Selenskyj ehrt tierischen Helden Spürhund Patron hat sich die Minensuche selber beigebracht

phi

9.5.2022

In den sozialen Netzwerken war er bereits ein kleiner Star. Nun hat auch der ukrainische Präsident dessen Dienste geehrt: Wolodymyr Selenskyj hat in Kiew Minensuchhund Patron eine Medaille verliehen.

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Der Staatliche Dienst der Ukraine für Notfallsituationen hat viel zu tun. Die Behörde gehört zum Innenministerium, kümmert sich um den Zivilschutz und ist auch für das Räumen von Minen und anderen Kampfmitteln verantwortlich.

Ein Mitarbeiter ist nun von höchster Stelle ausgezeichnet worden: Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Beisein von Kanadas Premier Justin Trudeau am 8. Mai den Minensuchhund Patron mit einer Medaille geehrt. Der Jack-Russell-Terrier arbeitet beim Zivilschutz der Stadt Tschernihiw unweit der Grenze zu Belarus.

Wer in den sozialen Medien verfolgt, was im Krieg in der Ukraine geschieht, dürfte Patron, dessen Name «Patrone» bedeutet, schon gesehen haben: Bilder und Videos des Vierbeiners machen dort schon lange die Runde. Patron kämpft also nicht nur gegen Sprengkörper, sondern ist auch ein wichtiger Helfer an der Front des Informationskrieges.

Der Einsatz kommt an – bei Kindern wie bei Erwachsenen. Kein Wunder: Patron ist professionell, aber trotzdem herzig, verspielt und hat viele Kleine dazu angeregt, Bilder von ihm zu malen. Natürlich hat der Hund auch seine eigene Instagram-Seite – mit immerhin 217'000 Followern. Inzwischen ist er sogar ein Wappentier: Der Zivilschutz hat eine neue Gruppe gegründet, die Internationales Koordinierungszentrum für humanitäre Minenräumung heisst und Patron als Insigne trägt.

Dass dem Terrier die Arbeit nicht ausgeht, dafür sorgt Russland. Auf jeden Tag Krieg kommen 30 Tage Minen- und Munitionsräumung: Der Hund, der stets durch eine zugeschneiderte Splitterweste geschützt wird, hat also noch einige Jahre Dienst vor sich. Er soll in seiner Heimatregion bereits Hunderte Sprengkörper entdeckt haben.

Patron ist 2019 geboren worden. Der Chef der Minenräumer, Mychaili Iliew, hatte ihn als Geschenk für seinen Sohn gekauft.

Als der Krieg ausbricht, läuft der Hund einfach bloss mit – und entwickelt sich zur Spürnase: Angeblich hat er sich selbst das Aufspüren der Todesfallen beigebracht und seit dem 24. Februar geholfen, allein in der Region Tschernihiw über 10'000 Minen und Munitionsreste zu zerstören.