Ukraine-Übersicht Niederlande und Belgien liefern schwere Waffen +++ Neue Kämpfe in Südukraine

Agenturen/red

19.4.2022

Angesichts der russischen Offensive im Donbass werden Belgien und die Niederlande weitere schwere Waffen an die Ukraine liefern. Die russische Offensive im Osten fordert Tote und Verletzte. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

19.4.2022

Russische Truppen haben mit verstärkten Angriffen im Osten der Ukraine eine neue Phase des Krieges eingeleitet. Das Verteidigungsministerium in Moskau berichtete am Dienstag von Luftangriffen auf mindestens 60 Ziele. Schwere Kämpfe wurden auch im südukrainischen Gebiet Saporischja gemeldet. Die USA gehen davon aus, dass die Angriffe erst der Auftakt von grösseren Offensivaktionen Russlands sind. UN-Generalsekretär António Guterres forderte rund um das orthodoxe Osterfest am kommenden Wochenende eine Waffenruhe.

Dramatische Lage in Mariupol

Besonders dramatisch ist die Lage weiterhin in der schwer zerstörten Hafenstadt Mariupol. Russland forderte Hunderte Kämpfer in einem Stahlwerk noch einmal zur Kapitulation auf. Diese weigerten sich jedoch. Widersprüchliche Angaben gab es in russischen Medien über die Nutzung eines Fluchtkorridors von dem Gelände. «Niemand hat den rund um Asovstal gebildeten neuen humanitären Korridor für Zivilisten genutzt», sagte Alexej Nikonorow, ein Sprecher der prorussischen Separatisten, der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Das russische Fernsehen hingegen berichtete, dass 120 Zivilisten das Werk verlassen hätten. Nach russischen Angaben sollen sich rund 2500 Kämpfer in dem Werk verschanzt haben. Zudem sollen dort viele Zivilisten Zuflucht gesucht haben.

Neue Kämpfe in Südukraine

Derweil wird auch an anderen Stellen in der Ukraine heftig gekämpft. Im südukrainischen Gebiet Saporischja melden die Behörden schwere Kämpfe um die Kleinstadt Polohy. «Die Männer halten die Verteidigungslinie, aber es läuft ein massiver Angriff des Gegners», erklärte der Gebietsgouverneur Olexander Staruch.

Der ukrainische Generalstab teilte mit, dass im Donbass die Kleinstadt Marjinka wieder unter der Kontrolle Kiews sei. «In Richtung Donezk im Gebiet der Stadt Marjinka hat der Feind durch einen Gegenangriff unserer Streitkräfte hohe Verluste erlitten und sich zurückgezogen» – die ukrainischen Einheiten hätten die Kontrolle über die Ortschaft wiedergewonnen, heisst es im Lagebericht des Generalstabs. Keine Angaben gab es zum Status der Kleinstadt Kreminna unweit von Sjewjerodonezk, in die russische Einheiten am Vortag eingedrungen sein sollen.

Selenskyj kündigt russischen Soldaten harten Kampf an

Selenskyj zufolge ist «ein sehr grosser Teil» der russischen Armee für die Offensive im Osten konzentriert. Die Ukraine werde sich dem entgegenstellen. «Ganz gleich, wie viele russische Truppen dorthin getrieben werden: Wir werden kämpfen», versicherte der Präsident. Man werde sich verteidigen und nichts aufgeben. Kein Raketenangriff habe die Situation für Russland grundlegend verbessert, meinte Selenskyj. «Und wenn wir sie alle zusammen bewerten, kommen wir zu dem Schluss, dass sie strategischer Unsinn sind.»


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste in Kürze:

  • Angesichts der russischen Offensive im Donbass werden Belgien und die Niederlande weitere schwere Waffen an die Ukraine liefern.
  • Die Kriegsparteien liefern sich in der Ostukraine schwere Kämpfe. Besonders betroffen sind der Donbass und Charkiw.
  • Beim Beschuss von Charkiw sind nach ukrainischen Angaben drei Menschen getötet und 15 verletzt worden, darunter ein Kind.
  • Erste Waffenlieferungen des neuen militärischen US-Hilfspakets sind an den Grenzen der Ukraine eingetroffen, darunter Helikopter, Panzer, Artillerie und Munition.
  • Die Entwicklungen vom Ostermontag findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Dienstag

  • 21.58 Uhr

    Pentagon: Russland hat 25 Prozent seiner Kampfkraft eingebüsst

    Die neue russische Offensive im Osten der Ukraine bildet nach Pentagoneinschätzung nur den Auftakt grösserer Attacken. Aktuell konzentrierten sich die russischen Truppen auf Gebiete südwestlich der Stadt Donezk und südlich der Stadt Isyum, teilte ein ranghoher Mitarbeiter im US-Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Russland unternehme Schritte, um seine Kampffähigkeit im Donbass in der Ostukraine zu verbessern. Es gehe Moskau darum, sich auf grössere Offensiven in der Zukunft vorzubereiten.

