Wolfgang Schäuble ist tot. Der langjährige deutsche Spitzenpolitiker wurde 81 Jahre alt.
Schäuble war während Jahrzehnten eine prägende Gestalt der deutschen Politik. Er gehörte etwa der Regierung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (r.) an ...
... und war unter Kanzlerin Angela Merkel zuerst Innenminister, später Finanzminister.
Seit einem Angriff auf ihn im Oktober 1990 war Schäuble auf einen Rollstuhl angewiesen.
Wolfgang Schäuble ist tot
Wolfgang Schäuble ist tot. Der langjährige deutsche Spitzenpolitiker wurde 81 Jahre alt.
Schäuble war während Jahrzehnten eine prägende Gestalt der deutschen Politik. Er gehörte etwa der Regierung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (r.) an ...
... und war unter Kanzlerin Angela Merkel zuerst Innenminister, später Finanzminister.
Seit einem Angriff auf ihn im Oktober 1990 war Schäuble auf einen Rollstuhl angewiesen.
Der frühere deutsche Finanzminister und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist tot. Der CDU-Politiker ist laut Angaben seiner Familie friedlich eingeschlafen. Er wurde 81 Jahre alt.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der frühere deutsche CDU-Politiker Wolfgang Schäuble ist am Dienstagabend verstorben. Das teilte seine Familie mit.
- Schäuble wurde 81 Jahre alt.
- In seiner langen politischen Karriere hatte Schäuble viele wichtige Ämter inne: Er war CDU-Parteichef, Innenminister, Finanzminister und Bundestagspräsident.
- Schäuble gehörte dem Deutschen Bundestag seit 1972 bis zu seinem Tod an.
Wolfgang Schäuble ist am Dienstagabend verstorben. Der CDU-Politiker sei im Kreise seiner Familie zu Hause gegen 20 Uhr friedlich eingeschlafen, teilte die Familie am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit. Er hinterlässt vier Kinder und seine Ehefrau Ingeborg, mit der er seit 1969 verheiratet war.
Schäuble gehörte dem Bundestag seit 1972 an. In seiner langen Karriere war er unter anderem Bundesfinanz- und Innenminister sowie CDU-Parteichef. 1990 handelte er den Vertrag zur Deutschen Einheit aus.
Mit dem Namen Wolfgang Schäuble sind Jahrzehnte deutscher Politik verbunden. Niemand gehörte dem Parlament länger an als er. Unter Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) war Schäuble zunächst Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben, von 1989 bis 1991 dann Bundesinnenminister. Auch unter Kanzlerin Angela Merkel hatte er ab 2005 wichtige Posten inne.
Auch von Attentäter nicht bremsen lassen
Schäuble wurde am 18. September 1942 in Freiburg im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren. Er studierte Jura, es zog ihn aber früh in die Politik. Er trat 1965 in die CDU ein. 1972 errang er erstmals ein Mandat für den Bundestag, dem er ohne Unterbrechung bis zu seinem Tod angehörte.
Seit einem Attentat durch einen geistig verwirrten Mann auf ihn im Oktober 1990 sass Schäuble im Rollstuhl, seine politische Karriere ging aber weiter. Von 1991 bis 2000 führte er im Deutschen Bundestag die Fraktion der CDU/CSU an. Nach dem Machtverlust der Christdemokraten 1998 wurde Schäuble CDU-Parteichef, Angela Merkel wurde Generalsekretärin.
In den Turbulenzen der CDU-Spendenaffäre und nach kontroversen Aussagen zu einer 100’000-Mark-Barspende trat Schäuble im Februar 2000 als Parteichef zurück. Merkel wurde CDU-Chefin, 2005 als Kanzlerin machte sie Schäuble erst zum Innenminister, vier Jahre darauf zum Finanzminister. Dieses Amt hatte Schäuble zwei Wahlperioden inne und schafft die «schwarze Null», also einen Bundeshaushalt ohne neue Schulden.
Das zweithöchste Amt im Land innegehabt
Nach der Bundestagswahl 2017 wurde Schäuble als Nachfolger von Norbert Lammert zum Bundestagspräsidenten gewählt, das zweithöchste Amt im Staat. Das höchste Amt in Deutschland, jenes des Bundespräsidenten, blieb Schäuble dagegen verwehrt.
Nach der von der CDU/CSU verlorenen Bundestagswahl 2021 zog sich Schäuble aus den Führungsgremien zurück.
In seiner Partei zählte Schäuble eher zu den konservativen Politikern, hinter den Kulissen hatte sein Wort stets Gewicht. Auf der anderen Seite hatte er früher als andere die CDU zur Offenheit für Bündnisse mit den Grünen aufgerufen.