die Schulen am 18. Januar für die älteren Schüler öffnen, Sizilien erst am 30. Januar. Eine der wenigen Ausnahmen will die Toskana sein. Die Corona-Zahlen der Region stimmten optimistisch, sagte Regionalpräsident Eugenio Giani der Zeitung «La Repubblica» (Samstag). Die Region wolle für die Wiederöffnung mehr Ordnungskräfte einsetzen, die unter anderem darauf achten sollen, dass Abstände eingehalten werden.

16.15 Uhr: Queen Elizabeth II. und Prinz Philip erhalten Corona-Impfung

Die britische Königin Elizabeth II. (94) und ihre Mann Prinz Philip (99) haben am Samstag eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das teilte der Buckingham-Palast mit. Die beiden gelten wegen ihres hohen Alters als besonders gefährdet durch die Lungenkrankheit Covid-19.

Lange Zeit hatten sie sich in der Pandemie auf Schloss Windsor zurückgezogen, bevor sich die Queen wieder zu wenigen Auftritten in der Öffentlichkeit zeigte. Auch die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel verbrachte das Paar wieder in Windsor. Auf ein Familientreffen mit anderen Royals verzichteten die beiden.

Bislang sind in Großbritannien nach Angaben der Regierung rund 1,5 Millionen Menschen gegen Covid-19 geimpft worden. Das Tempo der Impfkampagne soll jedoch deutlich beschleunigt werden. Ziel ist es, bis Mitte Februar den besonders gefährdeten 15 Millionen Briten eine erste Impfung anzubieten.

Frisch geimpft: Die britische Königin Elizabeth II. und ihre Mann Prinz Philip. (Archivbild)
Frisch geimpft: Die britische Königin Elizabeth II. und ihre Mann Prinz Philip. (Archivbild)
Bild: Keystone

16.07 Uhr: Reproduktionszahl in der Schweiz erneut gestiegen

Die Reproduktionszahl (R-Wert), die angibt, wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, ist in der Schweiz und in Liechtenstein von 1,04 auf 1,05 gestiegen. Das meldet das Bundesamt für Gesundheit auf seiner Internetseite.

Der Jahreswechsel und die erste Woche des neuen Jahres sind allerdings noch nicht eingerechnet. Die am Samstag veröffentlichte Zahl bezieht sich auf den 30. Dezember. Liegt die Reproduktionszahl (R-Wert) über 1, nimmt die Summe aller angesteckten Personen zu.

Über 1 liegt der landesweite R-Wert seit dem 26. Dezember; der letzte vorläufige Tiefstpunkt von 0,88 stammt aus der Zeit vom 17. bis 19. Dezember. In zehn Kantonen, darunter BE und ZH, und in Liechtenstein lag der R-Wert am 26. Dezember noch unter 1. In den übrigen lag er bei 1 oder darüber.

Das BAG macht auf eine Verzögerung von rund 14 Tagen für die Angabe der Infektionslage der Kantone und Liechtenstein aufmerksam. Diese entsteht wegen der zeitlichen Differenz zwischen der Ansteckung und einem positivem Testergebnis. Zudem könnten die Schätzungen der letzten Tage leicht schwanken, schreibt das BAG.

16.02 Uhr: Über 500 Menschen demonstrieren in Neuenburg für Gastronomen

In Neuenburg sind am Samstag Gastronomen auf die Strasse gegangen, um ihrem Ärger gegen eine mögliche Verlängerung der Corona-bedingten Schliessung bis Ende Februar Luft zu machen. 500 bis 600 Personen waren laut Organisator Laurent Tschanz anwesend.

Die Demonstranten, die eine Schutzmaske tragen mussten, hatten die Erlaubnis der Polizei erhalten, sich auf dem zentralen Place Pury in der Innenstadt zu versammeln, wie der Organisator erklärte. Die Kundgebung sei ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen. Teilgenommen hätten Vertreter mehrerer Parteien sowie Menschen aus Kultur- und Sportkreisen.

Die Facebook-Gruppe «Wütende Neuenburger Gastronomen» hatte Inhaber von öffentlichen Einrichtungen, deren Kunden, aber auch Besitzer von KMU-Betrieben zur Demonstration aufgerufen. Sie sollten «ihren Zorn gegen das Management der Gesundheitskrise durch die Behörden» ausdrücken.