    Nach US-Schätzungen hat das russische Militär seit Invasionsbeginn rund 25 Prozent seiner Kampfkraft verloren. Daher würden russische Bodentruppen für Vorstösse in die Ukraine neu ausgerüstet. So habe Russland in den vergangenen 24 Stunden zwei weitere taktische Bataillongruppen entsandt, womit deren Zahl nun bei 78 liege. In der vergangenen Woche waren es noch 65.

  • 21.37 Uhr

    Russlands Botschafter von Gedenkfeier in ehemaligem KZ Mauthausen ausgeladen

    Die Gedenkveranstaltung zur Befreiung des NS-Konzentrationslagers im österreichischen Mauthausen soll in diesem Jahr ohne offizielle Vertreter aus Russland und Belarus stattfinden. Die Botschafter der beiden Länder seien persönlich per E-Mail gebeten worden, nicht an der Gedenkveranstaltung am 15. Mai teilzunehmen, teilte eine Sprecherin des Mauthausen-Komitees Österreich am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mit.

    Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen-Komitees Österreich, sagte vor Journalisten, eine Teilnahme der beiden Diplomaten sei «unvereinbar» mit den Vorstellungen der überlebenden KZ-Häftlinge «und ihrem Wunsch nach Friede und Freiheit».

  • 21.09 Uhr

    USA und EU bereit zu weiteren Sanktionen gegen Russland

    Die USA und die Europäische Union haben ihre Bereitschaft zu weiteren Sanktionen gegen Russland bekundet. Die westlichen Verbündeten hätten «einen breiten Konsens» über die Notwendigkeit erzielt, den Druck auf Russland durch neue Sanktionen zu erhöhen, erklärte die italienische Regierung am Dienstagabend. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte auf Twitter an: «Wir werden unsere Sanktionen gegen Russland weiter verschärfen.»

    Die Erklärungen folgten auf eine Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der G7 und ihrer osteuropäischen Nato-Partner. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hob nach dem virtuellen Treffen die Wirksamkeit der bereits verhängten Sanktionen hervor. «Unsere Massnahmen treffen Russland und Putin hart», sagte er. «Die Sanktionen zeigen eine sehr, sehr deutliche Wirkung.» Die nächsten Schritte würden «in enger Abstimmung» mit den westlichen Partnern vorbereitet.

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, die Verbündeten seien sich einig, dass der Kreml-Chef Wladimir Putin den Krieg sofort beenden müsse und dass Russland «noch höhere Kosten» auferlegt würden, «bis er dies tut». (Archivbild)
    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, die Verbündeten seien sich einig, dass der Kreml-Chef Wladimir Putin den Krieg sofort beenden müsse und dass Russland «noch höhere Kosten» auferlegt würden, «bis er dies tut». (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Olivier Matthys
  • 20.08 Uhr

    Tschechische Firmen sollen beschädigte ukrainische Panzer reparieren

    Auf Anfrage Kiews werden tschechische Unternehmen ukrainische Panzer und Panzerfahrzeuge reparieren, die im Kampf gegen russische Truppen beschädigt wurden. Wie das tschechische Verteidigungsministerium am Dienstag mitteilte, werden Tochtergesellschaften der Industrie-und Rüstungsholding CSG zunächst die vom ukrainischen Militär genutzten T-64-Panzer aus der Sowjetära instandsetzen. Später sollen auch mit Hilfe weiterer tschechischer Firmen gepanzerte Fahrzeuge vom Typ BRD oder BRDM folgen.

    Tschechien sei das erste Land, an das sich die ukrainische Seite mit einer derartigen Bitte gewandt habe, erklärte Verteidigungsministerin Jana Cernochova und fügte hinzu, dies sei ein weiteres Beispiel für die Hilfe ihres Landes «gegen die Aggression der Russischen Föderation». Tschechischen Medienberichten zufolge hatte Prag Anfang April Züge mit T-72-Panzern und Panzerfahrzeugen aus sowjetischer Produktion nach Kiew geschickt. Prag hat dies allerdings bisher nicht bestätigt.

  • 19.37 Uhr

    Niederlande und Belgien: Jetzt schwerere Waffen an Ukraine liefern

    Angesichts der russischen Offensive im Donbass werden Belgien und die Niederlande weitere schwere Waffen an die Ukraine liefern. Jetzt müsse man den nächsten Schritt gehen und schwereres Material liefern, sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag in Gent auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem belgischen Amtskollegen Alexander De Croo.

    Belgien und die Niederlande würden dabei mit anderen Partnern zusammenarbeiten. Welche Länder dies sind, sagte Rutte nicht. Die Niederlande hatten bereits zuvor angekündigt, Panzerfahrzeuge an die Ukraine zu liefern. Rutte sprach von einem ungeheuren Umfang der russischen Gewalt im Osten der Ukraine sowie in Orten wie Mariupol.

