Demonstrierende in Hongkong flüchten vor Tränengas
Nach dem Tränengas-Einsatz in Hongkong zerstreuten sich die Demonstranten, viele zogen in Richtung Stadtzentrum weiter, einige warfen mit Steinen.
Demonstranten haben in Hongkong Strassen Kartons angezündet.
Ein Demonstrant erhält Hilfe, nachdem Pfefferspray in seine Augen geraten ist.
Festnahmen nach Ausschreitungen in Hongkong
Demonstrierende in Hongkong flüchten vor Tränengas
Nach dem Tränengas-Einsatz in Hongkong zerstreuten sich die Demonstranten, viele zogen in Richtung Stadtzentrum weiter, einige warfen mit Steinen.
Demonstranten haben in Hongkong Strassen Kartons angezündet.
Ein Demonstrant erhält Hilfe, nachdem Pfefferspray in seine Augen geraten ist.
Bei den anhaltenden Protesten in Hongkong ist es wieder zu Zusammenstössen zwischen Polizisten und Demonstranten gekommen. Dutzende Menschen wurden am Samstag festgenommen. Die Polizei setzte Tränengas, Gummigeschosse, Pfefferspray und einen Wasserwerfer ein.
Radikale Aktivisten warfen Brandbomben, bauten Strassensperren und attackierten Geschäfte mit vermuteten Beziehungen zu China. Erstmals nahmen sich die Demonstranten auch das Gebäude der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua als Ziel vor und schlugen die Scheiben im Eingangsbereich ein. Viele trugen trotz eines Vermummungsverbots Gesichtsmasken.
Es war das 22. Wochenende in Folge, an dem in der chinesischen Sonderverwaltungsregion demonstriert wurde. Die Proteste richten sich gegen die Regierung und den wachsenden Einfluss der kommunistischen Pekinger Führung.
Nachdem die Polizei eine ursprünglich im Victoria Park geplante Demonstration im Vorfeld nicht genehmigt hatte, versammelten sich dort Kandidaten für die Bezirksratswahl spontan zu Wahlkampfauftritten, die nicht eigens genehmigt werden müssen, solange die Gruppen jeweils klein bleiben. Trotzdem löste die Polizei die Versammlungen schon früh mit Tränengas auf.
Die folgenden Zusammenstösse in den Strassen in der Nachbarschaft setzten auch zwei genehmigten Demonstrationen im Chater Garden und Edinburgh Place ein schnelles Ende. Die Ausschreitungen dauerten bis in den Abend. Der U-Bahnhof Hongkong Central wurde geschlossen und nicht mehr angefahren, nachdem Demonstranten nach Angaben der Verkehrsbetriebe an einem Eingang Feuer gelegt hatten, wie die «South China Morning Post» berichtete.
Demonstranten fordern freie Wahlen
Die Atmosphäre in Hongkong ist aufgeheizt, nachdem diese Woche der Anführer der Demokratiebewegung, Joshua Wong, als Kandidat für die Wahl der Bezirksräte disqualifiziert worden war. Ihm wurde unterstellt, mit dem Aufruf zur Selbstbestimmung Hongkong die Unabhängigkeit zu propagieren. Die kommunistische Führung in Peking kündigte auch an, eine härtere Gangart in Hongkong einzuschlagen.
Die Demonstranten fordern freie Wahlen, eine unabhängige Untersuchung von Polizeibrutalität sowie Straffreiheit für die bereits weit mehr als 2000 Festgenommenen. Die frühere britische Kronkolonie wird seit der Rückgabe 1997 an China nach dem Grundsatz «ein Land, zwei Systeme» autonom regiert.
Anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik geniessen die sieben Millionen Hongkonger Meinungs- und Versammlungsfreiheit, fürchten aber zunehmend um ihre Freiheitsrechte.
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