Frankreich Grosses Gedenken an Landung der Alliierten in Normandie vor 80 Jahren

SDA

6.6.2024 - 05:43

Ein Soldat spielt auf seiner Trompete während einer Kranzniederlegungszeremonie in der Normandie. Veteranen des Zweiten Weltkriegs aus den USA sowie aus Großbritannien und Kanada sind diese Woche in der Normandie, um den 80. Jahrestag der D-Day-Landung zu begehen. Foto: Jeremias Gonzalez/AP/dpa
Ein Soldat spielt auf seiner Trompete während einer Kranzniederlegungszeremonie in der Normandie. Veteranen des Zweiten Weltkriegs aus den USA sowie aus Großbritannien und Kanada sind diese Woche in der Normandie, um den 80. Jahrestag der D-Day-Landung zu begehen. Foto: Jeremias Gonzalez/AP/dpa
Keystone

Zu einem grossen internationalen Gedenken an die Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg werden am Donnerstag an der nordfranzösischen Küste zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet. An der Feier zum 80. Jahrestag des sogenannten D-Days beteiligt sind neben US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sowie Grossbritanniens König Charles III. und das niederländische Königshaus. Vertreter Russlands wurden anders als zunächst geplant angesichts des Ukraine-Kriegs nicht zu dem Gedenken eingeladen.

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Am 6. Juni 1944 waren die Soldaten der Alliierten an den Stränden der Normandie gelandet. Der D-Day markierte den Auftakt der Befreiung Frankreichs und Westeuropas von der Nazi-Herrschaft ("Operation Overlord"). Er steht aber auch für ein unmenschliches Blutvergiessen, Zehntausende Tote und Verwundete. Zur Streitmacht der Alliierten gehörten damals vor allem US-Amerikaner, Briten, Kanadier, Polen und Franzosen. Etwa 3100 Landungsboote mit mehr als 150 000 Soldaten machten sich auf den Weg nach Nordfrankreich.

Das Gedenken wird am Strand von Saint-Laurent-sur-Mer am sogenannten Omaha Beach organisiert, einem der Strandabschnitte, an dem die von Grossbritannien aus kommenden Alliierten damals eintrafen. Auch einige hochbetagte Veteranen haben sich zu den Feierlichkeiten auf den Weg in die Normandie gemacht.

Bereits am Mittwoch gab es Gedenken in Grossbritannien und in Frankreich. Präsident Macron hob den Einsatz französischer Widerstandskämpfer an der Seite der Alliierten hervor. «Die Tapferkeit und Entschlossenheit dieser vereinten Kämpfer spielte eine wichtige Rolle bei der Befreiung unseres Landes. Ihre heldenhaften Taten hinterlassen einen unauslöschlichen Eindruck in unserer Geschichte», sagte Macron in Plumelec. König Charles III. erinnerte im südenglischen Portsmouth an den Mut und die Widerstandskraft der damaligen Soldaten. «Es ist unsere Pflicht sicherzustellen, dass wir und künftige Generationen nicht ihren Dienst vergessen und ihr Opfer, um die Tyrannei durch Freiheit zu ersetzen.»

Die Deutschen hatten im betroffenen Küstenabschnitt nur etwa 50 000 Infanteristen und wenige Flugzeuge zur Verfügung. Weiter nördlich, wo das Landungsunternehmen irrtümlich erwartet wurde, war der Grossteil der Divisionen des deutschen Westheeres stationiert. Im D-Day-Bereich waren die Strände nur lückenhaft gesichert. Die Alliierten gingen in den Morgenstunden an fünf Küstenabschnitten mit den Decknamen Utah, Omaha, Gold, Juno und Sword östlich von Cherbourg an Land. Erst nach sechs Tagen gelang es Hitlers Gegnern, die Brückenköpfe zu einer Front von etwa 100 Kilometern Länge zu verbinden. Am Abend des D-Day registrierten die Alliierten Verluste von rund 12 000 Mann, darunter etwa 4400 Tote. Die Zahl der deutschen Verwundeten, Vermissten und Gefallenen wird auf 4000 bis 9000 Mann geschätzt. Im weiteren Verlauf der «Operation Overlord» sollen bis zur Eroberung von Paris im August 200 000 Deutsche und 70 000 Verbündete ums Leben gekommen sein. In der verwüsteten Normandie starben bis zu 20 000 Zivilisten.