Haiti Entführer von Missionaren fordern 17 Millionen Dollar Lösegeld

dpa

19.10.2021 - 19:47

Streitkräfte sichern die Gegend um das Waisenhaus in Croix des Bouquets am Ostrand von Port-au-Prince.  Die Hilfsorganisation Christian Aid Ministries hatte zuvor erklärt, dass dort zwölf Erwachsene und fünf Kinder von Kriminellen verschleppt worden seien.
Streitkräfte sichern die Gegend um das Waisenhaus in Croix des Bouquets am Ostrand von Port-au-Prince.  Die Hilfsorganisation Christian Aid Ministries hatte zuvor erklärt, dass dort zwölf Erwachsene und fünf Kinder von Kriminellen verschleppt worden seien.
Bild: Keystone

Nach der Entführung von christlichen Missionaren aus den USA und Kanada in Haiti hat die verantwortliche Verbrecherbande einem Medienbericht zufolge 17 Millionen US-Dollar (umgerechnet 14,6 Millionen Euro) Lösegeld gefordert. Der haitianische Justizminister Liszt Quitel sagte laut dem «Wall Street Journal» am Dienstag, die Entführer wollten je eine Million Dollar für die 17 Verschleppten.

19.10.2021 - 19:47

Gegenüber der «New York Times» bestätigte Quitel auch das Alter der fünf Kinder in der Gruppe. Sie seien acht Monate, drei, sechs, 14 und 15 Jahre alt.

FBI-Agenten und andere US-Ermittler unterstützen die haitianischen Behörden bei der Suche nach den 17 Entführungsopfern, die einer christlichen Organisation in Ohio nahestehen. Sie wurden am Samstag während eines Besuchs in einem Waisenhaus entführt.

FBI eingeschaltet

Es ist die grösste bekannte Entführung dieser Art in den vergangenen Jahren. Mindestens 328 Entführungen wurden der haitianischen Polizei allerdings in den ersten acht Monaten des Jahres 2021 schon gemeldet, verglichen mit 234 im gesamten Jahr 2020, wie aus einem Bericht des Integrierten Büros der Vereinten Nationen in Haiti vom September hervorgeht.

UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte, der Anstieg der Bandengewalt habe die Hilfsbemühungen in Haiti beeinträchtigt. Nach der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse am 7. Juli suchte am 14. August ein Erdbeben der Stärke 7,2 Haiti heim, durch das mehr als 2200 Menschen getötet wurden.

dpa