Corona-Überblick Briten wollen neue Medikamente einsetzen – BAG meldet 3975 neue Fälle und 75 Tote

Agenturen/red

7.1.2021 - 20:30

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 3975 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 75 neue Todesfälle und 196 Spitaleinweisungen.

Damit ist die Zahl der Neuansteckungen erstmals seit Ende Oktober wieder unter 4000 gesunken. Noch am Mittwoch hatte das BAG 4808 neue Fälle registriert.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 15,3 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 516,23 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 25. Dezember bei 0,89.

Mutiertes Virus in der Schweiz

In der Schweiz sind bis am Donnerstagmorgen 46 Fälle des mutierten Coronavirus aus Grossbritannien und Südafrika nachgewiesen worden. Sie tauchten in zehn Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein auf.

Am meisten mutierte Fälle meldete der Kanton Waadt mit zwölf gefolgt von Genf mit zehn, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekannt gab. Sieben mutierte Virenfälle gab es in Zürich, sechs im Wallis und vier in Bern. Das Tessin meldete zwei Infektionen, je eine Basel-Landschaft, Graubünden, St. Gallen, Schwyz und das Fürstentum Liechtenstein.

Wieder Tageshöchstwert an Todesfälle in den USA

Den zweiten Tage in Folge haben die USA einen Höchstwert bei Corona-Todesfällen binnen 24 Stunden verzeichnet. Nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore wurden am Mittwoch 3865 Tote im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Am Vortag waren es 3775 gewesen, der bis dahin höchste Wert innerhalb von 24 Stunden.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Grossbritannien bei schwer an Covid-19 erkrankten Patienten neue Medikamente einsetzen.
  • Das BAG meldet 3975 neue Fälle bei 29'521 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 13,5 Prozent. 75 Personen sind an Covid-19 gestorben, 196 wurden hospitalisiert. 
  • Schweizweit wurden Virus-Varianten aus Grossbritannien und Südafrika bis heute 46 Mal registriert. 
  • In den USA wurde den zweiten Tag in Folge ein neuer Höchstwert an Corona-Toten verzeichnet: Innert 24 Stunden starben hier 3865 Personen an den Folgen von Covid-19.
  • China erlebt den grössten Ausbruch des Coronavirus seit Monaten, und dies in der Provinz Hebei direkt vor den Toren Pekings.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker 

20.27 Uhr: Grossbritannien will neue Medikamente gegen Covid-19 einsetzen

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Grossbritannien bei schwer an Covid-19 erkrankten Patienten neue Medikamente einsetzen. Man werde ab sofort die «lebensrettenden» Medikamente Tocilizumab and Sarilumab einsetzen, kündigte der britische Premier Boris Johnson am Donnerstag an. Dies könne die Todesrate von Covid-19-Patienten signifikant senken sowie ihre Aufenthaltsdauer im Krankenhaus verkürzen. Üblicherweise werden die Medikamente der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge bei rheumatischer Arthritis eingesetzt.

Darüber hinaus setzt Grossbritannien - wie der Rest der Welt - grosse Hoffnungen auf schnelle Fortschritte bei der Impfkampagne. Bislang seien rund 1,5 Millionen Menschen in Grossbritannien gegen Corona geimpft werden. Bis Mitte Januar sollten «Hunderttausende Impfungen» pro Tag stattfinden, bis Mitte Februar die gefährdetesten Gruppen - dazu zählen rund 15 Millionen Menschen im Land - einen ersten Impftermin angeboten bekommen haben.

20.25 Uhr: Italien erwartet Moderna-Impfstoff kommende Woche

Italien erwartet schon bald den erst kürzlich von der Europäischen Arzneimittelagentur zugelassenen Corona-Impfstoff von Moderna. Im Laufe der kommenden Woche würden wenige erste Dosen eintreffen und mit Hilfe der Armee an die Standorte verteilt, an denen sie verabreicht werden, sagte der für den Corona-Notfall einberufene Kommissar Domenico Arcuri, am Donnerstagabend.

