Geleakte Dokumente US-Geheimdienste spielten Tod von Selenskyj und Putin durch

toko

12.4.2023

Was macht Putin? US-Geheimdienste spielen durch, wie der russische Präsident im Falle eines ukrainischen Angriffs auf die Krim reagieren könnte.
Was macht Putin? US-Geheimdienste spielen durch, wie der russische Präsident im Falle eines ukrainischen Angriffs auf die Krim reagieren könnte.
Bild: Gavriil Grigorov/Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP/KEYSTONE

Was passiert bei Putins Tod? US-Geheimdienste spielen dieses und andere Szenarien offenbar detailliert durch, wie geleakte Dokumente zeigen.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In einem der geleakten US-Geheimdienstdokumente spielen Analysten verschiedene Szenarien durch, darunter auch den Tod von Putin und Selenskyj.
  • Im Falle eines Angriffs auf die Krim könnte Putin eine Generalmobilmachung anordnen und den Einsatz taktischer Nuklearwaffen erwägen, heisst es in dem Dokument.

Die geleakten Geheimdienstdokumente bringen immer neue Details ans Licht. Wie nun die «New York Times» berichtet, spielten US-Geheimdienste mehrere Szenarien zum weiteren Kriegsverlauf durch, darunter auch den Tod von Selenskyj und Putin.

In dem Dokument werden mehrere mögliche, aber unwahrscheinliche Ereignisse abgehandelt. Neben dem Tod der beiden Hauptprotagonisten Selenskyj und Putin entwerfen die Analysten auch für den Sturz der russischen Militärführung sowie einen Angriff auf die von Russland besetzte Halbinsel Krim detailliert die möglichen Folgen.

Wild Cards im Ukraine-Krieg

Jedes «Wild Card» genannte Szenario spielen die Geheimdienste dabei mit drei Optionen durch: Eine Eskalation des Krieges, ein durch Verhandlungen erreichtes Ende, oder keine nennenswerten Auswirkungen auf den Kriegsverlauf.

Wie die Zeitung schreibt, sei ein solches «Szenarien-Dokument» ein übliches Produkt der Geheimdienste. Es sei konzipiert, ranghohen Militärs, Regierungsvertretern und Abgeordneten mögliche Folgen wichtiger Ereignisse vor Augen zu führen.

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Eskalation oder Verhandlungen?

Im Bezug auf einen ukrainischen Angriff auf die von Russland besetzte Krim entwerfen die Analysten ein breites Feld an möglichen Reaktion. So könnte es etwa zu einer Eskalation des Krieges kommen, in dem Putin auf einen öffentlichen Aufschrei in Russland reagiert, die Generalmobilmachung anordnet und sogar den Einsatz taktischer Nuklearwaffen erwägen könnte.

Allerdings könnte öffentlicher Druck Putin auch dazu nötigen, den Krieg durch Verhandlungen zu beenden.

Das Dokument ist der Zeitung zufolge als «RELIDO» markiert. Dies bedeute, dass die Entscheidung, das Dokument etwa mit Verbündeten zu teilen, der Entscheidung bestimmter ranghoher Mitarbeiter obliegt.

Datiert sei das Dokument auf den 24. Februar, ausserdem mit «ONE YEAR» («Ein Jahr»), was nahelegt, dass die Analyse ein Jahr nach Beginn der Invasion durchgeführt wurde. Zu einer Einschätzung, welche Ergebnisse die jeweils wahrscheinlichsten wären, kommen die Autor*innen hingegen nicht.