Grenoble erlaubt BurkiniInnenminister will wegen Ganzkörperbadeanzügen die Justiz einschalten
SDA
17.5.2022 - 19:35
Im Streit um die Erlaubnis von muslimischen Ganzkörperbadeanzügen in der französischen Stadt Grenoble will Frankreichs Innenministerium die Justiz einschalten. Der amtierende Innenminister Gérald Darmanin schrieb am Dienstag auf Twitter, er habe den zuständigen Präfekten angewiesen, rechtlich gegen den Beschluss vorzugehen, der unter anderem das Tragen der sogenannten Burkinis in öffentlichen Bädern zulässt, und gegebenenfalls dessen Aufhebung zu fordern.
Keystone-SDA
17.05.2022, 19:35
17.05.2022, 19:45
SDA
Dem grünen Bürgermeister von Grenoble, Éric Piolle, warf Darmanin eine inakzeptable Provokation vor, die im Widerspruch mit den französischen Werten stünde.
Der Stadtrat in Grenoble hatte am Montagabend nach kontroverser Debatte für eine Änderung der Schwimmbadordnung gestimmt. Damit sind in den öffentlichen Bädern der Stadt künftig auch Burkinis sowie das Schwimmen mit nackter Brust für alle erlaubt. Zuvor hatte es in Frankreich heftige Diskussionen um das Thema gegeben.
M. Piolle, soutien de M. Melenchon, joue l’inacceptable provocation communautaire, contraire à nos valeurs. J’ai donné instruction au préfet de déférer en « déféré laïcité » la délibération permettant le port du « Burkini » et, le cas échéant, d’en demander le retrait.
Frankreich versteht sich als laizistisches Land, in dem eine strikte Trennung von Staat und Religion herrscht. Der Umgang mit religiösen Symbolen in der Öffentlichkeit sorgt immer wieder für Kontroversen, vor allem im Zusammenhang mit dem Islam.