Zuvor hatte Gesundheitsminister Roberto Speranza bestätigt, dass die italienische Arzneimittelagentur ihre Zustimmung für den Moderna-Impfstoff gegeben hatte. «Von heute an haben wir ein Instrument mehr für unsere Impfkampagne», schrieb er. Auch das Vakzin von Pfizer-Biontech kommt in Italien bereits zum Einsatz.

19.08 Uhr: Frankreichs Grenze zu Grossbritannien bleibt wegen Corona geschlossen

Wegen der mutierten Variante des Coronavirus bleibt Frankreichs Grenze zu Grossbritannien für Reisende auf Weiteres geschlossen. Diejenigen, die reisen dürfen, müssten automatisch einen Test vorlegen, wenn sie Frankreich betreten, sagte Premier Jean Castex am Donnerstagabend. Den Gesundheitsbehörden zufolge gibt es in Frankreich zwei Cluster der in Grossbritannien verstärkt aufgetretenen mutierten Form des Coronavirus. Vor Weihnachten war es in der Grenzregion Kent zu Chaos gekommen, weil Frankreich die Grenze überraschend geschlossen hatte. Tausende von Fernfahren hatten tagelang in ihren Lastwagen ausharren müssen.

«Die zweite Welle ist immer noch da», sagte Castex. Man dürfe bei der Wachsamkeit nicht nachlassen. «2021 wird das Jahr der Hoffnung», betonte er ausserdem. Restaurants, Museen, Kinos und Sportstätten nahm Castex allerdings die Hoffnung auf eine baldige Wiedereröffnung. Für die Restaurants war eine Öffnung am 20. Januar anvisiert worden - sie dürften nun frühestens Mitte Februar wieder aufmachen. Die anderen Einrichtung blieben bis mindestens Ende Januar geschlossen.

18.53 Uhr: Südafrika kauft 1,5 Millionen Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca

Südafrika hat die Einfuhr von 1,5 Millionen Dosen des von Astrazeneca mitentwickelten Corona-Impfstoffs angekündigt. Sie sollen den Beschäftigten des Gesundheitswesens verabreicht werden. Mit der Bekanntmachung des Gesundheitsministers Zwelini Mkhize vom Donnerstag kündigte Südafrika erstmals den Kauf von Impfstoff an. Das Serum Institute of India werde diesen Monat eine Million Dosen liefern und im Februar kämen zusätzlich 500’000 Dosen, sagte er.

Das Land mit 60 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern meldete am Mittwochabend 21’832 neue bestätigte Corona-Fälle, so viele wie noch nie. In den vergangenen Tagen hatte Mkhize gesagt, es werde damit gerechnet, dass Südafrika von der internationalen Covax-Initiative Impfstoff zum Impfen von etwa einem Zehntel der Bevölkerung erhalten werde, mit Lieferbeginn im April.

18.50 Uhr: Zwei Cluster von Corona-Mutationen in Frankreich nachgeweisen

Die zuerst in Grossbritannien entdeckte ansteckendere Variante des Coronavirus zirkuliert möglicherweise inzwischen auch in Frankreich. Insgesamt seien zwei «gefährliche Cluster» der Virusmutation in den Regionen Bretagne und Île-de-France entdeckt worden, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit.

Für den Cluster der Île-de-France lasse sich keinerlei Verbindung mit Grossbritannien feststellen, hiess es in der Erklärung weiter. Die Person, die das Virus dort weitergeben habe, sei nicht in Grossbritannien gewesen und habe auch keinen Kontakt zu Reisenden aus dem Vereinigten Königreich gehabt. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, seien bei beiden Clustern strikte Quarantänemaßnahmen ergriffen worden.

18.31 Uhr: Keine Maskenpflicht für Redner an Kundgebung in Schwyz

Redner an einer Kundgebung gegen die Corona-Politik der Behörden vom kommenden Samstag in Schwyz müssen keine Maske tragen. Das Verwaltungsgericht Schwyz hat eine Beschwerde des Aktionsbündnis Urkantone gegen die entsprechende Vorgabe der Schwyzer Polizeibehörden gutgeheissen.

Das Urteil schreibe lediglich einen Abstand der Redner zu den Teilnehmenden von drei Metern vor, teilte das Aktionsbündnis am Donnerstag mit. Es wertet den Entscheid als «kleinen Sieg des Rechtsstaates und der Demokratie über die Corona-Willkür», wie es in der Mitteilung heisst.

