«Ob ihr es glaubt oder nicht» Trump will am Dienstag in New York vor Gericht erscheinen

SDA/dor

3.4.2023 - 05:58

Wird Trump am kommenden Dienstag in Handschellen vorgeführt?

Wird Trump am kommenden Dienstag in Handschellen vorgeführt?

Washington/New York, 01.04.2023: Nach der historischen Anklage gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump wird der 76-Jährige in der kommenden Woche vor Gericht in New York erwartet. Die offizielle Anklageverlesung, zu der Trump erscheinen muss, soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge am Dienstag in Manhattan stattfinden. Es geht in dem Fall um Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin. Aus den Reihen radikaler Trump-Anhänger vom rechten Rand der Republikanischen Partei kamen Aufrufe, zu dem Termin in die US-Metropole zu reisen und zu protestieren. Die Stadt bereitet sich auf einen grossen Andrang und mögliche Demonstrationen vor. Trump muss sich als erster Ex-Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten in einem Strafverfahren verantworten. Ob er bei dem Gerichtstermin in Handschellen vorgeführt wird, ist unklar. Die Bezirksstaatsanwaltschaft in Manhattan hatte am Donnerstagabend eine Anklage gegen den Republikaner verkündet, der sich erneut um eine Präsidentschaftskandidatur für die Wahl im November 2024 bewirbt.

01.04.2023

Nach der beispiellosen Anklage gegen Ex-US-Präsident Donald Trump will der 76-Jährige am Dienstagmorgen (Ortszeit) vor Gericht in New York erscheinen.

SDA/dor

Nach Jahrzehnten von Skandalen und Rechtsstreitigkeiten, die ihm nichts anhaben konnten, muss sich Donald Trump nun als erster Ex-Präsident in der Geschichte der USA in einem Strafverfahren verantworten. Trump will am Dienstag bei der Anklageverlesung in einem Gerichtssaal in New York erscheinen. Das kündigte er in der Nacht zu Montag über das von ihm mitbegründete Online-Netzwerk Truth Social an. Er werde sein Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida am Montag um 12 Uhr mittags (Ortszeit) verlassen. «Am Dienstagmorgen werde ich, glaubt es oder nicht, ins Gerichtsgebäude gehen. Das ist nicht Amerika, wie es sein sollte!»

Die Anklageverlesung in Manhattan, zu der Trump erscheinen muss, ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge für Dienstag angesetzt. Es geht in dem Fall um Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin.

New York bereitet sich auf einen grossen Andrang und Demonstrationen vor. Erste Proteste sind bereits angekündigt.

Trump nutzt Anklage als Geldmaschine

Trump nutzt die Anklage, um sich einmal mehr als Opfer einer politisch gesteuerten Justiz zu inszenieren und seine Anhänger zu mobilisieren, auf deren Stimmen er bei seiner Bewerbung für die Präsidentschaftswahl 2024 angewiesen sein wird.

Donald Trump, hier tanzend bei einer Wahlkampfveranstaltung am 25. März 2023 in Waco, Texas – muss sich als erster Ex-Präsident in der Geschichte der USA in einem Strafverfahren verantworten. 
Donald Trump, hier tanzend bei einer Wahlkampfveranstaltung am 25. März 2023 in Waco, Texas – muss sich als erster Ex-Präsident in der Geschichte der USA in einem Strafverfahren verantworten. 
Bild: Keystone/AP Photo/Evan Vucci

Trump muss sich als erster Ex-Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten in einem Strafverfahren verantworten. Die Bezirksstaatsanwaltschaft in Manhattan hatte am Donnerstagabend eine Anklage gegen den Republikaner verkündet.

Nach der für Dienstag erwarteten Anklageerhebung gegen ihn will Trump sich dazu in Florida äussern. Das gab das Wahlkampfteam des 76-Jährigen, der erneut Präsident werden möchte, am Sonntag bekannt. Demnach will Trump nach der Rückkehr aus Manhattan in seinem Anwesen in Mar-a-Lago sprechen. Es wurde erwartet, dass dies im Beisein von Anhängern des Ex-Staatschefs geschehen wird. Trump ist darum bemüht, den Umstand, dass er strafrechtlich angeklagt wird, zu seinem Vorteil zu nutzen. Die Ermittlungen hat er als «Hexenjagd» charakterisiert. Dass er sich den Behörden in New York freiwillig stellen werde, hatten seine Anwälte vorab angedeutet.

Anklagepunkte noch nicht bekannt

Die konkreten Anklagepunkte waren zunächst unklar, werden aber spätestens mit Verlesung der Anklage öffentlich bekannt. Eine Grand Jury hatte über Monate Vorwürfe mutmasslicher Schweigegeldzahlungen Trumps an die Porno-Darstellerin Stormy Daniels und das frühere Playmate Karen McDougal untersucht und schliesslich für eine Anklage gestimmt. Fraglich war etwa, ob die Geldflüsse gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstossen haben. Geflossen sein soll das Geld in Trumps Präsidentschaftswahlkampf 2016.