Hacker gaben sich als Angela Merkel ausEin Anruf vereitelt Cyberangriff auf Präsidentin Lagarde
SDA, smi
12.7.2022 - 15:01
Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. Die Hacker gaben sich per Whatsapp als Angela Merkel aus.
Keystone-SDA, SDA, smi
12.07.2022, 15:01
12.07.2022, 16:33
«Wir können bestätigen, dass es kürzlich einen versuchten Cyberangriff auf die Präsidentin gab», teilte eine Sprecherin der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Dienstag mit. «Er wurde schnell erkannt und gestoppt. Es wurden keine Informationen kompromittiert. Mehr können wir nicht sagen, da die Ermittlungen noch laufen.»
Nach Informationen von Business Insider versuchten Unbekannte über Wochen, die Accounts von Prominenten auf Whatsapp und anderen Messengerdiensten zu übernehmen. Einem Bericht des Portals vom Dienstag zufolge wurde Lagarde mit der echten Handynummer der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel kontaktiert. Der Französin wurde vorgespielt, Merkel wolle verschlüsselt auf Whatsapp weiter kommunizieren, da das Gespräch damit sicherer wäre.
Doch Lagarde wurde laut dem Bericht skeptisch und fragte sicherheitshalber telefonisch bei der Alt-Kanzlerin nach, ob diese wirklich per Whatsapp kommunizieren wolle. So sei der Schwindel aufgeflogen.
Der deutsche Inlandsgeheimdienst und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hatten Politiker*innen Anfang vergangener Woche vor dieser Betrugsmasche gewarnt – allerdings ohne Namen von Betroffenen zu nennen. Anlass für den Warnhinweis waren nach Behördenangaben entsprechende Versuche, die sich gegen mehrere hochrangige Politiker*innen gerichtet hätten.
Wer hinter der Social-Engineering-Kampagne steckt und welches Ziel dabei verfolgt wird, ist noch nicht bekannt.