Gastrobetreiber protestierten am Samstag in Neuenburg gegen eine mögliche Verlängerung der Corona-bedingten Schliessung ihrer Betriebe bis Ende Februar.
Gastrobetreiber protestierten am Samstag in Neuenburg gegen eine mögliche Verlängerung der Corona-bedingten Schliessung ihrer Betriebe bis Ende Februar.
Bild: Keystone

15.30 Uhr: Impfkampagne in Indien gegen Corona soll am 16. Januar beginnen

In Indien soll am 16. Januar eine der weltweit grössten Corona-Impfkampagnen beginnen. Zuerst sollen etwa 30 Millionen Mitarbeiter im Gesundheitswesen geimpft werden, wie das Gesundheitsministerium in Delhi am Samstag bekanntgab. Danach plant die Regierung rund 270 Millionen Menschen, die älter als 50 Jahre alt sind, und Bürger unter 50 mit Begleiterkrankungen zu impfen.

Indien hatte am Sonntag erstmals zwei Corona-Impfstoffen eine Notfallzulassung erteilt: dem in Indien entwickelten Impfstoff Covaxin der Firma Bharat Biotech und dem des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca. Der AstraZeneca-Impfstoff soll für Indien und andere Märkte unter dem Namen Covishield von dem indischen Hersteller Serum Institute of India produziert werden.

Die Regierung errichtete auf einem Campingplatz ein Corona-Testzentrum, um religiösen Menschen kostenlos eine Testmöglichkeit anzubieten, die den Campingplatz besuchen, um auf der Sagar-Insel am hinduistischen Fest «Makar Sankranti» teilzunehmen.
Die Regierung errichtete auf einem Campingplatz ein Corona-Testzentrum, um religiösen Menschen kostenlos eine Testmöglichkeit anzubieten, die den Campingplatz besuchen, um auf der Sagar-Insel am hinduistischen Fest «Makar Sankranti» teilzunehmen.
Bild: Debarchan Chatterjee/ZUMA Wire/dpa

14.53 Uhr: Twitter stellt Chamenei-Tweet zu Corona-Impfstoffen unsichtbar

Twitter hat einen Beitrag vom englischsprachigen Account des Obersten iranischen Führers mit einem Verschwörungsmythos zum Impfstoff gegen das Coronavirus unsichtbar gestellt. In dem Tweet von Ajatollah Ali Chamenei hiess es, aus den USA oder Grossbritannien importierte Impfstoffe gegen Covid-19 seien «absolut nicht vertrauenswürdig». Es sei «nicht unwahrscheinlich», «dass sie andere Nationen infizieren» wollten, hiess es mit Blick auf die beiden Länder. Auch französische Corona-Impfstoffe seien «nicht vertrauenswürdig».

Der Tweet sei nicht mehr verfügbar, weil er gegen die Twitter-Richtlinien verstoßen habe, war am Samstag zu lesen. Ein offenbar ähnlich lautender Tweet auf Chameneis Account in Farsi war zunächst weiterhin sichtbar.

14.28 Uhr: Britische Experten fürchten weitere Verschärfung der Corona-Lage

Nach der Ausrufung des Katastrophenfalls in London wegen der hohen Auslastung der Krankenhäuser rechnen Experten in Grossbritannien mit einer weiteren Verschärfung der Lage. Simon Walsh vom britischen Ärzteverband British Medical Association (BMA) sagte im BBC-Fernsehen, er erwarte einen weiteren Anstieg der Zahlen, bevor sie wieder zurückgingen. Das ergebe eine Analyse der ersten Pandemiewelle im Frühjahr vergangenen Jahres.

Grossbritannien hatte am Freitag mit mehr als 68’000 neuen Coronainfektionen und 1325 gemeldeten Todesfällen innerhalb von 24 Stunden gleich zwei traurige Rekorde verzeichnet. Besonders schlimm ist die Lage in London, wo Bürgermeister Sadiq Khan einen Katastrophenfall ausrief. Die Krankenhäuser dort sind Berichten zufolge am Anschlag. Die Bedrohung, die das Coronavirus für die Stadt darstelle, sei an einem kritischen Punkt, sagte Khan einer Mitteilung zufolge. «Wenn wir nicht unverzüglich handeln, könnte unser NHS (Gesundheitsdienst) überwältigt werden und mehr Menschen werden sterben.»

