UngarnGrossaufmarsch von Orban-Anhängern in Ungarn
SDA
15.3.2018 - 17:37
Mit einem Grossaufmarsch seiner Anhänger hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban im Wahlkampf für die Parlamentswahl am 8. April Stärke demonstriert. "Wir stehen vor der grössten Schlacht", sagte der rechtsnationale Politiker am Donnerstag.
"Man will uns unser Land wegnehmen", erklärte er vor Zehntausenden Menschen auf dem Platz vor dem Budapester Parlament. Der "Landraub" erfolge diesmal "nicht mit einem Federstrich", wie dies in den Friedensverträgen nach dem Ersten Weltkrieg geschehen sei, als Ungarn zwei Drittel seines Territoriums an die Nachfolgestaaten der österreichisch-ungarischen Monarchie verlor.
"Jetzt will man, dass wir unser Land im Laufe mehrerer Jahrzehnte freiwillig anderen überlassen, Fremden, die von anderen Kontinenten kommen, (...) die unsere Kultur, Gesetze und Lebensform nicht respektieren", führte Orban weiter aus.
Orban regiert seit 2010 in Ungarn. Meinungsumfragen zufolge hat er bei der Parlamentswahl im April die besten Chancen auf einen weiteren Sieg. Zentrales Thema seines Wahlkampfs sind die Ängste vor Einwanderern und Flüchtlingen.
Unter Orbans Führung hat sich Ungarn gegen Asylbewerber weitgehend abgeschottet. Die wenigen Asylsuchenden, die in Ungarn anerkannt werden, verlassen das Land zumeist in Richtung Westeuropa, weil sie in Ungarn keine Unterstützung und Integrationsangebote erhalten.
Kundgebung zum Nationaltag
Am Donnerstag beging Ungarn einen Nationalfeiertag zum Gedenken an den Unabhängigkeitskrieg gegen Österreich 1848/49. Vor der Rede Orbans marschierten mehrere zehntausend Anhänger des Regierungschefs durch die Budapester Innenstadt. Der sogenannte "Friedensmarsch" sollte die Stärke und Überlegenheit der Regierungsanhänger demonstrieren.
Die Oppositionsparteien hielten kleinere Kundgebungen ab. Die Satire-Partei Zweischwänziger Hund organisierte ihren eigenen "Friedensmarsch". Die Teilnehmer forderten - in Anspielung auf den Demokratieabbau unter Orban - die Abschaffung der Demokratie und den Verzicht auf Wahlen.
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