Nahost-Übersicht Europäer im Sicherheitsrat fordern Ende der Gewalt

Agenturen/red.

12.5.2021

Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern eskaliert weiter. Der schwere Beschuss aus dem Gazastreifen hält über Stunden an. Israel zerstört Gebäude in Gaza. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red.

Die Hintergründe

  • Seit Montagabend kurz nach 18 Uhr beschiessen militante Palästinenser Israel mit Raketen. Israels Armee reagiert darauf mit Angriffen auf Ziele im Gazastreifen, vor allem durch die Luftwaffe.
  • Zwischen Israel und den Palästinensern gibt es seit Wochen Spannungen. In Jerusalem – und dort insbesondere auf dem Tempelberg – kam es zuletzt mehrfach zu Zusammenstössen. Auslöser waren unter anderem Polizei-Absperrungen an der Altstadt sowie drohende Zwangsräumungen von palästinensischen Familien im Viertel Scheich Dscharrah. Auch in israelischen Ortschaften im Norden und Süden kam es zu Konfrontationen.


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  • 21.17 Uhr

    Zusammenstösse zwischen Juden und Arabern in israelischen Städten

    Zwischen jüdischen und arabischen Israelis ist es am Mittwoch in mehreren israelischen Städten zu schweren Konfrontationen gekommen. Trotz einer Ausgangssperre flammten Unruhen in der Stadt Lod in der Nähe von Tel Aviv erneut auf. Nach Medienberichten wurde in der Stadt ein Polizeifahrzeug in Brand gesetzt. In Akko im Norden des Landes wurde nach Angaben des israelischen Fernsehens ein jüdischer Einwohner von arabischen Demonstranten lebensgefährlich verletzt.

    In Bat Jam südlich von Tel Aviv attackierten ultrarechte Juden nach Medienberichten arabische Geschäfte. Ein arabischer Einwohner wurde nach Fernsehberichten von einer jüdischen Menge brutal mit Knüppeln angegriffen. In Haifa bewarfen jüdische Demonstranten nach Angaben der "Times of Israel" einen arabischen Autofahrer mit Steinen. Er habe daraufhin einen der Angreifer angefahren und verletzt. Auch in Tiberias wurde nach Polizeiangaben ein arabischer Fahrer von jüdischen Demonstranten mit Steinen angegriffen und verletzt.

    Die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern war zuletzt auch auf arabische Ortschaften im israelischen Kernland übergeschwappt. Das israelische Fernsehen berichtete, Regierungschef Benjamin Netanjahu wolle Soldaten in die Städte entsenden, um die Ruhe wiederherzustellen. Verteidigungsminister Benny Gantz habe dies jedoch abgelehnt.

  • 20.25 Uhr

    Russland und UN sprechen sich für Treffen des Nahost-Quartetts aus

    Angesichts der Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern haben UN-Generalsekretär António Guterres und Russlands Aussenminister Sergej Lawrow sich für ein Treffen des Nahost-Quartetts ausgesprochen. «Wir sind heute zu der gemeinsamen Auffassung gekommen, dass die dringendste Aufgabe in der Einberufung des Quartetts der internationalen Vermittler besteht», sagte Lawrow nach einem Treffen mit Guterres am Mittwochabend in Moskau. Die Gruppe besteht aus den USA, Russland, den Vereinten Nationen und der EU.

    «Wir sind voll bereit, die Arbeit des Quartetts wieder aufzunehmen und zu einem Dialog zwischen den Seiten (...) beizutragen», sagte Guterres. Die Vereinten Nationen unterstützten alle Schritte, die zu einer Deeskalation der Lage im Nahen Osten beitrügen. Die Einheit des UN-Sicherheitsrats sei ein sehr wichtiger Faktor für die Lösung der Situation.