Ein Patient wird in das Royal London Hospital in London gebracht. (Archivbild)
Ein Patient wird in das Royal London Hospital in London gebracht. (Archivbild)
Bild: Keystone

14.18 Uhr: Neue Corona-Variante aus Südafrika erstmals in Israel nachgewiesen

In Israel sind erste Infektionen mit der in Südafrika aufgetretenen Coronavirus-Variante nachgewiesen worden. Wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, handelt es sich um vier Fälle. Es seien zwei Infektionsketten festgestellt worden. Ein Test sei bei einer eingereisten Person positiv gewesen, zudem sei eine Familie positiv auf die Variante getestet worden, die sich bei einem Eingereisten angesteckt habe.

Die Einreise aus Südafrika nach Israel ist nur in Ausnahmefällen möglich, seit Freitag gelten hierfür verschärfte Quarantänebestimmungen.

12.48 Uhr: BAG-Chefin Lévy fordert Geduld für grösste Impfaktion aller Zeiten

Anne Lévy, Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit, fordert Geduld für die aktuell laufende grösste Impfaktion aller Zeiten. Vor logistischen Herausforderungen stünden der Bund und die Kantone. Die Zulassung eines weiteren Impfstoffs stehe unmittelbar bevor.

Das Impfen selber sei nicht so kompliziert, erklärte Lévy in der «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio SRF. Es brauche keine spezielle Ausbildung, um Impfungen vorzunehmen und es gebe genügend Personen, die dies machen könnten. «Wir erwarten, dass in den Kantonen vom frühen Morgen bis zu späten Abend und am Wochenende durchgeimpft wird», sagte die Direktorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG)..

Jeder Tag früher, an dem geimpft werde, könne Leben retten. Bis im Sommer sollten in der Schweiz alle, die dazu bereit seien, geimpft sein. Bereits Ende März sollen laut Lévy alle Risikogruppen geimpft sein.



12.47 Uhr: Verschärfte Corona-Lage in Frankreich - Ausgangssperre ab 18 Uhr im Elsass

Im Elsass gilt ab Sonntag wegen des Coronavirus eine verschärfte abendliche Ausgangssperre. In den an Deutschland grenzenden französischen Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin wird das sogenannte couvre-feu auf 18 Uhr vorgezogen. Die Corona-Lage in dem Département Bas-Rhin mit der Elsass-Metropole Strassburg gebe Anlass zu grosser Sorge, teilte die zuständige Präfektur am Samstag mit. Daher werde die Ausgangssperre von 20 auf 18 Uhr vorverlegt. Ähnlich äusserte sich das Département Haut-Rhin.

Die Menschen dürfen zu dieser Zeit weiterhin zur Arbeit fahren oder wegen zwingender familiärer Gründe das Haus verlassen. Spaziergänge, Einkäufe oder Sport an der frischen Luft sind aber untersagt. Bereits seit Anfang Januar gilt diese Regelung auch in dem an Deutschland grenzenden Département Moselle.

12.36 Uhr: Epidemiologe Althaus verlässt Corona-Taskforce des Bundes

Der Berner Epidemiologe Christian Althaus hat die wissenschaftliche Corona-Taskforce des Bundes verlassen. Er teilte dies im Kurznachrichtendienst Twitter mit und kritisierte die Politik.

«Die Politik muss endlich lernen, der Wissenschaft auf Augenhöhe zu begegnen», schrieb Althaus im Tweet. Dabei verwies er auf einen Artikel der CH-Media-Zeitungen, in dem Kritik der Regierung und Verwaltung an der Taskforce thematisiert wird. «Mit ein Grund warum ich diese Woche aus der Taskforce ausgetreten bin.»

Die Taskforce verlangte in den vergangenen Wochen immer wieder strengere Massnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus in der Schweiz zu stoppen. Zuletzt wiederholte am Mittwoch Taskforce-Präsident Martin Ackermann im SRF-«Tagesgespräch» die Einschätzung, dass es «flächendeckende starke Massnahmen analog des Lockdowns im März» brauche, um die Fallzahlen nachhaltig zu senken.

12.20 Uhr: Je 750 Euro Strafe für Feiernde: Party trotz Corona in Belgien

Eine wegen der Coronaregeln illegale Geburtstagsparty in Belgien kommt Dutzenden Feiernden teuer zu stehen: Gut 60 Strafzettel stellte die Polizei aus, jeder angetroffene Gast muss 750 Euro zahlen, wie die Nachrichtenagentur Belga am Samstag berichtete. Als Anlass der Party wurde der Geburtstag einer 20-Jährigen angegeben.

