Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze sind nach palästinensischen Angaben vier Menschen erschossen worden. Einer davon war erst 15 Jahre alt.
Das teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Gaza am Freitag mit. Mindestens 618 weitere Menschen seien verletzt worden, 117 von ihnen durch scharfe Munition. Einem Fotografen der französischen Nachrichtenagentur AFP sei in den Fuss geschossen worden.
Rund 10'000 Palästinenser verbrannten an mehreren Orten im Gazastreifen an der Grenze zu Israel Reifen, wie die israelische Armee mitteilte. Die Armee würde darauf entsprechend reagieren. Zur Verwendung von scharfer Munition wollte sich ein Sprecher nicht äussern.
Palästinenser lenkten Hunderte Drachen mit brennenden Stofffetzen nach Israel. Diese lösten zunächst nur kleinere Feuer aus, wie der Sprecher der israelischen Feuer- und Rettungsbehörde mitteilte.
Das palästinensische Komitee des "Marsches der Rückkehr" hatte für Freitag zum "Eine-Million-Marsch-für-Al-Kuds" (Jerusalem) aufgerufen. Damit protestieren die Palästinenser am 51. Jahrestag des Sechstagekrieges. Am 5. Juni 1967 begann der Krieg, während dem Israel unter anderem den Ost-Teil Jerusalems und die Palästinensergebiete eroberte.
Seit dem 30. März haben Zehntausende Palästinenser an der Grenze des Gazastreifens zu Israel protestiert. Sie fordern ein Recht auf Rückkehr in das heutige Staatsgebiet Israels.
Dabei gedachten sie auch der Vertreibung und Flucht Hunderttausender Menschen im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948, vor 70 Jahren. Bei massiven Zusammenstössen mit der israelischen Armee töteten Soldaten mehr als 120 Palästinenser. Tausende Menschen wurden verletzt. Israel war international für den Einsatz von scharfer Munition gegen die Palästinenser kritisiert worden.
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