    De Croo nannte die Gewalt im Donbass einen «absoluten Tiefpunkt» für Europa. Nach Ansicht des belgischen Regierungschefs können Sanktionen gegen Russland zwar noch weiter verschärft werden. Diese hätten auch sicher Wirkung. «Aber dies kostet mehr Zeit.» Beide Ministerpräsidenten äusserten sich zurückhaltend zu einem schnellen EU-Beitritt der Ukraine. Zunächst habe ein Wiederaufbau des Landes Priorität. Dabei müsse die EU umfassend helfen.

  • 19.13 Uhr

    Lettland will bis 2023 russische Gasimporte einstellen

    Lettland will bis spätestens Anfang kommenden Jahres von russischem Gas wegkommen. Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes beschloss am Dienstag in Riga, Gasimporte aus dem grossen Nachbarland bis zum 1. Januar 2023 aufzugeben. Dies teilte Wirtschaftsminister Janis Vitenbergs nach der Kabinettssitzung mit. Er sprach von einer «historischen Entscheidung zur Stärkung der Energiesicherheit und Unabhängigkeit Lettlands». Entsprechende Gesetzesänderungen müssten aber noch vom Parlament gebilligt werden.

    Um die Energieversorgung sicherzustellen, hat die Regierung in Riga beschlossen, im unterirdischen lettischen Gasspeicher in Incukalns eine strategische Flüssiggas-Reserve aufzubauen. Beziehen will Lettland das Gas dafür über das Flüssiggas-Terminal im benachbarten Litauen. Weiter sollen auch Verhandlungen mit Estland und Finnland aufgenommen werden über mögliche Lieferungen durch die von beiden Ländern geplante gemeinsame Anlage. Lettland plant zudem den Bau eines eigenen Flüssiggas-Terminals. Nach Angaben von Vitenbergs könnte die Anlage bis Ende 2023 oder Anfang 2024 errichtet werden.

  • 19.07 Uhr

    Konträre Angaben zu Flüchtlingskorridor – neue Kämpfe in Südukraine

    In der seit Wochen umkämpften südostukrainischen Hafenstadt Mariupol ist am Dienstag ein weiteres Ultimatum der russischen Truppen weitgehend ergebnislos verstrichen. «Niemand hat den rund um Asovstal gebildeten neuen humanitären Korridor für Zivilisten genutzt», sagte Alexej Nikonorow, ein Sprecher der prorussischen Separatisten, der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Das russische Fernsehen hingegen berichtete, dass 120 Zivilisten das Stahlwerk verlassen hätten. Die ukrainischen Kämpfer hingegen sollen sich weiterhin in der Fabrik verschanzen.

    Das russische Militär hatte zuvor einseitig eine zweistündige Feuerpause für das Stahlwerk Asovstal erklärt und die ukrainischen Kämpfer dort aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen und das Werk zu verlassen. Zudem sollten sie auch Zivilisten herausführen. Laut ukrainischen Medien könnten sich bis zu 1000 Zivilpersonen auf dem Gelände befinden. Die Anzahl der ukrainischen Soldaten wurde zuletzt noch mit bis zu 2500 angegeben. Diese lehnen auch weiterhin eine Waffenniederlegung ab.

    Derweil wird auch an anderen Stellen in der Ukraine heftig gekämpft. Im südukrainischen Gebiet Saporischja melden die Behörden schwere Kämpfe um die Kleinstadt Polohy. «Die Männer halten die Verteidigungslinie, aber es läuft ein massiver Angriff des Gegners», erklärte der Gebietsgouverneur Olexander Staruch.

    Die Hafenstadt Mariupol ist seit dem 1. März 2022 vollständig von russischen Truppen eingeschlossen und beinahe komplett erobert.
    Die Hafenstadt Mariupol ist seit dem 1. März 2022 vollständig von russischen Truppen eingeschlossen und beinahe komplett erobert.
    Bild: Victor/Xinhua/dpa

    Der ukrainische Generalstab teilte mit, dass im Donbass die Kleinstadt Marjinka wieder unter der Kontrolle Kiews sei. «In Richtung Donezk im Gebiet der Stadt Marjinka hat der Feind durch einen Gegenangriff unserer Streitkräfte hohe Verluste erlitten und sich zurückgezogen» – die ukrainischen Einheiten hätten die Kontrolle über die Ortschaft wiedergewonnen, heisst es im Lagebericht des Generalstabs. Keine Angaben gab es zum Status der Kleinstadt Kreminna unweit von Sjewjerodonezk, in die russische Einheiten am Vortag eingedrungen sein sollen.