18.17 Uhr: Erste Impfrunde in Altenpflegeeinrichtungen in Israel abgeschlossen

Der Rettungsdienst Magen David Adom hat nach eigenen Angaben die erste Corona-Impfrunde in Altenpflegeeinrichtungen und betreuten Wohnanlagen in Israel abgeschlossen. Rund 150’000 Bewohner und Mitarbeiter hätten in den vergangenen zehn Tagen die erste Dosis erhalten, teilte ein Sprecher des Rettungsdienstes am Donnerstagabend mit. In der kommenden Woche solle damit begonnen werden, ihnen die zweite und letzte Spritze zu verabreichen. Nach Angaben von Magen David Adom ist Israel das erste Land, in dem die erste Impfrunde in Altenpflegeeinrichtungen beendet wurde.

Die Impfkampagne in dem Land mit seinen rund neun Millionen Einwohnern war kurz vor Weihnachten gestartet. Seither erhielten nach offiziellen Angaben knapp 1,6 Millionen Menschen eine Impfung.

Ein israelischer Militärsanitäter bereitet einen COVID-19-Impfstoff von Pfizer vor, der älteren Menschen in einem medizinischen Zentrum in Aschdod, Südisrael, verabreicht werden soll. 
Ein israelischer Militärsanitäter bereitet einen COVID-19-Impfstoff von Pfizer vor, der älteren Menschen in einem medizinischen Zentrum in Aschdod, Südisrael, verabreicht werden soll. 
Bild: Keystone

15.23 Uhr: «Hiobsbotschaft» für Bündner Regierung

Die Ankündigung des Bundesrates, die Schliessung von Restaurants sowie Kultur-, Sport- und Freizeitanlagen bis Ende Februar zu verlängern, hat bei der Bündner Regierung Verunsicherung ausgelöst. Sie spricht von einer «Hiobsbotschaft».

Der vom Bundesrat für nächste Woche angekündigte Entscheid über die Verlängerung der Schliessungen treffe den Tourismuskanton Graubünden mit voller Wucht, schrieb die Bündner Regierung am Donnerstag in einer Mitteilung. Der Kanton werde mitten in der volkswirtschaftlich bedeutenden Wintersaison getroffen.

Die Hauptlast zur Bewältigung der Corona-Pandemie trage der Tourismussektor. Wertschöpfung gehe vornehmlich in den behördlich geschlossenen Sektoren wie der Gastronomie, der Freizeit- und Kulturbranche verloren. Damit sei klar, dass vom Wintertourismus abhängige Volkswirtschaften besonders hart getroffen würden.

Die Verlängerung der Schliessung von Restaurants sowie Kultur-, Sport- und Freizeitanlagen würde den Kanton Graubünden mit voller Wucht treffen. Volkswirtschaftsdirektor Marcus Caduff (CVP) würde eine koordinierte Hilfe von Bund und Kantonen begrüssen (Archiv).
Die Verlängerung der Schliessung von Restaurants sowie Kultur-, Sport- und Freizeitanlagen würde den Kanton Graubünden mit voller Wucht treffen. Volkswirtschaftsdirektor Marcus Caduff (CVP) würde eine koordinierte Hilfe von Bund und Kantonen begrüssen (Archiv).
Bild: Keystone

15.19 Uhr: Deutsche Polizei beendet Party auf Berghütte

Mit Hilfe eines Motorschlittens hat die deutsche Polizei im Allgäu eine illegale Hütten-Party mit mehr als 20 Gästen aufgelöst. Spaziergängern sei zuvor die Feier in Nesselwang im Landkreis Ostallgäu (Bayern) wegen der lauten Musik mit wummernden Bässen aufgefallen, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Als die Beamten die Party am Mittwochabend auflösen wollten, stiessen sie auf ein Hindernis: Die Partygäste blockierten die einzige Zufahrtsstrasse zur Hütte mit einem Auto. Die Beamten hätten sich daraufhin vor Ort einen Motorschlitten zur Weiterfahrt organisiert, sagte ein Polizeisprecher. «So etwas gehört eigentlich nicht zu unserem Fuhrpark.»

