«Zerrüttete Beziehungen» UNO-Chef Guterres warnt erneut vor Kaltem Krieg zwischen China und den USA

DPA/uri

20.9.2021 - 13:46

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres fordert die USA und China auf, an ihrem Konflikt zu arbeiten. (Archiv)
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres fordert die USA und China auf, an ihrem Konflikt zu arbeiten. (Archiv)
Bild: Keystone

«Wir müssen um jeden Preis einen Kalten Krieg verhindern.» Mit eindringlichen Worten hat UNO-Generalsekretär António Guterres an die USA und China appelliert, sie müssten ihre Beziehungen wieder kitten. 

20.9.2021 - 13:46

UNO-Generalsekretär António Guterres hat die USA und China vor einem neuen Kalten Krieg gewarnt. Beide Atommächte müssten ihre völlig zerrütteten Beziehungen wieder in Ordnung bringen, forderte Guterres in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. Die beiden führenden Wirtschaftsmächte der Welt müssten beim Klimaschutz zusammenarbeiten und ihren Streit in Handels- und Technologiefragen durch Verhandlungen lösen, auch wenn es darüber hinaus politische Streitfragen gebe. «Leider haben wir heute nur Konfrontation», sagte Guterres.

Guterres hatte schon vor zwei Jahren davor gewarnt, dass die USA und China rivalisierende Internetsysteme und konkurrierende Regeln für Handel, Währungen und Finanzgeschäfte schaffen könnten. Guterres wiederholte diese Warnungen jetzt und sagte, auch die Rivalität der USA und Chinas in Geopolitik und Militärstrategie sei gefährlich und könne die Welt spalten. Die beiden Atommächte müssten ihr Verhältnis schnell reparieren. «Wir müssen um jeden Preis einen Kalten Krieg verhindern, der sich von vorhergehenden unterscheiden würde und wahrscheinlich gefährlicher und schwieriger zu handhaben wäre», sagte er.

In der 45 Jahre währenden Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion hätten klare Regeln geherrscht und beide Supermächte seien sich der Gefahr einer nuklearen Zerstörung immer bewusst gewesen, sagte Guterres. Sie hätten Gesprächskanäle und Foren geschaffen, um sicherzustellen, dass die Lage nicht ausser Kontrolle geriet. «Aber heute ist alles mehr im Fluss und selbst die Erfahrung, die es in der Vergangenheit gab, um Krisen zu meistern, gibt es nicht mehr», sagte er.

DPA/uri