  • 19.03 Uhr

    Continental fährt Produktion in Russland temporär wieder hoch

    Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat seine Produktion in Russland wieder hochgefahren. Das Unternehmen bestätigte am Dienstag einen Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Mittwoch), wonach die Reifenproduktion in Kaluga südwestlich von Moskau schon Ende vergangener Woche wieder angelaufen sei. «Die derzeitige Situation ist für international agierende Unternehmen wie Continental, die in Russland Produktionsstätten betreiben, äusserst komplex. So drohen unseren Mitarbeitern und Führungskräften in Russland harte strafrechtliche Konsequenzen, sollten wir darauf verzichten, die lokale Nachfrage zu bedienen», hiess es in einer Stellungnahme des Konzerns.

    Conti hatte die Arbeit in Kaluga Anfang März eingestellt, ebenso wie das gesamte Im- und Exportgeschäft mit der Russischen Föderation, wie es damals hiess. Jetzt werde an dem Standort «im Bedarfsfall temporär» wieder produziert. Es gehe um eine Menge deutlich unter der früheren Auslastung des Werks. Conti verfolge mit der temporären Aufnahme der Fertigung im Reifenwerk in Kaluga «keinerlei Gewinnerzielungsabsicht».

    Die Kampfhandlungen müssten schnellstmöglich beendet werden, hiess es weiter in der Stellungnahme: «Continental unterstützt und befolgt alle geltenden Sanktionen sowie rechtliche Vorschriften, die in Folge des Krieges in der Ukraine verhängt worden sind.»

    Der Zulieferer Continental betreibt im russischen Kaluga ein Werk.
    Der Zulieferer Continental betreibt im russischen Kaluga ein Werk.
    Bild: Julian Stratenschulte/dpa
  • 18.41 Uhr

    Scholz verurteilt russische Offensive im Ukraine-Krieg

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat die begonnene russische Militäroffensive im Osten der Ukraine verurteilt. Der Krieg sei in eine neue Phase getreten, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Berlin nach einer Videokonferenz mit Staats- und Regierungschefs internationaler Partner und den Spitzen von Nato und EU. Das Leid der Ukraine lasse niemanden kalt. «Wir spüren unendliche Trauer über die Opfer und - auch das muss gesagt werden – grosse Wut auf den russischen Präsidenten und diesen sinnlosen Krieg.»

    Scholz hob die enge Abstimmung mit den Verbündeten Deutschlands bei der Unterstützung der Ukraine hervor. «Deutsche Alleingänge wären falsch.» Der russische Präsident Wladimir Putin habe mit diesem geschlossenen Handeln nicht gerechnet. Es bleibe dabei, dass die Nato nicht in den Krieg eingreifen werde, bekräftigte der Kanzler.

  • 18.23 Uhr

    UN-Generalsekretär ruft vor orthodoxem Osterfest zu Waffenruhe auf

    UN-Generalsekretär António Guterres hat rund um das orthodoxe Osterfest am kommenden Wochenende eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gefordert. «Die viertägige Oster-Zeit sollte ein Zeitpunkt sein, um gemeinsam Leben zu retten und den Dialog über ein Ende des Leids in der Ukraine zu vertiefen», erklärte Guterres am Dienstag in New York. Eine Waffenruhe von Donnerstag an böte Zivilisten die Gelegenheit, umkämpfte Gebiete zu verlassen. Gleichzeitig könnten Hilfsorganisationen lebensrettende Unterstützung in besonders betroffenen Regionen wie Mariupol, Cherson und Donezk leisten. Derzeit seien laut UN-Schätzungen rund zwölf Millionen Menschen in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen.

    Das orthodoxe Ostern findet in der Regel einige Tage nach dem Fest der westlichen Kirchen statt, weil das Datum nach dem älteren julianischen Kalender berechnet wird.

  • 17.22 Uhr

    Strassenkämpfe in Mariupol dauern laut Gouverneur an

    Im seit Wochen von der russischen Armee belagerten Mariupol halten die Strassenkämpfe nach Angaben der ukrainischen Behörden weiter an. «In Mariupol wird gekämpft», sagte der ukrainische Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, im US-Sender CNN. «Es finden Strassenkämpfe statt, und dies nicht nur mit Kleinwaffen, sondern es gibt auch Panzerschlachten auf den Strassen der Stadt.»

    Stadtviertel, in denen viele ukrainische Kämpfer seien, stünden unter «schwerem Beschuss, doch die Verteidigung hält stand», sagte Kyrylenko. «In einigen Stadtteilen gehen die Strassenkämpfe weiter.» Man könne «nicht sagen», dass diese von der russischen Armee kontrolliert würden. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht verifiziert werden.

  • 17.07 Uhr

    Biden berät mit Verbündeten über Ukraine-Krieg

    US-Präsident Joe Biden hat sich erneut mit internationalen Verbündeten zusammengeschaltet, um über das weitere Vorgehen mit Blick auf den Ukraine-Krieg zu beraten. An der Videoschalte waren nach Angaben des Weissen Hauses die übrigen G-7-Staaten beteiligt.