Als die Polizisten zur Hütte kamen, versteckten sich die inzwischen vorgewarnten Partygäste demnach unter anderem in einem nahe gelegenen Wald. Trotzdem ermittelten die Beamten nach eigenen Angaben bis Donnerstag mehr als 20 Gäste. Sie erwarten nun Bussgelder wegen Verstössen gegen das Infektionsschutzgesetz.

14.43 Uhr: In beiden Basel weniger neue Fälle

In den beiden Basel sind am Donnerstag insgesamt 149 Neuansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet worden gegenüber 187 am Vortag. Erstmals seit längerer Zeit hat es in beiden Kantonen keine Todesfälle in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gegeben.

Die Zahl der in Basel-Stadt registrierten Neuansteckungen stieg um 70 auf 8534 an, wie der Pandemiestatistik des Kantons zu entnehmen ist. Am Vortag waren 82 Neuinfizierte verzeichnet worden. Auch im Kanton Baselland wurden am Donnerstag keine weiteren Covid-19-Todesfälle verzeichnet. Ihre Zahl verharrte so bei 184. Dagegen gab es 79 Neuansteckungen gegenüber 105 am Vortag. 

In den beiden Basel ist die Zahl positiver Coronatests am Donnerstag zurückgegangen.
In den beiden Basel ist die Zahl positiver Coronatests am Donnerstag zurückgegangen.
Bild: Keystone

14.32 Uhr: Mehr als 1000 Neuinfektionen in Estland

In Estland steigen trotz strenger Corona-Massnahmen die Infektionszahlen weiter an. Am Donnerstag wurden mit 1104 Fällen erstmals mehr als 1000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit wurden in dem baltischen EU-Land mit 1,2 Millionen Einwohner seit Beginn der Pandemie fast 32'000 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. 265 Erkrankte starben.

Estland kämpft seit dem Herbst mit einem deutlichen Anstieg der Zahl an Neuinfektionen. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung in dem Ostsee-Staat aktuell schlechter als in Deutschland. Angesichts der steigenden Corona-Fälle hatte die Regierung in Tallinn die Beschränkungen im Dezember verschärft und das öffentliche Leben zurückgefahren.

14.05 Uhr: Mutiertes Virus erstmals im Aargau nachgewiesen 

Im Kanton Aargau sind 346 neue Coronavirus-Infektionen registriert worden. Wie die Kantonsbehörden am Donnerstag weiter mitteilten, wurde bislang bei einer Person eine der neuen, hochansteckenden Virusvarianten nachgewiesen. Insgesamt sind 294 Personen nach einem Aufenthalt in Grossbritannien oder Südafrika in Quarantäne.

13.35 Uhr: 3975 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Donnerstag 3975 Coronavirus-Ansteckungen bei 29'521 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 13,5 Prozent. 75 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 196 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Damit ist die Zahl der Neuansteckungen erstmals seit Ende Oktober wieder unter 4000 gesunken. Noch am Mittwoch hatte das BAG 4808 neue Fälle registriert.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 15,3 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 516,23 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 25. Dezember bei 0,89.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 3'795'457 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 474'764 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Durchführung eines Corona-Tests. (Symbolbild)
Durchführung eines Corona-Tests. (Symbolbild)
Bild: Keystone

13.05 Uhr: Britische Spitäler zunehmend unter Druck

Wegen der rasant steigenden Zahl von Corona-Patienten geraten Spitäler in Grossbritannien immer stärker unter Druck. Besonders Kliniken in London sind kurz vor der Überlastung und könnten schon in weniger als zwei Wochen keine Kapazitäten mehr haben, berichtete das «Health Service Journal» am Donnerstag unter Berufung auf eine Präsentation des Gesundheitsdiensts NHS (National Health Service). Selbst im besten Fall würden in der Hauptstadt zum 19. Januar insgesamt 2000 Betten, darunter Intensivplätze, fehlen.

