Rocxanne Deschamps kümmerte sich nach dem Tod seiner Mutter um den späteren Todesschützen der Schule in Parkland im US-Bundesstaat Florida.
Nach eigenen Angaben versuchte sie alles, um eine Tragödie dieser Art zu verhindern.
In Begleitung der Star-Anwältin Glorida Allred sprach Deschamps bei der Pressekonferenz in einem New Yorker Hotel erstmals öffentlich über die Geschehnisse.
«Ich wollte nicht nur meine eigenen Kinder, sondern jeden, der möglicherweise bedroht war, schützen. Ich wollte auch Nikolas vor sich selbst schützen», sagte Deschamps.
Der 19-jährige Nikolas Cruz hatte Mitte Februar bei einem Amoklauf in der Marjory Stoneman Douglas Highschool 14 Schüler und drei Erwachsene erschossen.
Frau, die Parkland-Schützen bei sich aufnahm, bricht ihr Schweigen
Rocxanne Deschamps kümmerte sich nach dem Tod seiner Mutter um den späteren Todesschützen der Schule in Parkland im US-Bundesstaat Florida.
Nach eigenen Angaben versuchte sie alles, um eine Tragödie dieser Art zu verhindern.
In Begleitung der Star-Anwältin Glorida Allred sprach Deschamps bei der Pressekonferenz in einem New Yorker Hotel erstmals öffentlich über die Geschehnisse.
«Ich wollte nicht nur meine eigenen Kinder, sondern jeden, der möglicherweise bedroht war, schützen. Ich wollte auch Nikolas vor sich selbst schützen», sagte Deschamps.
Der 19-jährige Nikolas Cruz hatte Mitte Februar bei einem Amoklauf in der Marjory Stoneman Douglas Highschool 14 Schüler und drei Erwachsene erschossen.
17 Menschen erschoss Nikolas Cruz Mitte Februar in einer Schule in Florida. Die Tat hätte verhindert werden können, sagt nun auch die Frau, die den Teenager nach dem Tod seiner Mutter bei sich aufnahm. Warnsignale gab es viele. Auch die Polizei sei informiert gewesen.
Die Frau, die sich nach dem Tod seiner Mutter um den späteren Todesschützen der Schule in Parkland gekümmert hatte, hat sich nach eigenen Angaben bemüht, eine derartige Tragödie zu verhindern. «Ich habe alles getan, was ich konnte, um die Polizei davor zu warnen, was da passieren könnte», sagte Rocxanne Deschamps am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten in New York. «Ich wollte nicht nur meine eigenen Kinder, sondern jeden, der möglicherweise bedroht war, schützen. Ich wollte auch Nikolas vor sich selbst schützen.» Der 19-jährige Nikolas Cruz hatte Mitte Februar bei einem Amoklauf in der Marjory Stoneman Douglas Highschool 14 Schüler und drei Erwachsene erschossen.
In Begleitung der Star-Anwältin Glorida Allred sprach Deschamps bei der Pressekonferenz in einem New Yorker Hotel erstmals öffentlich über die Geschehnisse. Sie las unter Tränen eine Stellungnahme vor und beantwortete keine weiteren Fragen. Deschamps habe ihre Sicht der Dinge darstellen wollen, sagte Allred.
Sie habe Nikolas Cruz, seinen Bruder Zackary und seine Mutter Lynda vor ungefähr zehn Jahren als Nachbarn in Parkland im US-Bundesstaat Florida kennengelernt, sagte Deschamps. Ihre zwei Söhne und die Cruz-Kinder hätten miteinander gespielt und sie habe sich mit Lynda angefreundet. «Sie war für mich wie eine Mutter.»
Waffen im Haus
Schon damals habe sie aber immer wieder Waffen im Haus der Cruz-Familie gesehen. Nikolas Cruz habe sowohl seiner Mutter als auch seinem Bruder Waffen an den Kopf gehalten und sich nicht dazu bringen lassen, die Munition wegzusperren. Lynda Cruz, die ihre Kinder zu diesem Zeitpunkt alleine grosszog, habe Angst vor ihrem Sohn gehabt. Im Oktober 2016 habe sie Lynda Cruz versprochen, sich um ihre Kinder zu kümmern, falls ihr etwas zustosse, sagte Deschamps. Ein Jahr später sei Cruz mit Lungenentzündung und Grippe ins Krankenhaus gekommen. Sowohl Nikolas und Zackary Cruz als auch Deschamps waren dabei, als Lynda Cruz kurz darauf starb.