    Mit dabei waren zudem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident Charles Michel und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sowie die Präsidenten von Polen und Rumänien, Andrzej Duda und Klaus Iohannis.

    Das Weisse Haus teilte mit, es gehe um weitere Unterstützung für die Ukraine und die Bemühungen, Russland für sein Vorgehen zur Verantwortung zu ziehen. Die USA und ihre Partner haben seit dem Kriegsbeginn harte Sanktionen gegen Russland verhängt.

    US-Präsident Joe Biden.
    US-Präsident Joe Biden.
    AP Photo/Carolyn Kaster/Keystone
  • 16.42 Uhr

    Russland weist mehr als 30 Diplomaten aus

    Russland hat als Antwort auf die Ausweisung Dutzender russischer Diplomaten mehr als 30 Diplomaten aus den Beneluxländern und Österreich zu «unerwünschten Personen» erklärt. Die Botschafter aller betroffenen Länder wurden dazu ins Moskauer Aussenministerium einbestellt.

    Allein aus den Niederlanden müssen 15 Beschäftigte der Botschaft in Moskau das Land binnen zwei Wochen verlassen, wie das russische Aussenministerium am Dienstag mitteilte. Zuvor hatten die Niederlande 18 russische Diplomaten wegen des Vorwurfs der Spionage ausgewiesen.

    Zudem müssen zwölf Beschäftigte der belgischen Botschaft Russland verlassen. Von den Strafmassnahmen sind ausserdem vier Mitarbeiter der österreichischen Botschaft betroffen. Auch Luxemburg wurde aus Protest gegen die Ausweisung eines russischen Diplomaten eine entsprechende Reaktion angekündigt.

  • 16.27 Uhr

    Litauen verbietet Z-Symbol

    In Litauen ist die Verwendung des Z-Symbols in der Öffentlichkeit künftig verboten. Der Buchstabe wird von Befürwortern des russischen Angriffskriegs in der Ukraine genutzt und steht für «za pobedu» («Für den Sieg»). Das Parlament in Vilnius beschloss am Dienstag eine Gesetzesänderung, nach der das oft auf russischen Militärfahrzeugen im Kriegsgebiet zu sehende Symbol nicht gezeigt werden darf. Das Gleiche gilt für das «V», das für «sila v pravde» («Die Kraft liegt in der Wahrheit») steht.

    Auch verboten ist in dem baltischen EU- und NATO-Land nun das Tragen des in Russland als Nationalsymbol beliebten Georgsbandes. Das orange-schwarze Band ist für viele Russen eines der wichtigsten Symbole des Triumphs über Hitler-Deutschland – getragen wird es vor allem rund um den Tag des Sieges am 9. Mai. Im Kriegsgebiet der Ostukraine trugen viele Separatisten das Georgsband auch als Zeichen ihrer Verbundenheit mit Russland.

    Mit der neuen Regelung werden die Schriftzeichen und das Georgsband mit Nazi- und Sowjetsymbolen wie Hakenkreuz oder Hammer und Sichel gleichgestellt, die in dem EU- und NATO-Land in der Öffentlichkeit verboten sind. Vergehen können demnach mit Bussen von bis 700 Euro für Privatpersonen und bis 1'200 Euro für Unternehmen bestraft werden.

    Russische Demonstrantinnen: Der Buchstabe «Z» ist zum Symbol der Unterstützung für die russischen Streitkräfte geworden.
    Russische Demonstrantinnen: Der Buchstabe «Z» ist zum Symbol der Unterstützung für die russischen Streitkräfte geworden.
    Bild: Marwan Naamani/dpa
  • 15.57 Uhr

    Weitere Stimmen zur möglichen Grossoffensive

    Tim Mak, Journalist beim öffentlich-rechtlichen US-Radio NPR, tweetet unter Berufung auf «hohe Beamte im Pentagon», dass die USA in den landesweiten Angriffen Russlands in der Ukraine nur ein Ablenkungsmanöver für eine Grossoffensive sehen. In der Ostukraine stünden elf taktische Bataillone mit je mindestens 1'000 Soldaten bereit.

    «Foreign Policy»-Reporter Jack Detsch schreibt, die ukrainische Armee habe bei Popasna und bei Rubischne in der Region Luhansk die Angreifer zurückgeschlagen. Von ukrainischer Seite will Detsch auch erfahren haben, dass russische Artillerie in Cherson bereitstünde, um einen ukrainischen Angriff im Süden der Ukraine vorzutäuschen. Ob das wahr ist, wird sich bald zeigen.

  • 15.28 Uhr

    Kiew berichtet von neuem Gefangenenaustausch

    Im seit fast acht Wochen währenden Krieg Russlands gegen die Ukraine hat es einen weiteren Gefangenenaustausch gegeben. Aus Moskau gab es dazu zunächst keinen Kommentar.

