Grossbritannien Frachtschiff vor der Küste Jemens angegriffen und beschädigt

SDA

6.3.2024 - 21:46

ARCHIV - Bewaffnete Mitglieder der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz nehmen an einer Demonstration gegen die USA und Israel teil. Vor der Küste Jemens ist erneut ein Frachtschiff angegriffen und beschädigt worden. Foto: Osamah Yahya/dpa
ARCHIV - Bewaffnete Mitglieder der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz nehmen an einer Demonstration gegen die USA und Israel teil. Vor der Küste Jemens ist erneut ein Frachtschiff angegriffen und beschädigt worden. Foto: Osamah Yahya/dpa
Keystone

Vor der Küste Jemens ist am Mittwoch erneut ein Frachtschiff angegriffen und beschädigt worden.

Keystone-SDA

Wie die für die Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige Stelle der britischen Marine (UKMTO) mitteilte, wurde das Handelsschiff etwa 50 nautische Meilen südwestlich der Hafenstadt Aden von einem Geschoss getroffen und beschädigt. Die Besatzung hat die «True Confidence» demnach verlassen, das Schiff treibt steuerlos im Meer. In einer früheren Meldung hatte es geheissen, Besatzungen von Schiffen in der Nähe hätten einen lauten Knall und eine grosse Rauchwolke wahrgenommen.

Zuvor wurde das Schiff nach UKMTO-Angaben von einem vorgeblich zur jemenitischen Marine gehörenden Schiff zum Ändern seines Kurses gezwungen. Die «True Confidence» fährt nach Angaben des Tracking-Dienstes Vesselfinder unter der Flagge von Barbados.

Die Huthi-Miliz im Jemen reklamierte den Angriff auf das Schiff für sich. In einer Mitteilung vom Mittwochabend hiess es, die Miliz habe den Frachter mit «einer Reihe geeigneter Marineraketen» angegriffen. Auf dem Schiff sei infolge des Angriffs ein Feuer ausgebrochen. Die Besatzung habe nach Huthi-Angaben vorige Warnungen ignoriert.

In den vergangenen Wochen und Monaten hatte die islamistische Huthi-Miliz im Jemen immer wieder zivile Handelsschiffe ins Visier genommen. Die Huthi agieren nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen und richten ihre Attacken auf Frachter mit angeblicher Verbindung zu Israel, den USA oder Grossbritannien. Sie hatten kürzlich angekündigt, ihre Angriffe zu intensivieren.

Am Jemen führt eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den Welthandel entlang, durch die Frachter vom Indischen Ozean über den Suezkanal in Ägypten das Mittelmeer erreichen. Die USA und Grossbritannien hatten als Reaktion auf die Angriffe mehrmals Militärschläge gegen Stellungen der Huthi im Jemen durchgeführt. Auch die EU hat einen Militäreinsatz zum Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer gestartet, an dem sich Deutschland mit der Fregatte «Hessen» beteiligt.