«Es ist eindeutig schlimmer als während der ersten Welle (im Frühling)», sagte der Intensivmediziner Rupert Pearse dem Sender BBC Radio 4. Es stünde derzeit nicht ausreichend Personal zur Verfügung. «Es ist schwierig, die Qualität der Versorgung zu gewährleisten, die Patienten verdienen.» Die Betreuung von Corona-Patienten führe dazu, dass etwa Herz- oder Krebspatienten vernachlässigt werden müssten.

Mit Stand 4. Januar wurden landesweit etwa 30'500 Corona-Patienten in Krankenhäusern betreut, fast ein Drittel mehr als beim Höchststand im Frühjahr. Teilweise würden normale Krankenzimmer in Intensivräume umgewandelt, hieß es. Eine Pflegekraft müsse sich um drei, bald wohl um vier Intensivpatienten kümmern, die Lücken würden mit Ärzten und ungeschultem Personal gestopft, sagte Pearse.

12.10 Uhr: Luzerner Regierung prüft mehr Unterstützung für Gastro-Branche

Die Luzerner Regierung will Branchen, für deren Betriebe wegen der Coronapandemie eine Schliessung angeordnet wurde, nun doch zusätzlich unterstützen. Sie prüft, wie das möglich ist und wo bei den Massnahmen des Bundes allenfalls Lücken bestehen. Im Fokus steht die Gastro-Branche.

Zum jetzigen Zeitpunkt könnten noch keine konkreten Massnahmen präsentiert werden, teilte das Luzerner Finanzdepartement am Donnerstag mit. Am kommenden Donnerstag werde Finanzdirektor Reto Wyss (CVP) detaillierter auf die zusätzliche Unterstützung der behördlich geschlossenen Betriebe eingehen.

Luzerner Gastronomen demonstrieren gegen die Schliessung der Restaurants – die Kantonsregierung will ihnen nun zu Hilfe eilen. (Archivbild)
Luzerner Gastronomen demonstrieren gegen die Schliessung der Restaurants – die Kantonsregierung will ihnen nun zu Hilfe eilen. (Archivbild)
Bild: Keystone

11.55 Uhr: Studie sieht kein grösseres Krankheitsrisiko für Gesundheitspersonal

Blutuntersuchungen von knapp 5000 Personen im Tessin zeigen: Gesundheitsfachpersonen haben kein erhöhtes Risiko, am Coronavirus zu erkranken. Gemäss der Studie des Tessiner Spitalverbundes EOC ist die Arbeit der Spitex-Mitarbeitenden am gefährlichsten.

Demnach wurden bei 19 Prozent der untersuchten Gesundheitsfachpersonen, die Hausbesuche absolvieren, Sars-CoV-2-Antikörper im Blut nachgewiesen. Bei jenen ohne Hausbesuche betrug der Anteil nur acht Prozent. Insgesamt seien bei zehn Prozent der Gesundheitsfachpersonen Antikörper gefunden worden, hält der EOC in einem am Donnerstagmorgen verschickten Communiqué fest.

Eine weitere Studie, welche das Antikörpervorkommen in der Bevölkerung untersucht, wies Ende September bei den 20- bis 64-Jährigen eine sogenannte Seroprävalenz von elf Prozent nach.

Eine Spitex-Pflegefachfrau behandelt während der Corona-Pandemie eine Kundin: Bei 19 Prozent der untersuchten Gesundheitsfachpersonen, die Hausbesuche absolvieren, wurden Antikörper auf das Coronavirus festgestellt. 
Eine Spitex-Pflegefachfrau behandelt während der Corona-Pandemie eine Kundin: Bei 19 Prozent der untersuchten Gesundheitsfachpersonen, die Hausbesuche absolvieren, wurden Antikörper auf das Coronavirus festgestellt. 
Bild: Keystone

10.47 Uhr: Skigebiete in Zürich dürfen wieder öffnen

Die neun Skigebiete im Kanton Zürich dürfen wieder öffnen. Die Volkswirtschaftsdirektion hat für alle Gebiete eine Bewilligung erteilt.

Wegen der Covid-19-Pandemie mussten die Zürcher Skigebiete ihren Betrieb per 22. Dezember 2020 einstellen. Wie der Kanton am Donnerstag mitteilte, wird ihnen per 9. Januar nun aber erlaubt, wieder zu öffnen.

lm Gegensatz zu den grossen Skigebieten im alpinen Raum würden die Zürcher Skilifte primär von der lokalen Bevölkerung genutzt. Es entstünden auch keine Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen, da es keine Gondeln gibt.