    «Heute haben wir 60 Soldaten ausgetauscht, darunter zehn Offiziere», teilte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Dienstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Darüber hinaus seien Kiew 16 Zivilisten übergeben worden. Wo der Austausch stattfand und wie viele Russen im Gegenzug ausgetauscht wurden, sagte sie nicht.

  • 15.14 Uhr

    Angeblich Feuerpause in Mariupol

    Die russischen Streitkräfte haben in der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol am Dienstag eine einseitige Feuerpause verkündet. Zugleich öffneten sie laut Verteidigungsministerium in Moskau einen «humanitären Korridor» für ukrainische Kämpfer, die sich dort im Stahlwerk Asovtal verschanzt haben.

    Generaloberst Michail Misinzew appellierte an die Kämpfer, sich freiwillig in russische Gefangenschaft zu begeben. Die Ukrainer lehnen dies bislang strikt ab. «Ich möchte besonders betonen, dass die russische Führung allen, die ihre Waffen niederlegen, das Leben, die völlige Sicherheit und medizinische Versorgung garantiert», sagte der Generaloberst.

    Die ukrainischen Einheiten bekräftigten allerdings im Nachrichtenkanal Telegram mit, dass sie die Waffen nicht niederlegen, sondern weiter für die Verteidigung der Stadt kämpfen würden. Die Ukraine hatte bereits am Wochenende ein Ultimatum verstreichen lassen. Russland drohte mit der «Vernichtung» aller Kämpfer. Nach russischen Angaben sollen sich rund 2'500 Kämpfer in dem Stahlwerk verschanzt haben. Zudem sollen dort viele Zivilisten Zuflucht gesucht haben.

  • 15.03 Uhr

    Wegen Krieg: IWF senkt Wachstumsprognose

    Die Weltwirtschaft wird in diesem Jahr vor allem wegen des Kriegs in der Ukraine deutlich langsamer wachsen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für 2022 nur noch mit einem Wachstum von 3,6 Prozent, was 0,8 Prozentpunkte weniger sind als noch im Januar angenommen.

    In der am Dienstag vorgestellten Prognose erwartet der IWF für die Eurozone ein um 1,1 Prozentpunkte geringeres Wachstum von 2,8 Prozent. In Deutschland soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) demnach nur noch um 2,1 Prozent steigen – eine Herabstufung der Prognose vom Januar um satte 1,7 Prozentpunkte.

    «Die Aussichten für die globale Wirtschaft haben einen harten Rückschlag erfahren, grösstenteils wegen Russlands Einmarsch in die Ukraine», erklärte IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas zu der Prognose. «Diese Krise passiert, obwohl sich die globale Wirtschaft noch nicht völlig von der Pandemie erholt hat», betonte er.

    Viele Staaten hätten mit hoher Inflation zu kämpfen. Unterbrechungen globaler Lieferketten hielten an – wobei jüngste Corona-Lockdowns in China diese Probleme erneut verschärfen könnten, erklärte er.

  • 14.43 Uhr

    «In dieser Phase erwägen wir nur Einsatz konventioneller Waffen»

    Im Osten nichts Neues: Das russische Aussenministerium bleibt bei seiner Mär, der Krieg in der Ukraine solle nur verhindern, dass die NATO dort einen «Brückenkopf» baue. Das sagte Sergej Lawrow im Interview mit «India Today», aus dem russische Nachrichtenagenturen und die «Ukrajinska Prawda» zitieren.

    Die USA würden «Waffen in die Ukraine pumpen», um dort das «Regime» zu unterstützen, obwohl die Menschen dort «die Freiheit der Wahl» haben sollten, wie es Lawrow ausdrückt. «Diese Operation wird weitergehen, die nächste Phase beginnt jetzt. Ich bin zuversichtlich, dass das ein sehr wichtiger Moment in der gesamten Spezial-Operation sein wird.»

    Die neue Phase ziele auf die Befreiung von Donezk und Luhansk ab, so Lawrow. Beruhigend: «In dieser Phase erwägen wir nur den Einsatz konventioneller Waffen.»

  • 14.28 Uhr

    Polen will ukrainische Soldaten behandeln

    Polen lässt sich von russischen Drohungen nicht beeindrucken: Warschau hat verkündet, 10'000 ukrainische Soldaten aufnehmen zu wollen, die im Krieg verletzt worden sind, um sie gesundzupflegen. Das hat der polnische Premier heute bekannt gemacht.

    «Wir sind bereit, mindestens 10'000 aufzunehmen, wenn es notwendig ist», sagte Mateusz Morawiecki. «Wir tun alles, um verletzte Soldaten aus der Ukraine reinzuholen und zu behandeln.» Die Ukraine hat bisher 2500 bis 3000 Opfer eingeräumt und zugegeben, dass es rund 10'000 Verletzte gebe.

  • 14.19 Uhr

    Viele Geflüchtete in privaten Solothurner Unterkünften

    Die Mehrheit der aus der Ukraine vor dem Krieg geflüchteten Menschen lebt im Kanton Solothurn in privaten Unterkünften. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Situationsbericht des Kantons Solothurn hervor.

