«In den Händen der Türkei»Finnland hält Nato-Beitritt ohne Schweden für möglich
dpa / tchs
18.2.2023 - 14:33
Sowohl Finnland als auch Schweden wollen in die Nato, der finnische Verteidigungsminister würde die gemeinsame Aufnahme bevorzugen. Die Entscheidung liege nun jedoch bei der Türkei.
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18.02.2023, 14:33
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Der finnische Verteidigungsminister Mikko Savola kann sich einen Nato-Beitritt seines Landes auch ohne Schweden vorstellen. Savola sagte am Samstag der Nachrichtenagentur AP, Finnland würde es vorziehen, gemeinsam mit Schweden der Allianz beizutreten. Der Beitrittsprozess werde jedoch nicht aufgehalten, sollte die Türkei beschliessen, einer Aufnahme Schwedens zu widersprechen.
«Dann werden wir beitreten», sagte Savola am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Seit ihrem Aufnahmeantrag unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben Finnland und Schweden wiederholt betont, sie wollten sich gemeinsam der Nato anschliessen. Die Türkei stellt für ihre Zustimmung jedoch Bedingungen an Schweden, wie mehr Druck auf kurdische Exilgruppen.
Schwede sei «engster Partner»
«Schweden ist unser engster Partner» sagte Savola. «Es ist eine sehr intensive Zusammenarbeit und wir vertrauen einander auch voll und ganz. Aber jetzt liegt es in den Händen der Türkei.» Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin äusserte sich am Samstag auf einer Podiumsdiskussion in München ähnlich.«Natürlich können wir nicht beeinflussen, wie ein anderes Land ratifizieren wird, aber unsere Botschaft ist, dass wir zum Beitritt bereit sind und es vorziehen würden, gemeinsam beizutreten», sagte sie.
Alle Nato-Länder mit Ausnahme der Türkei und Ungarns haben den beiden Ländern bereits grünes Licht für den Beitritt zur der Allianz gegeben. Ungarn hat angekündigt, es werde ebenfalls bald zustimmen. Die Türkei erklärt jedoch, Schweden habe nicht genug getan, um den nationalen Sicherheitsbedenken der Türkei entgegenzukommen.
Hoffnung auf Mitgliedschaft vor Nato-Gipfel
Savola hofft, dass Finnland, das auf 1340 Kilometern an Russland grenzt, noch vor dem Nato-Gipfel im Juli Mitglied wird. Bis dahin mache man sich in Finnland keine Sorgen über die Sicherheitslage, sagte der Minister. Finnland verfüge über eine Wehrpflichtarmee mit 280 000 Soldaten, von denen 95 Prozent Reservisten seien, und plane den Kauf von F-35-Kampfjets aus den USA sowie Investitionen in seine Marine- und Landstreitkräfte.