  • 20.01 Uhr

    Deutschland: Maas warnt vor Ausweitung des Konflikts

    Bundesaussenminister Heiko Maas hat vor einer Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern auf weitere Teile der Region gewarnt. Der SPD-Politiker bezeichnete den Abschuss von mehr als 1000 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel am Mittwochabend in einem ZDF-«Spezial» als absolut inakzeptabel und als Grundlage, dass Israel von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch mache. «All das wird, wenn es keine Deeskalation gibt, dazu führen, dass wir hier mit einer Gewaltspirale konfrontiert werden, die die ganze Region in einen tiefen Konflikt mit viel Gewalt stürzen kann, die weit über die unmittelbare Nachbarschaft hinaus wirkt. Das muss unter allen Umständen vermieden werden.» Maas verwies auf zahlreiche Versuche auf internationaler Bühne, auf die Konfliktparteien einzuwirken. Es werde in vielen Gesprächen nach Möglichkeiten gesucht, aus der Eskalationsspirale herauszukommen.

  • 19.57 Uhr

    Europäer im Sicherheitsrat fordern Ende der Gewalt

    Europäische Länder des UN-Sicherheitsrats haben ein Ende der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern gefordert. «Wir fordern alle Akteure dringend auf, Spannungen abzubauen, Gewalt zu beenden und äusserste Zurückhaltung zu zeigen», sagte der estnische UN-Botschafter Sven Jürgenson in einer Stellungnahme Estlands, Frankreichs, Irlands und Norwegens am Mittwoch nach einer Dringlichkeitssitzung des mächtigsten UN-Gremiums in New York. Die Länder verurteilten dabei die Raketenangriffe auf israelische Gebiete aus dem Gazastreifen sowie Israels Luftangriffe dort.

    Palästinensische Angriffe gegen die Zivilbevölkerung in Israel seien «besorgniserregend und inakzeptabel». Trotz seines Rechts auf Selbstverteidigung müsse Israel aber maximale Zurückhaltung üben und das Völkerrecht beachten. Dies gelte auch für die Situation in Ost-Jerusalem: «Wir fordern Israel auf, die Siedlungsaktivitäten, Zerstörungen und Vertreibungen, auch in Ost-Jerusalem, im Einklang mit seinen Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht einzustellen», hiess es. Zuvor war die Dringlichkeitssitzung des 15-köpfigen Sicherheitsrates wegen einer Blockade der USA ohne eine gemeinsame Stellungnahme zu Ende gegangen. Die Vereinigten Staaten sind der engste Verbündete Israels.

  • 19.30 Uhr

    Verletzte bei Raketenangriff auf Sderot

    Nach einem Raketenangriff von Militanten aus Gaza auf die israelische Stadt Sderot schwebt ein fünf Jahre alter Junge in Lebensgefahr. Sechs weitere seien verletzt, teilte der Rettungsdienstes Magen David Adom am Mittwochabend mit. Israelische Medien berichteten, es handle sich bei dem lebensgefährlich verletzten Menschen um ein sechsjähriges Kind.

    Seit Montagabend beschiessen militante Palästinenser Israel mit Raketen. Israels Armee reagiert darauf mit Angriffen auf Ziele im Gazastreifen, vor allem durch die Luftwaffe. Auf beiden Seiten gab es bereits mehrere Tote.

  • 18.52 Uhr

    Ausschreitungen vor der israelischen Botschaft in Athen

    Palästinenser und griechische Sympathisanten haben sich am Mittwochabend Zusammenstösse mit der Polizei vor der Botschaft Israels in Athen geliefert. Aus Protest gegen die – wie sie sagten – israelischen Angriffe auf den Gazastreifen zündeten die Demonstranten eine israelische Fahne an und schleuderten Steine gegen die Bereitschaftspolizei. Sie skandierten «Aufstand und Freiheit für Palästina» sowie antiisraelische Parolen, berichteten Reporter vor Ort. Die Sicherheitskräfte lösten die Demonstration mit Blendgranaten und Tränengas auf, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete. Die Lage beruhigte sich am frühen Abend, hiess es.

  • 18.37 Uhr

    Erneut Raketenalarm im Grossraum Tel Aviv

    Im Grossraum Tel Aviv ist erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Heulende Warnsirenen waren am Abend zu hören. Es war die dritte Angriffswelle seit Dienstagabend. Die Küstenmetropole – Israels Wirtschaftszentrum – war in der Nacht zum Mittwoch so heftig mit Raketen beschossen wie nie zuvor.

  • 18.34 Uhr

    Israels Luftwaffe zerstört weiteres Hochhaus in Gaza

    Israelische Kampfflugzeuge haben ein weiteres von Militanten genutztes Hochhaus in Gaza zerstört. In dem 14-stöckigen Gebäude hatten sowohl die islamistische Hamas als auch der militante Islamische Dschihad Büros. Allerdings gab es auch Cafés und Geschäfte in dem Haus. Videos zeigten, wie das Haus nach dem Angriff einstürzte.