    Der Bund wies bis Ende vergangener Woche dem Kanton insgesamt 1072 Kriegsflüchtlinge zu, das sind 129 Menschen mehr als in der Vorwoche. 692 Personen oder 65 Prozent fanden eine Unterkunft bei Privaten. Weitere 380 Menschen leben in einem kantonalen Durchgangszentrum oder in einer Gemeindeunterkunft. Im Durchgangszentrum Fridau sind 87 Prozent der 200 Plätze belegt, und im Bildungszentrum Balmberg sind 70 Prozent der 50 Plätze vergeben.

    Das Durchgangszentrum Allerheiligenberg mit 200 Plätzen wird in diesen Tagen in Betrieb genommen. Die meisten aus der Ukraine geflüchteten Menschen, die im Kanton Solothurn eine Bleibe fanden, sind im Alter von 16 bis 64 Jahren, gefolgt von Kindern im Alter von 5 Jahren bis 15 Jahren, wie aus dem Situationsbericht des Kantons weiter hervorgeht.

  • 14 Uhr

    UN rechnen mit sechs Millionen Geflüchteten

    Angesichts der schweren Angriffe der russischen Truppen wird die Lage für die Menschen in der Ukraine laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) immer schlimmer. Die UN-Organisation rechnet in dem Land inzwischen mit sechs Millionen Bedürftigen. Das sagte der WFP-Nothilfekoordinator für die Ukraine, Jakob Kern, am Dienstag in einer Videoschalte aus der Grossstadt Lwiw (früher: Lemberg) im Westen des Landes.

    Das WFP habe 60'000 Tonnen Lebensmittel bereitgestellt, was für zwei Millionen Menschen zwei Monate lang reiche. Ein Drittel davon sei in der Ukraine eingekauft worden. Es gebe zwar Nahrungsmittel, aber die Menschen kämen entweder nicht zu Märkten, Feldern oder Geschäften oder sie hätten kein Geld. Unter Bezug auf die früher grossen Getreideexporte aus der Ukraine sagte Kern: «Die Ukraine hat früher die Welt ernährt. Jetzt brauchen die Ukrainer Hilfe, um sich selbst zu ernähren.»

    Die UN-Agrarorganisation FAO geht davon aus, dass 20 Prozent der bepflanzten Felder im Juli nicht geerntet werden können. Deshalb würden dringend etwa 115 Millionen US-Dollar (108 Millionen Franken) benötigt. Agrarexperten schätzen, dass in diesem Frühjahr ein Drittel weniger Felder bepflanzt werden. Zusätzliches Problem sei, dass der Export der Lagerbestände stocke, weil die Häfen nicht zugänglich seien. So sei kein Platz für die diesjährige Ernte.

    Wo es Märkte gebe, habe das WFP Bedürftige bislang mit umgerechnet 3,3 Millionen Franken an Bargeld unterstützt. Mit humanitären Konvois seien Nahrungsmittel in umzingelte Orte wie Charkiw und Sumy gebracht worden. «Aber viele der am meisten gefährdeten Menschen bleiben hinter den Konfliktlinien unerreichbar für uns», sagte Kern.

  • 13.02 Uhr

    Moskau will Ostukraine «befreien»

    Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat das militärische Ziel seines Landes bekräftigt, die Ostukraine «befreien» zu wollen. «Wir setzen unseren Plan zur Befreiung der Volksrepubliken Donezk und Luhansk schrittweise um», sagte Sergej Schoigu mit Blick auf die Separatisten-Gebiete, die Moskau als unabhängige Staaten anerkannt hat. Er warf Washington und seinen Verbündeten vor, den Militäreinsatz durch ihre Waffenlieferungen an die Ukraine «in die Länge zu ziehen».

    Sergej Schoigu, Verteidigungsminister von Russland.
    Sergej Schoigu, Verteidigungsminister von Russland.
    Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

    «Wir ergreifen Massnahmen, um das friedliche Leben wiederherzustellen», sagte Schoigu in einer im Fernsehen übertragenen Sitzung mit russischen Militärkommandeuren. Schoigus Äusserungen folgten, nachdem die ukrainische Führung am Montagabend erklärt hatte, Russland habe mit seiner Grossoffensive in der Ostukraine begonnen.

    «Die Vereinigten Staaten und die von ihnen kontrollierten westlichen Staaten tun alles, um die Militäroperation so lange wie möglich hinauszuzögern», sagte der russische Verteidigungsminister. Die zunehmenden Waffenlieferungen aus dem Ausland zeigten «deutlich die Absicht, das Kiewer Regime anzustacheln, damit es bis zum letzten Ukrainer kämpft».

