KolumbienFlusspferde des Drogenchefs Escobar könnten abgeschossen werden
SDA
12.2.2022 - 06:28
Ein junges Flusspferd mit seiner Mutter in einem Tierpark in Mexiko. In Kolumbien werden die Nachkommen der Flusspferde aus dem Privatzoo des Drogenchefs Pablo Escobar von Regierungsstellen und einigen Umweltschützern als invasive Plage angesehen.
Keystone
Nach monatelangem Zögern haben die kolumbianischen Behörden die berühmten Flusspferde des verstorbenen Drogenbarons Pablo Escobar zur «invasiven Art» erklärt.
12.2.2022 - 06:28
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In der Mitteilung des Umweltministeriums, das sich auf eine Studie des Alexander-von-Humboldt-Instituts in Bogotá und des Instituts für Naturwissenschaften der Nationalen Universität in der kolumbianischen Hauptstadt stützt, wird auch ihre Tötung als «notwendige Option» in Betracht gezogen.
Damit stehen die rund 130 Flusspferde, die nördlich von Bogotá in der Nähe des Magdalena-Flusses frei herumlaufen, vor einer ungewissen Zukunft. Sie stammen von den wenigen Exemplaren ab, die Escobar einst für seinen Privatzoo auf dem Landgut Hacienda Napoles hatte einfliegen lassen.
Den Behörden zufolge bedrohen die eigentlich südlich der Sahara beheimateten, grasfressenden Riesen die örtliche Tierwelt und die am Fluss lebenden Menschen.
Da die Sterilisierung der bis zu 1,8 Tonnen schweren Tiere teuer und schwierig ist, bleibe «die Keulung als Option auf dem Tisch», sagt David Echeverri, Leiter der regionalen Umweltbehörde Cornare, die für die Sterilisierungen zuständig ist. «Es könnte der einzige Weg sein, um zu verhindern, dass sich das Problem verschlimmert.»
Escobar baute das berüchtigte Medellín-Drogenkartell auf und wurde damit laut «Forbes» zu einem der reichsten Männer der Welt. Er leistete sich unter anderem einen Privatzoo mit Flusspferden, Flamingos, Giraffen, Zebras und Känguruhs.
Drogenchef hatte Privatzoo
1993 wurde Escobar von der Polizei erschossen, danach wurden alle Tiere an Zoos verkauft – bis auf die Flusspferde. Die wasserliebenden Tiere blieben auf Escobars Anwesen und vermehrten sich. Inzwischen sind sie die wohl grösste Flusspferdpopulation ausserhalb Afrikas. Die Tiere bereiten den Behörden seit langem Kopfzerbrechen, die Kolonie könnte sich Studien zufolge in zehn Jahren vervierfachen.
Gleichzeitig formierte sich eine lautstarke Kampagne zu ihrem Schutz. Obwohl die Einzelheiten des neuen Behördenplans zum Management der Population noch nicht bekannt sind, forderte der ehemalige Umweltminister Manuel Rodríguez die Regierung auf, auch die Jagd auf die Tiere in Betracht zu ziehen: «Natürlich gibt es Tierschützer, die dagegen sind, aber was ist die Alternative?», gibt Rodríguez zu bedenken, der an der Studie zu den Auswirkungen der Flusspferd-Invasion mitarbeitete.
Bisher gelang es Cornare lediglich, elf Flusspferde zu sterilisieren und 40 weiteren per Pfeil Verhütungsmittel zu verabreichen. Das kostete umgerechnet mehr als 87.000 Euro, konnte die Vermehrung aber nicht stoppen. «Alles, was mit Nilpferden zu tun hat, ist komplex, teuer und gefährlich», sagt Echeverri. «Auf eine durchgeführte Operation kommen zehn Tiere, die geboren werden.»
Bedrohung für Menschen und Seekühe
Rodríguez warnt vor einer Bedrohung der Fischer und anderer Uferbewohner. 2021 berichtete Cornare von zwei Angriffen von Nilpferden auf Menschen, die beide mit Verletzungen davonkamen. In Afrika töten Flusspferde jedes Jahr hunderte Menschen. «Wir könnten eine Tragödie erleben», warnt Rodríguez. Die Flusspferde bedrohen auch die Seekühe – grosse Säugetiere, die am Magdalena-Fluss beheimatet sind – und eine Vielzahl einheimischer Fische.
Anfang des Jahren schlugen Aktivisten mit Unterstützung des grünen Parlamentskandidaten Luis Domingo Gómez vor, aus öffentlichen und privaten Mitteln ein Schutzgebiet für die Flusspferde zu schaffen. Doch Experten lehnen den Vorschlag als zu kostspielig und für das Ökosystem nicht weniger schädlich ab.
«Wollen wir ein Schutzgebiet für Nilpferde unterhalten, die Seekühe bedrohen?», fragt Rodríguez. Die Biologin Nataly Castelblanco ist Expertin für Seekühe und teilt seine Bedenken. So twitterte sie vor kurzem: «Einheimische Arten haben Vorrang vor invasiven Arten.»
Washington, 25.07.2024:
Eigentlich ist bei den Demokraten ein Parteitag zur Kür des Präsidentschaftskandidaten im August angesetzt. Doch die Partei will ein Votum schon früher – und das per virtuellem Weg.
Sollte mit Kamala Harris nur eine Person zur Wahl stehen, könne eine elektronische Abstimmung frühestens am 1. August starten. Sollte es mehrere Anwärter geben, beginne die Abstimmung ein paar Tage später.
Mögliche Anwärter haben noch bis Ende Juli Zeit, eine Präsidentschaftsbewerbung einzureichen und unter anderem die Unterstützung von 300 Delegierten vorzuweisen.
Schätzungen von US-Medien zufolge hat Harris derzeit die Unterstützung von genügend Delegierten der Demokraten, um als Kandidatin ihrer Partei nominiert zu werden.
26.07.2024
Umfragen: Harris knapper Vorsprung bringt frischen Wind in Wahlkampf
Washington, 24.07.2024:
Aus dem Nichts direkt in die Favoritenrolle? Noch vor wenigen Tagen sprach fast niemand über die Vizepräsidentin der USA Kamala Harris. Nach Joe Bidens Rückzug gerät sie nicht nur an die Spitzenposition der Domokraten, sondern vielleicht sogar an die des Präsidentschaftsrennen.
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos und der Nachrichtenagentur Reuters sieht Harris nämlich auf nationaler Ebene bei 44 Prozent – und damit zwei Prozentpunkte vor Trump.
Der Unterschied ist allerdings so knapp, dass er innerhalb der Fehlertoleranz liegt und ist daher nur begrenzt aussagefähig. Und wegen des besonderen Wahlsystems in den USA sind nationale Befragungen ohnehin nur ein Stimmungsbarometer.
Ob Harris Trump schlagen kann, ist offen. Fakt ist aber, dass sie eine neue Welle der Euphorie ausgelöst hat und das Präsidentschaftsrennen jetzt so richtig spannend werden könnte.
25.07.2024
Panik bei Badegästen // Fähre löst Flutwelle aus – Frau bricht sich zwei Rippen
Plötzlich bricht eine grosse Welle auf einem Strand bei Mykonos ein. Die Ursache ist eine Fähre, die zu schnell und zu nahe der Küste vorbeifährt. Im Video siehst du, wie die Flutwelle Panik bei den Badegäste auslöst.