Die beiden Jungs seien daraufhin mit ihren Hunden bei ihr eingezogen, sagte Deschamps. Die Waffen hätten sie vorher bei einem Freund abgeben müssen. Nikolas Cruz habe weniger als einen Monat in ihrem Haus gelebt, trotzdem habe sie in diesem Zeitraum dreimal die Polizei rufen müssen - zweimal, weil sie Sorge hatte, dass er eine neue Waffe gekauft habe, und einmal, weil er handgreiflich gegenüber ihrem Sohn geworden sei. Sie habe der Polizei alles erzählt, auch, dass Cruz depressiv sei und seine Medikamente nicht nehme, sagte Deschamps. «Aber die Polizei sagte mir, dass sie nichts machen können.»
Die 1871 gegründete National Rifle Association (NRA) gilt als eine der mächtigsten Lobby-Gruppen in den USA. Ihre Gründer, zwei Offiziere des Amerikanischen Bürgerkriegs, wollten vor allem die Ausbildung an der Waffe fördern.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich die NRA zu einer Interessengruppe mit enormem Einfluss auf die Politik. Nach eigenen Angaben hat sie mehr als fünf Millionen Mitglieder.
Die NRA hat sich der Verteidigung des zweiten Verfassungszusatzes verschrieben: dem Recht, eine Waffe zu besitzen und zu tragen. Sie sieht sich daher als Bürgerrechtsorganisation.
Die Waffenlobby pocht so als grundsätzliches Recht zur Selbstverteidigung darauf, dass jeder Amerikaner seine Schiesseisen im Schrank haben darf.
Im Jahr 2016 gab die Organisation mehr als 400 Millionen Dollar aus, einen grossen Teil davon für Lobbyarbeit. Wahlkämpfe, etwa den von Donald Trump 2016, unterstützt sie mit hohen Geldspenden.
Der politische Arm der NRA, der Political Victory Fund, verteilt eine Art Fleisssternchen an die Politiker, die bei ihren öffentlichen Auftritten emsig Werbung machen für das elementare Recht auf Selbstverteidigung.
Nicht erst seit den Schüssen in der Schule von Parkland, Florida, wird heftig gegen die NRA protestiert. Bisher immer ohne Erfolg.
In den USA könnte, angeführt von den Schülern der Schule in Parkland, seit langem wieder einmal eine Bewegung Tritt fassen, die ernsthaft Bewegung in die festgefahrene Waffendiskussion bringen könnte.
Dass nun wirklich etwas passiert, ist jedoch wegen des gewaltigen Einflusses der Waffenlobby nahezu unmöglich.
Das Kernargument der Befürworter lautet in typisch amerikanischer Simplifizierung: Gegen einen Bösen mit einer Waffe hilft nur ein Guter mit einer Waffe. In vielen Köpfen hat sich dieses Motto als positiv verankert.
Diese festgefahrene Meinung der Waffenbefürworter gilt es deshalb erst mal zu durchbrechen.
Kurz vor der Tat habe sie Cruz ihres Hauses verwiesen, sagte Deschamps. «Ich habe ihm gesagt, dass er sich zwischen uns und seiner neuen Waffe entscheiden muss. Er hat sich für die Waffe entschieden.» Cruz habe daraufhin bei verschiedenen Freunden gelebt, die sie ebenfalls gewarnt habe. «Am Tag vor dem Amoklauf hat Nikolas mir eine SMS geschrieben. Er hat sich Sorgen um die Hunde gemacht.»
Cruz steht derzeit vor Gericht, die Staatsanwaltschaft fordert die Todesstrafe. Nach dem Massaker am Valentinstag war in Florida und weit darüber hinaus eine Protestbewegung von Schülern entstanden. Mehrere engagierte Jugendliche erhoben in den Medien und bei diversen Protestaktionen ihre Stimme, um härtere Waffengesetze und ein Umdenken bei US-Politikern zu fordern. Am kommenden Wochenende wollen sie beim «March for Our Lives» in Washington protestieren.
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