Den Angaben zufolge kamen die Feiernden aus Luxemburg und Frankreich. Die Polizei war gegen vier Uhr morgens auf die Party in Tintigny nahe der Grenze zu Luxemburg und Frankreich aufmerksam geworden. In Belgien gelten zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens strenge Ausgangsbeschränkungen, die Strasse darf nicht betreten werden.

12.15 Uhr: First Lady Brigitte Macron an Weihnachten positiv auf Corona getestet

Frankreichs First Lady Brigitte Macron ist an Weihnachten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die 67-Jährige habe am 24. Dezember ein positives Testergebnis erhalten, teilte ihr Büro der Deutschen Presse-Agentur am Samstag mit. Ihr Ehemann, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, war eine Woche zuvor Mitte Dezember positiv getestet worden. Brigitte Macron wurde danach als Kontaktfall eingestuft. Sechs Tage nach Weihnachten sei ihr Testergebnis dann negativ gewesen, so das Büro weiter.

Emmanuel Macron litt nach seiner Infektion mit dem Coronavirus unter Husten, Fieber und Müdigkeit. Er hatte sich zunächst in der Präsidentenresidenz La Lanterne isoliert. Brigitte Macron wurde damals negativ getestet und blieb im Pariser Élyséepalast. Nach Ende einer siebentägigen Isolierung konnte Macron dann vor Weihnachten die Residenz am Rande des Schlossparks von Versailles wieder verlassen. Das Ehepaar reise zur Urlaubsresidenz Fort de Brégançon am Mittelmeer.

Brigitte Macron, Ehefrau des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, ist an Weihnachten positiv auf das Coronavirus getestet worden. (Archivbild)
Brigitte Macron, Ehefrau des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, ist an Weihnachten positiv auf das Coronavirus getestet worden. (Archivbild)
Bild: Keystone

12.10 Uhr: China verschärft Corona-Lockdown in zwei Metropolen

Im Kampf gegen einen neuen Corona-Ausbruch haben die chinesischen Behörden den Lockdown über die zwei Millionenstädte Shijiazhuang und Xingtai verschärft. In beiden Metropolen gilt für die insgesamt 18 Millionen Einwohner nun eine einwöchige Ausgangssperre, wie die Behörden in der Nacht zum Samstag bekanntgaben. Bereits am Freitag waren die Städte südlich von Peking komplett von der Aussenwelt abgeriegelt worden.

Alle Transportverbindungen nach Shijiazhuang und Xingtai wurden unterbrochen. Alle Zufahrtsstrassen zu den beiden Städten sind in beide Richtungen gesperrt, Flugverbindungen gestrichen und der Zugverkehr eingestellt. Den Einwohnern wurde das Verlassen ihrer Städte per Anordnung der Behörden verboten - nur in ganz dringenden Fällen soll es eine Ausnahmeerlaubnis geben. Die Schulen in beiden Städten sind geschlossen, zudem begannen die Behörden mit Massentests.

11.05: Studie: Grossteil der Corona-Kranken hat noch nach sechs Monaten Symptome

Ein Grossteil der Corona-Kranken leidet laut einer Studie noch ein halbes Jahr später unter mindestens einem Symptom der Virusinfektion. 76 Prozent der Corona-Patienten, die zwischen Januar und Mai in der chinesischen Stadt Wuhan im Krankenhaus behandelt wurden, hätten die Symptome der Krankheit auch sechs Monate nach ihrer Entlassung nicht vollständig überwunden, heisst es in einer am Samstag in der medizinischen Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlichten Untersuchung.

Es handelt sich um eine der ersten Langzeitstudien über die Folgen einer Corona-Erkrankung. Insgesamt 1655 ehemalige Patienten wurden dafür Monate nach ihrer Behandlung im Krankenhaus erneut untersucht. 1265 von ihnen klagten demnach weiter über mindestens ein Corona-Symptom. Am häufigsten nannten sie demnach Müdigkeit und Muskelschwäche. Viele klagten zudem über Schlafstörungen.

10.55 Uhr:n Ohne Abstand trotz Corona - Ansturm auf Flughäfen in Russland

Inmitten der Corona-Pandemie ist es an mindestens zwei Flughäfen in Russland zu einem regelrechten Ansturm von Flugreisenden gekommen. Fotos und Videos zeigten während der Neujahrsferien lange Warteschlangen in und vor den Terminals bei Sotschi im Süden und Murmansk hoch im Norden des Landes.

