7 Millionen Franken Frankreichs Kirche entschädigt Missbrauchsopfer

Die Studie zu sexuellem Missbrauch in der Kirche hat ganz Frankreich erschüttert. Seitdem wurden umgerechnet rund sieben Millionen Franken an Opfer ausgezahlt.

Frankreichs katholische Kirche hat seit der Vorlage einer erschütternden Studie zu sexuellem Missbrauch im Herbst 2021 umgerechnet rund sieben Millionen Franken Entschädigung an Opfer ausgezahlt.

Von Anfang 2022 bis jetzt erhielten 190 Betroffene eine durchschnittliche Entschädigung von 37'000 Euro, teilte die dafür geschaffene unabhängige Anerkennungsstelle (Inirr) am Donnerstag in Paris mit. In 40 Fällen sei der Höchstbetrag von 60'000 Euro gezahlt worden. 1133 Opfer wandten sich bislang an die Anerkennungsstelle, viele Fälle sind davon noch in der Bearbeitung.

Über zwei Drittel der Betroffenen sind Männer und weniger als ein Drittel Frauen. Der Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen begann meist im Kinder- und Jugendalter zwischen 6 und 15 Jahren. In 60 Prozent der Fälle ging es um Vergewaltigungen. In 58 Prozent der erfassten Fälle dauerte der Missbrauch über mehr als ein Jahr an.

In der katholischen Kirche in Frankreich sind nach der im Oktober 2021 vorgelegten Studie seit den 1950er Jahren laut Hochrechnungen 216'000 Kinder und Jugendliche Opfer von sexuellem Missbrauch geworden. Unter Einbeziehung der von der Kirche betriebenen Einrichtungen wird von 330'000 Opfern ausgegangen. Nur eine kleine Zahl Betroffener hatte sich vor der Veröffentlichung der Studie aber der Kirche oder den Behörden gegenüber als Opfer zu erkennen gegeben.