    Die Hamas kündigte an, als Reaktion 130 Raketen auf die israelischen Orte Aschkelon, Sderot und Netivot abzufeuern.

    Die Luftwaffe hatte zuvor auch das Haus eines ranghohen Mitglieds der islamistischen Hamas zerstört. Das Gebäude diente demnach als Waffenlager. Insgesamt zerstörte das Militär seit Dienstag bislang drei Hochhäuser. Ausserdem tötete Israel bei Angriffen mehrere hochrangige Vertreter der Hamas.

    Seit Montagabend beschiessen militante Palästinenser Israel mit Raketen. Israels Armee reagiert darauf mit Angriffen auf Ziele im Gazastreifen, vor allem durch die Luftwaffe. Auf beiden Seiten gab es Tote.

  • 18.25 Uhr

    USA schicken Spitzendiplomaten nach Nahost – Aufruf zur Deeskalation

    Die US-Regierung hat sich zutiefst besorgt über die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern gezeigt und die Konfliktparteien eindringlich zur Deeskalation aufgerufen. US-Aussenminister Antony Blinken sagte am Mittwoch in Washington, er habe den zuständigen Spitzendiplomaten Hady Amr darum gebeten, umgehend in die Region zu reisen und sich mit führenden Vertretern beider Seiten zu treffen. Amr werde auch im Namen von US-Präsident Joe Biden auf eine Deeskalation der Gewalt drängen.

    Blinken verurteilte die Raketenangriffe der «Terrororganisation Hamas» aus dem Gazastreifen auf israelische Zivilisten auf das Schärfste. «Israel hat das Recht, sich zu verteidigen», sagte er. «Die Palästinenser haben ein Recht darauf, in Sicherheit zu leben. Und das Wichtigste ist jetzt, die Gewalt einzudämmen.» Der Minister fügte hinzu, die USA seien weiterhin einer Zweistaatenlösung verpflichtet. «Diese Gewalt bringt uns weiter weg von diesem Ziel.»

    Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hat sich in den vergangenen Tagen wieder zugespitzt. Militante Palästinenser feuerten nach Angaben der israelischen Armee bisher mehr als 1000 Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel ab. Israels Luftwaffe habe ihrerseits Hunderte Ziele in dem abgeschotteten Küstengebiet attackiert. Auf beiden Seiten gab es Todesopfer.

  • 17.52 Uhr

    Israel löscht Grossbrand in Ölanlage

    Die israelische Feuerwehr hat einen Grossbrand in einer Ölanlage fast vollständig gelöscht. Die Rettungskräfte erklärten am Mittwoch, 20 Teams seien über 25 Stunden im Einsatz gewesen, um das Inferno unter Kontrolle zu bringen. Eine Rakete, die die Hamas aus dem Gazastreifen abfeuerte, hatte das Feuer in der Anlage südlich von Aschkelon am Dienstagabend ausgelöst.

    Die Flammen in einem Lagertank loderten die ganze Nacht und bis zum Mittwoch. Über der Anlage stieg dichter Rauch auf. Das staatliche Energieunternehmen teilte mit, das Öl sei in ein anderes Lager transportiert worden. Auch am Mittwoch hing immer noch Rauch über Aschkelon. Die Behörden forderten die Bewohner der Region auf, sich nicht lange im Freien aufzuhalten.

  • 17.37 Uhr

    USA blockieren gemeinsame Stellungnahme des UN-Sicherheitsrats

    Die USA haben eine gemeinsame Stellungnahme des UN-Sicherheitsrates zur eskalierenden Gewalt in Nahost Kreisen zufolge zunächst blockiert. Diplomatenangaben zufolge sehen die Vereinigten Staaten ein solches Statement als nicht hilfreich für eine Deeskalation zwischen Israelis und Palästinensern. 

    Der 15-köpfige Rat konnte sich wegen den USA bereits bei einer ersten Sitzung am Montag nicht auf eine gemeinsame Stellungnahme einigen. Ein Entwurf Norwegens vom Mittwoch sah die Erklärung der tiefen Besorgnis über die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern vor und forderte die sofortige Einstellung aller Kämpfe unter anderem in Gaza und Ost-Jerusalem.

