Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Einschätzung eines Russland-Experten selbst verantwortlich für die Eskalation um Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin.
DPA, dpa/tgab
24.06.2023, 21:41
24.06.2023, 21:47
dpa
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Ohne die schützende Hand Putins wäre der Aufstieg Prigoschin nicht möglich gewesen, analysiert Russland-Analyst Nigel Gould-Davies.
Er betrachtet den Konflikt zwischen den beiden Ex-Vertraten als ein weiteres Beispiel für «Putins schlechtes Urteilsvermögen». Der Kremlchef sei schwer beschädigt worden.
«Es ist seine eigene Schuld. Prigoschin ist Putins Kreatur: Sein Aufstieg ist ausschliesslich Putins Schirmherrschaft zu verdanken», sagte der Russland-Analyst Nigel Gould-Davies von der Londoner Denkfabrik International Institute for Strategic Studies am Samstag.
Putin sei unentschlossen gewesen und habe damit den internen Konflikt zwischen Prigoschin sowie der regulären Militärführung um Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow noch angeheizt, sagte Gould-Davies. «Nach dem Beginn der Invasion in der Ukraine ist dies ein weiteres Beispiel für Putins schlechtes Urteilsvermögen.» Der interne Konflikt ermutige die ukrainischen Truppen und demoralisiere die russischen.
Prigoschin habe mit der Meuterei direkt und öffentlich Putins Rechtfertigung für den Angriffskrieg gegen die Ukraine untergraben sowie die reguläre Armee lächerlich gemacht, sagte der Experte. Der Kremlchef sei schwer beschädigt worden. «Dies ist die grösste Krise von Putins Präsidentschaft.»