Deutschland Forscher: Greenpeace hatte Pionierrolle für öffentlichen Protest

SDA

30.8.2021 - 15:53

ARCHIV - Phyllis Cormack ist hier kurz vor Akutan Island in Alaska auf dem Weg nach Amchitka zu sehen. Dies ist eine fotografische Aufzeichnung von Robert Keziere von der allerersten Greenpeace-Reise, die am 15. September 1971 von Vancouver aus startete. Foto: Robert Keziere/Greenpeace USA/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
ARCHIV - Phyllis Cormack ist hier kurz vor Akutan Island in Alaska auf dem Weg nach Amchitka zu sehen. Dies ist eine fotografische Aufzeichnung von Robert Keziere von der allerersten Greenpeace-Reise, die am 15. September 1971 von Vancouver aus startete. Foto: Robert Keziere/Greenpeace USA/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat einem Protestforscher zufolge in den vergangenen Jahrzehnten den Weg für viele andere Bewegungen geebnet.

«Greenpeace hat mit Sicherheit eine Pionierrolle gehabt, wenn es darum geht, Protest öffentlichkeitswirksam zu inszenieren», sagte Simon Teune vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung in Potsdam, der Deutschen Presse-Agentur. Die Nichtregierungsorganisation, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert, war insbesondere in ihren Anfangsjahrzehnten teilweise mit Aufsehen erregenden Aktionen aufgefallen – etwa mit der Blockade eines Giftmüllfrachters oder der Besetzung von Kraftwerken oder des Öltanks Brent Spar im Atlantik.

«Das Aktivitätsfeld von Greenpeace hat sich verbreitert. Der Fokus liegt mittlerweile stärker drauf, Expertise und Wissen in die Öffentlichkeit zu tragen», sagte Teune. So sitze die Organisation beratend in verschiedenen Gremien oder betreibe Forschung. «Es gibt immer wieder spektakuläre Aktionen, aber vielleicht haben die wegen des Gewöhnungseffektes nicht mehr die gleiche Wirkung wie im letzten Jahrhundert.»

Jüngere Bewegungen wie Fridays for Future oder Extinction Rebellion haben in den vergangenen Jahren über lange Zeiträume deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen als Greenpeace. Dennoch sieht Teune nicht, dass Greenpeace eine Lücke hinterlassen habe. Mit ihrem langen Engagement habe sich die Organisation auch in Deutschland eine treue Anhänger- und Spenderschaft erarbeitet. «Wenn Menschen sich mit Klima oder Umwelt auseinandersetzen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie auch bei Grenpeace landen, weil die sich seit Jahrzehnten in diese Position gebracht haben», so Teune.