Die Flughäfen hätten das hohe Passagieraufkommen nicht bewältigen können, berichtete der Radiosender Echo Moskwy am Samstag. Die Maschinen seien teilweise erheblich verspätet gestartet. Auf Bildern waren viele Menschen dicht gedrängt teils ohne Mund-Nasen-Schutz zu sehen.

10.08 Uhr: Bundespräsident Parmelin kündigt Lockerung von Härtefall-Regeln an

Zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Massnahmen hat Bundespräsident Guy Parmelin eine Lockerung der Härtefall-Regeln angekündigt. Man müsse das System vereinfachen und kein neues schaffen, damit Gelder rasch fliessen könnten, sagte er am TV.

«Die Härtefall-Lösung funktioniert in gewissen Kantonen. Das Geld ist da», sagte der Wirtschaftsminister in der SRF-«Arena» vom späten Freitagabend. Man müsse aber das System vereinfachen. Details nannte er nicht. Am Freitag hatte sich Parmelin mit Finanzminister Ueli Maurer und den Kantonen ausgetauscht.

Gemäss Medienberichten vom Samstag könnten Unternehmen, die vom Bundesrat geschlossen und faktisch mit einem Arbeitsverbot belegt wurden, generell als Härtefälle anerkannt werden. Umsatzausfälle, etwa von Restaurants und Fitnesszentren, könnten demnach teils über Staatshilfen ohne Rückzahlpflicht ausgeglichen werden. Zudem soll die Schwelle, ab der Betriebe als Härtefall gelten, massiv gesenkt werden.

Bundespräsident Guy Parmelin will die Härtefall-Regelungen für Restaurants überprüfen lassen. (Archivbild) 
Bundespräsident Guy Parmelin will die Härtefall-Regelungen für Restaurants überprüfen lassen. (Archivbild) 
Bild: Keystone

6.56 Uhr: Mehr als 24’600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind binnen eines Tages fast 24’700 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 24’694 weitere Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen seit Pandemie-Beginn in Deutschland stieg damit auf 1’891’581.

Nach Angaben des RKI wurden zudem 1083 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland wuchs damit auf 39’878.

6.14 Uhr: China verschärft Massnahmen im Kampf gegen neuen Virus-Ausbruch

Im Kampf gegen den grössten Ausbruch des Coronavirus seit Monaten hat China die Massnahmen in der Provinz Hebei noch einmal verschärft. Am Samstag wurden in der elf Millionen Einwohner zählenden Provinzhauptstadt Shijiazhuang alle Linien der Metro auf unbestimmte Zeit eingestellt, wie staatliche Medien berichteten. Später wurde auch der Busverkehr gestoppt. Hebei liegt direkt vor den Toren der chinesischen Hauptstadt Peking.

Am Freitag waren Shijiazhuang wie auch die 125 Kilometer entfernte Sieben-Millionen-Metropole Xingtai bereits abgeriegelt worden. Die Bewohner dürfen die beiden Städte ohne besondere Erlaubnis nicht mehr verlassen. Auch wurden Wohngebiete abgesperrt. Darüber hinaus wurde der Straßenfernverkehr zu den beiden Städten eingestellt.

Arbeiter tragen einen Behälter mit Coronavirus-Testproben ausserhalb eines Wohnviertels in Shijiazhuang in der nordchinesischen Provinz Hebei.
Arbeiter tragen einen Behälter mit Coronavirus-Testproben ausserhalb eines Wohnviertels in Shijiazhuang in der nordchinesischen Provinz Hebei.
Bild: KEYSTONE

5.12 Uhr: Neuer Höchststand bei Corona-Infektionen in den USA

In den USA ist ein neuer Höchststand bei der Zahl der Corona-Infektionen verzeichnet worden. Wie aus einer Zählung der in Baltimore ansässigen Johns Hopkins University vom Freitagabend (Ortszeit) hervorging, wurden binnen 24 Stunden fast 290’000 neue Ansteckungen ermittelt. Mehr als 3670 Menschen in den USA starben im selben Zeitraum im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Die USA sind das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. Seit Pandemie-Beginn infizierten sich in den Vereinigten Staaten nachweislich mehr als 21,8 Millionen Menschen mit dem Coronavirus, mehr als 368’000 von ihnen starben. Am Donnerstag hatten die US-Behörden eine Rekordzahl von 4000 Corona-Toten binnen eines Tages gemeldet. Etwa 131’000 Corona-Infizierte werden derzeit in US-Krankenhäusern behandelt.