    Bei der Sitzung am Mittwoch hatten die Vereinten Nationen den Sicherheitsrat laut Diplomaten zuvor vor einem grossen Krieg gewarnt. Der UN-Sondergesandte Tor Wennesland betonte demnach, dass die Spirale der Gewalt enden müsse. Auch mehrere Ratsmitglieder warnten bei dem Treffen hinter verschlossenen Türen demnach vor einem Krieg.

  • 17.24 Uhr

    Bundesrat Cassis fordert sofortigen Stopp der Gewalt in Nahost

    Aussenminister Ignazio Cassis hat einen sofortigen Stopp der Gewalteskalation in Nahost gefordert. Den Familien der Opfer sprach er auf Twitter sein tiefstes Beileid aus.

    Die Eskalation der Gewalt in Nahost müsse sofort stoppen, schrieb der Vorsteher des Eidgenössischen Departementes für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Mittwoch auf Twitter. Die Schweiz rufe alle Parteien dazu auf, die internationalen Menschenrechte zu respektieren und ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen einzuhalten, hiess es in einer Mitteilung des EDA. Es müssten alle Vorkehrungen getroffen werden, um zivile Opfer zu vermeiden.

    Die Schweiz sei überzeugt, dass nur eine von beiden Seiten verhandelte Zweistaatenlösung zu einem dauerhaften Frieden zwischen Israelis und Palästinensern führen könne. Vor diesem Hintergrund spricht sich die Schweiz gemäss Mitteilung erneut für die Beibehaltung des historischen Status quo auf dem Tempelberg in Jerusalem aus.

    Ignazio Cassis fordert die Konfliktparteien im Nahen Osten auf, die Gewalt zu stoppen.
    Ignazio Cassis fordert die Konfliktparteien im Nahen Osten auf, die Gewalt zu stoppen.
    KEYSTONE
  • 16.34 Uhr

    Hamas-Kommandeur bei Luftangriff im Gazastreifen getötet

    Bei einem israelischen Luftangriff ist am Mittwoch der Kommandeur der Hamas im Gazastreifen, Bassem Issa, ums Leben gekommen. Er war der ranghöchste Hamas-Offizier, der seit dem Krieg von 2014 getötet wurde. Issa bildete mit mehreren Kommandeuren, die für die einzelnen Bezirke im Gazastreifen verantwortlich sind, den militärischen Rat der Hamas, der über gewaltsame Operationen gegen Israel entscheidet.

    Der militärische Flügel der Hamas erklärte, gemeinsam mit Issa seien weitere Hamas-Führer und «heilige Kämpfer» getötet worden. Zuvor hatte bereits der israelische Geheimdienst mitgeteilt, dass Issa und mehrere Hamas-Führer eine Serie von israelischen Luftangriffen nicht überlebt hätten.

    Bild der Zerstörung: Anwohner in Gaza stehen nach israelischen Luftangriffen auf einer Strasse, die von den Bomben schwer getroffen wurde.
    Bild der Zerstörung: Anwohner in Gaza stehen nach israelischen Luftangriffen auf einer Strasse, die von den Bomben schwer getroffen wurde.
    Adel Hana/AP/dpa
  • 16.19 Uhr

    UNO-Sicherheitsrat warnt vor Krieg

    Angesichts der Gewalt in Nahost haben die Vereinten Nationen den UNO-Sicherheitsrat laut Diplomaten vor einem Krieg gewarnt. Der UNO-Sondergesandte Tor Wennesland betonte demnach bei einer Dringlichkeitssitzung des mächtigsten UNO-Gremiums am Mittwoch in New York, dass die Spirale der Gewalt enden müsse. Auch mehrere Ratsmitglieder sollen bei dem Treffen hinter verschlossenen Türen vor einem Krieg gewarnt und auf eine gemeinsame Stellungnahme gedrängt haben.