10.37 Uhr: 46 Fälle von mutierten Viren in der Schweiz

In der Schweiz sind bis am Donnerstagmorgen 46 Fälle des mutierten Coronavirus aus Grossbritannien und Südafrika nachgewiesen worden. Sie tauchten in zehn Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein auf.

Am meisten mutierte Fälle meldete der Kanton Waadt mit zwölf gefolgt von Genf mit zehn, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekannt gab. Sieben mutierte Virenfälle gab es in Zürich, sechs im Wallis und vier in Bern. Das Tessin meldete zwei Infektionen, je eine Basel-Landschaft, Graubünden, St. Gallen, Schwyz und das Fürstentum Liechtenstein.

Am Mittwoch hatte das BAG über 37 bestätigte Infektionen mit den Virus-Mutationen berichtet und am Dienstag über 28. Das Virus aus Südafrika war am 1. Januar zum ersten Mal im Tessin bestätigt worden

Passagier nach der Ankunft am Flughafen Zürich: Inzwischen sind Varianten des Coronavirus aus Grossbritannien und Südafrika 46 Mal in der Schweiz und Liechtenstein nachgewiesen worden. (Symbolbild)
Passagier nach der Ankunft am Flughafen Zürich: Inzwischen sind Varianten des Coronavirus aus Grossbritannien und Südafrika 46 Mal in der Schweiz und Liechtenstein nachgewiesen worden. (Symbolbild)
Bild: Keystone

10.23 Uhr: Notstand für Grossraum Tokio verhängt

Japan hat wegen wieder stark gestiegener Corona-Neuinfektionen für den Grossraum Tokio erneut den Notstand ausgerufen. Das gab Regierungschef Yoshihide Suga am Donnerstag bekannt. Ein Lockdown ist die ab Freitag bis 7. Februar geltende Massnahme nicht: Die Bürger von Tokio sowie den angrenzenden Präfekturen Chiba, Saitama und Kanagawa sollen möglichst zu Hause bleiben und vor allem nicht nach 20 Uhr ausgehen. Restaurants und Bars sollen ab 19 Uhr keinen Alkohol ausschenken und schon um 20 Uhr schliessen. Anders als in anderen Ländern sieht der Notstand in Japan jedoch keine Strafen bei Zuwiderhandlungen vor.

Wenige Monate vor den geplanten Olympischen Spielen in Tokio ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in der japanischen Hauptstadt am Donnerstag auf einen Rekord gestiegen. Erstmals wurden binnen eines Tages mehr als 2000 Fälle registriert. Erst am Vortag war die Zahl erstmals über die Marke von 1500 Fällen geklettert. Die Vorbereitungen für die Sommerspiele sollen fortgesetzt werden, hatte Suga zu Wochenbeginn gesagt.

10.03 Uhr: Starker Anstieg der Sozialhilfe-Kosten erwartet

In den nächsten zwei Jahren könnte die Zahl der von Sozialhilfe abhängigen Menschen gegenüber 2019 um 21 Prozent steigen. Ein Grund dafür ist die Corona-Pandemie. Die Kosten der Sozialhilfe könnten um 821 Millionen Franken steigen.

Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (Skos) hat ihre überarbeiteten Prognosen für die nächsten zwei Jahre am Donnerstag in Bern den Medien vorgestellt. Die Langzeitfolgen der Krise seien schwer abzuschätzen. Aber es sei davon auszugehen, dass ein Teil der Menschen im Land mittel- und langfristig Unterstützung bräuchten.

10.01 Uhr: Neuer Tageshöchstwert an Todesfällen in USA

Den zweiten Tage in Folge haben die USA einen Höchstwert bei Corona-Todesfällen binnen 24 Stunden verzeichnet.

Nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore wurden am Mittwoch 3865 Tote im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet. Am Vortag waren es 3775 gewesen, der bis dahin höchste Wert innerhalb von 24 Stunden.