5.09: Virus-Mutationen als Weckruf - Globales Überwachungsnetz nötig

Die Entwicklung der beiden zunächst in Grossbritannien und Südafrika nachgewiesenen Coronavirus-Varianten verdeutlicht Experten zufolge, dass die Überwachung des Erregers dringend ausgebaut werden muss.

Die Varianten seien als «Weckruf» zu sehen, sagte Andreas Bergthaler vom CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Die Systeme zur Erkennung müssten ausgebaut und koordiniert werden. «Wir dürfen uns nicht in der falschen Sicherheit wähnen, dass wir mit den Impfstoffen schon am Ende des Marathons angekommen sind.»

Wünschenswert sei zur Überwachung von Sars-CoV-2 ein globales Netzwerk von Laboren ähnlich wie bei der Grippe, deren Erreger sich ebenfalls stetig verändere, sagte Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel. Bisher sei man von einem solchen koordinierten Ansatz noch weit entfernt.

Andreas Bergthaler (om CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften fordert ein globales Netzwerk von Laboren, um das Virus besser überwachen zu können.
Andreas Bergthaler (om CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften fordert ein globales Netzwerk von Laboren, um das Virus besser überwachen zu können.
Bild: Keystone

5.00 Uhr: Experte für Covid-Behandlung zweifelt an britischer Strategie

Der deutsche Experte für die Behandlung von Covid-19-Patienten, Stefan Kluge, hat Zweifel an der Entscheidung Grossbritanniens, neue Medikamente gegen die Krankheit einzusetzen. «Das überrascht mich schon ein bisschen, dass der britische Premierminister den Einsatz der Medikamente schon empfiehlt», sagte der Intensivmediziner Kluge, der in Deutschland die Leitlinien für die stationäre Behandlung von Covid-Patienten mitentwickelt hat, der Deutschen Presse-Agentur. Premier Boris Johnson hatte zuvor angekündigt, der britische Gesundheitsdienst NHS werde ab sofort die Medikamente Tocilizumab und Sarilumab gegen Covid-19 einsetzen. Diese kommen normalerweise bei rheumatischer Arthritis zum Einsatz.

Johnson hatte die Präparate als «lebensrettend bezeichnet» und sich auf Versuchsdaten bezogen, denen zufolge die Todesrate von Covid-19-Patienten mit den Medikamenten signifikant gesenkt sowie ihre Aufenthaltsdauer im Krankenhaus verkürzt werden könne. «Das Problem an der Studie, auf die Johnson sich bezieht, ist, dass sie noch nicht richtig begutachtet und in einer medizinischen Fachzeitschrift publiziert ist», sagte Kluge, der am Uniklinikum in Hamburg-Eppendorf die Intensivmedizin leitet. Sie sei zwar wohl methodisch solide, habe allerdings nur recht kleine Fallzahlen an Patienten untersucht.

3.08 Uhr: Mehr als acht Millionen Corona-Infektionen in Brasilien

In Brasilien haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als acht Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Dies ging aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília am Freitagabend (Ortszeit) hervor. Demnach wurden 52’035 neue Infektionen registriert, die Gesamtzahl der Infizierten stieg auf 8’013’708. Am Donnerstag hatte die Zahl der Corona-Toten in Brasilien die Marke von 200’000 überschritten.

Nur in den USA wurden bislang mehr Tote registriert, nach den USA und Indien verzeichnet das grösste Land in Lateinamerika die meisten Infektionen. Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so gross wie Deutschland. Die Zahlen der Todesfälle und der Neuinfektionen waren zwischenzeitlich zurückgegangen und Corona-Massnahmen gelockert worden.

Ein Mann sprüht Desinfektionsmittel auf eine Gasse, um die Ausbreitung des neuen Coronavirus im Slum Santa Marta in Rio de Janeiro, Brasilien einzudämmen. (Archivbild)
Ein Mann sprüht Desinfektionsmittel auf eine Gasse, um die Ausbreitung des neuen Coronavirus im Slum Santa Marta in Rio de Janeiro, Brasilien einzudämmen. (Archivbild)
Bild: Keystone
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