  • 16.15 Uhr

    Netanjahu: «Das ist erst der Anfang»

    Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu droht der im Gazastreifen herrschenden Hamas: «Das ist erst der Anfang. Wir werden ihnen Schläge versetzen, die sie sich niemals erträumt haben», sagte Netanjahu am Mittwoch in einem Spital in Cholon. Das israelische Militär hatte davor die gezielte Tötung hochrangiger Hamas-Vertreter vermeldet. Diese hätten dem legendären Militärchef Mohammed Deif nahegestanden und seien Teil des militärischen Stabs der Hamas gewesen.

  • 16.02 Uhr

    Deutscher Bundespräsident verurteilt Raketenangriffe

    Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Menschen in Israel angesichts des andauernden Raketenbeschusses seine «uneingeschränkte Solidarität» ausgedrückt. Nichts rechtfertige die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf das Land, sagte er am Mittwoch bei einem Telefongespräch mit Israels Staatspräsidenten Reuven Rivlin nach Angaben des Bundespräsidialamts in Berlin. Rivlin habe Steinmeier über die Angriffe und die zugespitzte Lage vor Ort informiert.

    Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine «uneingeschränkte Solidarität» ausgedrückt. (Archiv)
    Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine «uneingeschränkte Solidarität» ausgedrückt. (Archiv)
    Bild: dpa
  • 15.30 Uhr

    Hamas feuert 15 Raketen auf israelischen Atomreaktor

    Der militärische Arm der islamistischen Hamas-Organisation hat nach eigenen Angaben am Mittwoch 15 Raketen in Richtung der israelischen Wüstenstadt Dimona abgefeuert. Dort befindet sich ein israelischer Atomreaktor, der allerdings als extrem gut geschützt gilt.

  • 14.40 Uhr

    Erdogan will Israel «eine Lektion» erteilen

    Die internationale Gemeinschaft sollte nach Meinung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Israel eine «Lektion erteilen». Erdogan sagte nach türkischen Angaben seinem russischen Kollegen Wladimir Putin am Mittwoch in einem Telefongespräch, der Weltsicherheitsrat müsse wegen der Gewalt im Nahen Osten schnell eingreifen und «entschlossene und klare Botschaften» an Israel senden.

    Das türkische Präsidialdirektorat für Kommunikation teilte mit, Erdogan habe darauf gedrungen, Israel wegen seines Umgangs mit den Palästinensern eine «starke und abschreckende Lektion» zu erteilen. Er habe Putin ausserdem vorgeschlagen, eine internationale Schutztruppe für die Palästinenser in Erwägung zu ziehen.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht sich für harte Sanktionen gegen Israel aus.
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht sich für harte Sanktionen gegen Israel aus.
    Keystone/Turkish Presidency/AP-Pool/-
  • 14.26 Uhr

    EU-Ratspräsident ruft zu Ende der Gewalt auf

    EU-Ratspräsident Charles Michel hat mit dem israelischen Präsidenten Reuven Rivlin über die aktuelle Eskalation des Nahost-Konflikts gesprochen. Er sei sehr besorgt über die jüngste Zunahme von Gewalt und wahllosen Angriffen, sagte der Belgier am Mittwoch im Anschluss an das Gespräch. Priorität sollten nun Deeskalation und die Verhinderung ziviler Opfer auf beiden Seiten haben.

  • 13.40 Uhr

    Israel tötet offenbar ranghohe Hamas-Vertreter

    Bei gezielten Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der israelischen Armee und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet mehrere hochrangige Vertreter der dort herrschenden Hamas getötet worden.

    Diese stünden Mohammed Deif nahe und seien Teil des militärischen Stabs der Hamas, erklärten Armee und Geheimdienst am Mittwoch.

    Deif ist ein legendärer Militärchef der islamistischen Hamas. Israel hat jahrelang immer wieder vergeblich versucht, ihn zu töten. Im August 2014 kamen bei einem Luftangriff Israels im Gazastreifen die Frau des Hamas-Führers sowie zwei seiner Kinder ums Leben. Die Hamas verkündete direkt anschliessend, Deif habe überlebt. Zuletzt war Deif erstmals seit Langem wieder öffentlich aktiv geworden und hatte Israel im Rahmen des Konflikts um Jerusalem gedroht.

    Die Einsätze gegen die Hamas-Vertreter erfolgten den israelischen Angaben zufolge gleichzeitig in Chan Junis und Gaza. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. Die Namen der Getöteten sollten später veröffentlicht werden.