Die Zahl der Neuinfektionen lag am Mittwoch bei 253 145, wie aus der Internetseite der Universität am Donnerstagmorgen (MEZ) weiter hervorging. Der bislang höchste Wert war am Samstag mit 297 491 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet worden.

Mediziner sind während der Corona-Pandemie in New York im Einsatz. (Archiv)
Mediziner sind während der Corona-Pandemie in New York im Einsatz. (Archiv)
Bild: Getty Images

9.43 Uhr: Bislang 3788 Personen in Basel-Stadt geimpft

In Basel-Stadt sind bis am Mittwoch 3788 Personen gegen das Coronavirus geimpft worden. Sämtliche Impftermine sind ausgebucht. Neue Termine wird es frühstens im Verlauf der kommenden Woche geben.

Konkret sind 3603 Personen im kantonalen Impfzentrum in der Messe Basel und weitere 185 Personen in drei Pflegeheimen geimpft worden. Die bisherigen Rückmeldungen und Erfahrungen aus den Pflegeheimen würden zeigen, dass sich zwischen 70 und 80 Prozent der Bewohnenden impfen lassen wollen, teilte das Basler Gesundheitsdepartement am Donnerstag mit.

Die Nachfrage nach Impfterminen übersteigt gemäss Communiqué das Angebot um ein Vielfaches. So sind derzeit keine Impftermine frei. Das Gesundheitsdepartement will am Montag ab 10.00 Uhr via Webseite www.coronaimpfzentrumbasel.ch über das weitere Vorgehen informieren.

8.11 Uhr: Mehr als 26'000 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 26'000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 26'391 weitere Ansteckungsfälle erfasst. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 1'835'038.

Nach Angaben des RKI wurden zudem 1070 Todesfälle durch die Pandemie binnen 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs damit auf 37'607.

In Leipzig schult das Rote Kreuz am 6. Januar Personen für Schnelltests. 
In Leipzig schult das Rote Kreuz am 6. Januar Personen für Schnelltests. 
Bild: Keystone

7.37 Uhr: Kühne+Nagel übernimmt Vertrieb von Moderna-Impfstoff

Der Logistik-Konzern Kühne+Nagel übernimmt den Vertrieb des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Moderna. Gemäss einer Vereinbarung der beiden Firmen werde man Impfstoffdosen in Europa, Asien, dem Nahen Osten, Afrika sowie in Teilen Amerikas transportieren, teilte der Schweizer Konzern am Donnerstag mit.

In Europa komme dabei eine Flotte von rund 200 speziellen Pharmatransportfahrzeugen von Kühne+Nagel zum Einsatz. Dank dieser könne man garantieren, dass in allen Phasen des Transports und der Lagerung die erforderliche Temperatur von -20°C aufrechterhalten werde, hiess es weiter.

Finanzielle Details zum Deal zwischen Kühne+Nagel und Moderna wurden in dem Communiqué hingegen keine gemacht. Die Ankündigung folgt auf die Erteilung einer bedingten Marktzulassung für den Covid-19-Impfstoff von Moderna durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) diese Woche.

7.03 Uhr: Ungesunder Lockdown

Der Lockdown letzten Frühling mit Ausgangssperren und Schulschliessungen hat der Gesundheit der Briten laut einer Studie der University of East Anglia in Norwich geschadet. Frauen hatten demnach häufiger Alkohol getrunken, Männer dafür mehr auf einmal, so ein Ergebnis der Studie. Im Durchschnitt wurde eine Portion Obst und Gemüse pro Tag weniger gegessen. Die Zahl der Tage, an denen sich die Menschen mehr als 30 Minuten sportlich betätigten, nahm um ein Fünftel ab.

Hingegen machten die Menschen deutlich mehr Krafttraining. Der Gesundheitswissenschaftler Felix Naughton betonte, die am stärksten von Corona gefährdeten Gruppen hätten am wenigsten für ihre Gesundheit getan. Das sei Anlass zu grosser Sorge. Die Studie wurde im «British Journal of Health Psychology» veröffentlicht.

In der Schweiz dürften die Verhältnisse ähnlich sein. Das legen verschiedene Berichte nahe, beispielsweise «Covid-19-Pandemie und Alkoholkonsum: Lagebeurteilung, Szenarien und Empfehlungen» von Sucht Schweiz.

