Gegen Regierung Grossdemo in Puerto Rico – Stars marschieren mit

SDA

18.7.2019 - 06:13

Im US-Aussengebiet Puerto Rico sind am Mittwoch (Ortszeit) wieder zahlreiche Menschen gegen die Lokalregierung um Ricardo Rosello auf die Strasse gegangen.
Im US-Aussengebiet Puerto Rico sind am Mittwoch (Ortszeit) wieder zahlreiche Menschen gegen die Lokalregierung um Ricardo Rosello auf die Strasse gegangen.
Source: Keystone/EPA EFE/Thais Llorca

Stars wie der Schauspieler Benicio del Toro und der Musiker Ricky demonstrieren in Puerto Rico gegen die Regierung. 

Tausende Menschen haben in Puerto Rico gegen die Regierung des US-Aussengebiets demonstriert. Bei einem Marsch zur Residenz des Gouverneurs Ricardo Rosselló in der Hauptstadt San Juan waren am Mittwoch (Ortszeit) auch prominente Puerto Ricaner dabei

So beteiligten sich der Schauspieler Benicio del Toro sowie die Musiker Ricky Martin, Bad Bunny und Residente an dem Protest. Auch in New York, wo viele Puerto Ricaner leben, fand eine Kundgebung gegen Rosselló statt. Seit Ende vergangener Woche hatte es jeden Tag Demonstrationen in Puerto Rico gegeben, deren Teilnehmer den Rücktritt des Regierungschefs forderten.

Auslöser der Proteste war die Veröffentlichung zahlreicher Nachrichten einer privaten Gruppe des Messenger-Dienstes Telegram aus dem Zeitraum zwischen Ende 2018 und Anfang dieses Jahres. Darin äusserten sich Rosselló und einige Vertraute abwertend über verschiedene Menschen, darunter Politiker, Journalisten und Aktivisten.

Manche der Aussagen wurden von vielen als frauen- und schwulenfeindlich sowie vulgär empfunden. Ausserdem wurden Staatsangelegenheiten besprochen, obwohl nicht alle Mitglieder der Gruppe der Regierung angehörten.

Rücktritt ausgeschlossen

Rosselló hatte bereits zuvor wegen des langsamen Wiederaufbaus nach dem verheerenden Hurrikan María von 2017 unter Druck gestanden. Hinzu kam ein Korruptionsskandal, im Zuge dessen unter anderen die bisherige Bildungsministerin Julia Keleher vergangene Woche von der US-Bundespolizei FBI festgenommen wurde.

Rosselló schloss bei einer Pressekonferenz am Dienstag zum wiederholten Mal einen Rücktritt aus. Mehrere Mitglieder der Telegram-Gruppe, darunter auch der Vize-Gouverneur, räumten allerdings inzwischen ihre Posten.

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