  • 13 Uhr

    Israels Verteidigungsminister: «Kein Enddatum für Gaza-Einsatz»

    Israels Verteidigungsminister Benny Gantz hat die Bürger des Landes auf einen längeren Militäreinsatz im Gaza-Konflikt eingestimmt. Die Streitkräfte würden ihre Angriffe fortsetzen, um vollständige und langfristige Ruhe zu erzielen, schrieb Gantz am Mittwoch nach einem Besuch in der zuletzt stark mit Raketen aus dem Gazastreifen beschossenen Stadt Aschkelon. Es gebe dafür kein Enddatum.

  • 11.29 Uhr

    Panzerabwehrgeschoss tötet einen Jeep-Insassen in Israel

    In Israel ist eine Person von einer Panzerabwehrwaffe aus dem Gazastreifen tödlich getroffen worden. Das Geschoss habe am Mittwochmorgen einen Jeep erwischt, teilte Eli Bein von der Hilfsorganisation Magen David Adom mit. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden. Auch Retter seien von jenseits der Grenze unter Beschuss geraten. Unklar war, ob es sich bei den Angegriffenen um Militärs handelte.

    Die Attacke folgte auf eine Nacht voller Raketensalven auf Israel und israelischer Luftangriffe auf den Gazastreifen. Das dortige Gesundheitsministerium teilte mit, die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Eskalation sei auf 43 gestiegen, darunter 13 Kinder und drei Frauen. Ausserdem habe es knapp 300 Verletzte gegeben.

  • 10.21 Uhr

    Haus eines ranghohen Hamas-Mitglieds in Gaza zerstört

    Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen das Haus eines ranghohen Mitglieds der islamistischen Hamas-Organisation zerstört. Die Armee veröffentlichte am Mittwoch bei Twitter ein Video des Angriffs. Das Haus habe auch als Waffenlager gedient, hiess es in der Mitteilung. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, die Einwohner von Ortschaften entlang des Gazastreifens seien nach dem Angriff gewarnt und aufgefordert worden, in ihren Häusern zu bleiben.

  • 9.25 Uhr

    Netanjahu will verstärkte Operationen fortsetzen

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte in einer Fernsehansprache, die Militäroperation habe den Extremisten bereits einen schweren Schlag versetzt. Israel werde seine verstärkte Operation fortsetzen, aber es werde Zeit brauchen, um sie zu vollenden.

  • 9 Uhr

    Verhandlungen über Waffenruhe

    Hamas-Führer Ismail Hanija bestätigte, dass sich Ägypten, Katar und die Vereinten Nationen um eine Waffenruhe bemühten. Die Hamas habe aber allen mitgeteilt, dass die israelische Besatzung Jerusalem in Brand gesteckt habe, und «die Flammen haben den Gazastreifen erreicht». Israel sei für alle Konsequenzen verantwortlich.



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  • 8 Uhr

    Luftangriffe auf den Gaza-Streifen

    Nach dem heftigen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat Israel am Mittwochmorgen Dutzende Luftangriffe auf das Gebiet geflogen. Unter anderem sei das Hauptquartier der Polizei in Gaza-Stadt zerstört worden, teilte das Innenministerium des Gazastreifens mit. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der Toten auf 35, darunter zwölf Kinder und drei Frauen. Israel meldete fünf Tote durch den Raketenbeschuss, darunter drei Frauen und ein Kind. Die Gewalt war so heftig wie nie seit dem Gaza-Krieg von 2014.

    Palästinensische Rettungskräfte bergen Opfer nach einem Luftangriff Israels.
    Palästinensische Rettungskräfte bergen Opfer nach einem Luftangriff Israels.
    Bild: KEYSTONE
  • 7.25 Uhr

    Mehr als 1000 Raketen auf Israel abgefeuert

    Militante Palästinenser im Gazastreifen haben nach Angaben der israelischen Armee bislang mehr als 1000 Raketen auf Israel abgefeuert. Rund 850 Raketen seien abgefangen worden oder in Israel niedergegangen, etwa 200 weitere seien noch im Gazastreifen niedergegangen, sagte Militärsprecher Jonathan Conricus am Mittwochmorgen. Nach seinen Angaben starben in Israel bislang fünf Menschen durch Raketenbeschuss. Mehr als 200 weitere seien verletzt worden.