5.10 Uhr: Moderna-Impfstoff in der EU zugelassen

Schon in wenigen Tagen soll in der EU ein zweiter Impfstoff gegen Corona eingesetzt werden – das Mittel des US-Herstellers Moderna. Dies entschied die EU-Kommission am Mittwoch auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen mitteilte.

Moderna will bis September 160 Millionen Impfdosen liefern. Im ersten Quartal seien die Produktionskapazitäten allerdings noch beschränkt, wie es hiess.

3.45 Uhr: China meldet grössten Ausbruch seit Monaten

Pendler in Peking drängen sich in eine U-Bahn während der Hauptverkehrszeit.
Pendler in Peking drängen sich in eine U-Bahn während der Hauptverkehrszeit.
dpa

China hatte das Virus seit dem Sommer weitestgehend unter Kontrolle gebracht. Das Leben lief wieder normal. Doch ein grösserer Ausbruch direkt vor den Toren Pekings lässt die Behörden Alarm schlagen. Es ist der grösste Ausbruch seit Monaten. Die Zahlen in der Provinz Hebei direkt vor den Toren Pekings sind in wenigen Tagen auf insgesamt mehr als 200 gestiegen.

Bis Donnerstag meldete die Gesundheitskommission in der Provinz um die Hauptstadt 90 Erkrankungen und 144 asymptomatische Infektionen. Es wurde mit einem weiteren Anstieg gerechnet.

Die Behörden sind alarmiert und riefen «den Kriegszustand» im Kampf gegen das Virus aus. Vor allem die 300 Kilometer nordöstlich gelegene Provinzhauptstadt Shijiazhuang ist betroffen. Transportverbindungen mit Bussen, Zügen und Flugzeugen in die Metropole wurden weitgehend unterbrochen. Die elf Millionen Einwohner werden getestet. Einige Wohngebiete wurden abgeriegelt. Der Unterricht in Kindergärten, Grund- und Mittelschulen wurde ausgesetzt. Zusätzliches medizinisches Personal wurde mobilisiert und in die Provinz entsandt.

3.07 Uhr: In USA wurden 5,3 Millionen Menschen geimpft

Die US-Seuchenbehörde CDC meldet mehr als 5,3 Millionen Corona-Impfungen. Dies teilte die Behörde am Mittwoch (Ortszeit) mit. Insgesamt seien in den USA bereits 17,3 Millionen Impfdosen ausgeliefert worden.

2.54 Uhr: Curevac und Bayer planen Impfstoff-Allianz

Das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac und der Chemiekonzern Bayer wollen bei Weiterentwicklung, Produktion und Vertrieb eines Corona-Impfstoffes zusammenarbeiten. Ziel sei es, den Impfstoff nach einer Zulassung möglichst schnell und breit auf den Markt geben zu können, berichtete das Nachrichtenportal «ThePioneer» (Donnerstag). Der Bericht wurde der Deutschen Presse-Agentur in Regierungskreisen bestätigt. Eine solche «nationale Impfallianz» könne die Impfsituation in Deutschland beschleunigen und helfen, dass bis zum Sommer alle geimpft würden, die es wollten, schreibt «ThePioneer».

Eine entsprechende Kooperation war diesem Bericht zufolge Thema in einem Gespräch zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Gesundheitsminister Jens Spahn, Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Kanzleramtschef Helge Braun (alle CDU) und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwochmorgen. Demnach solle das Biotechnologieunternehmen von der Organisations- und Logistikmacht des Chemiekonzerns profitieren. Auch eine Produktion des Curevac-Impfstoffes in einem US-amerikanischen Bayer-Werk sei im Gespräch, hiess es.

Im Dezember hatte Curevac grünes Licht für den Start seiner zulassungsrelevanten klinischen Phase-III-Studie erhalten. Mit ersten Ergebnissen der Studie rechnet Curevac nach früheren Angaben eines Sprechers Ende des ersten Quartals 2021. Für die geplante Markteinführung des Impfstoffs gegen Covid-19 ist, neben einer Erweiterung der Herstellungserlaubnis, auch eine Zulassung durch die EU-Kommission erforderlich.

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