  • 12.55 Uhr

    Henkel gibt Russland-Geschäft jetzt doch auf

    Der Konsumgüterkonzern Henkel gibt sein Russland-Geschäft nun doch auf. Das Unternehmen hinter Marken wie Persil, Schwarzkopf und Fa kündigte an, es habe angesichts der aktuellen Entwicklung des Ukraine-Krieges beschlossen, seine Aktivitäten in dem Land einzustellen. «Der Umsetzungsprozess wird nun vorbereitet.» Henkel werde mit seinen Teams in Russland an den Details arbeiten, um einen geordneten Ablauf zu gewährleisten, hiess es.

    Henkel hatte mit dem Schritt lange gezögert. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar hatte der Konzern zwar entschieden, alle geplanten Investitionen in Russland zu stoppen sowie Werbung und Sponsoring einzustellen. Die dortige Produktion sollte jedoch weiterlaufen. Dafür gab es auf der Hauptversammlung Anfang April Kritik von Aktionären, die etwa einen Reputationsschaden für Henkel fürchteten.

    Henkel-Chef Carsten Knobel hatte die Russland-Strategie unter anderem damit verteidigt, dass ausländische Unternehmen von der Regierung in Zukunft enteignet werden und ihre lokalen Manager haftbar gemacht werden könnten, wenn sie die Geschäfte einstellen.

  • 12.40 Uhr

    Über 36'000 Geflüchtete in der Schweiz

    36'488 Geflüchtete aus der Ukraine haben sich inzwischen in der Schweiz registriert. Von ihnen haben 29'821 den Schutzstatus S erhalten, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Dienstag auf Twitter mitteilte. Somit sind seit Samstag – innerhalb von drei Tagen – weitere 617 Menschen aus der Ukraine in der Schweiz registriert worden, und 618 weitere haben den Schutzstatus S erhalten.

    Aus der Ukraine geflüchtete Pflegekinder spielen am 8. April 2022 in Rehetobel.
    Aus der Ukraine geflüchtete Pflegekinder spielen am 8. April 2022 in Rehetobel.
    Bild: Keystone

    In der Schweiz waren gemäss den aktuellsten Zahlen der Flüchtlingshilfe (SFH) 3400 Flüchtlinge bei privaten Gastfamilien untergebracht. Insgesamt hielten demnach zuletzt über 26'000 Familien gut 65'000 private Betten für Geflüchtete bereit.

    Nach Angaben des Uno-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) und den Zahlen von Aufnahmeländern sind seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 5 Millionen Menschen aus dem Land geflüchtet, weitere 7,3 Millionen wurden innerhalb der Ukraine vertrieben. Das ist zusammen mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung.

  • 12.32 Uhr

    Greenpeace: Berlin überweist Moskau 34,5 Milliarden 

    Wie Greenpeace am Dienstag unter Berufung auf eine eigene Analyse mitteilte, drohen die deutschen Ausgaben für russisches Öl in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr von 11,4 Milliarden Euro auf 14,3 Milliarden Euro anzusteigen. Die Importrechnung für Gas könnte sich aufgrund steigender Preise verdoppeln, von 8,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 17,6 Milliarden Euro.

    Dazu kommen laut Analyse rund zwei Milliarden Euro für russische Kohle – insgesamt komme so eine Jahresrechnung von 33,9 Milliarden Euro, also rund 34,5 Milliarden Franken. Die Zahlen basieren auf Schätzungen. Zuerst hatte die «Süddeutsche Zeitung» darüber berichtet. Die EU hat sich auf einen Importstopp für russische Kohle geeinigt, mit einer Übergangsfrist von vier Monaten.

    Die Bundesregierung ist dagegen, dass der Westen russische Gas- und Öllieferungen stoppt und hatte vor schweren Schäden für die deutsche Wirtschaft gewarnt. Berlin betont, man tue alles, um möglichst schnell die Abhängigkeit von russischen Lieferungen zu verringern. Vor allem beim Gas kann dies aber noch länger dauern.

    Ein sofortiger Stopp für Energieimporte würde die russischen Einnahmen erheblich reduzieren und den finanziellen Spielraum des russischen Präsidenten Wladimir Putin empfindlich treffen, sagte Mauricio Vargas, Greenpeace-Volkswirt und Autor der Analyse, laut Mitteilung. Der russischen Staatshaushalt finanziere sich zu mehr als einem Drittel durch die Einnahmen aus dem Energiegeschäft.

  • 11.46 Uhr

    Ukraine: «Verteidiger halten die Linie»

    Der Gouverneur des ostukrainischen Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, hat angesichts verstärkter russischer Angriffe von einer «schwierigen Situation» gesprochen. «Unsere Verteidiger halten die Linie», sagt Hajdaj am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Angriffe bei Rubischne und Popasna seien zurückgeschlagen worden.

    Gleichzeitig rief er die verbliebenen Einwohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Die Behörden versuchen, Busse zu organisieren, die dann die Menschen zu bereitgestellten Zügen für die Evakuierung gefährdeter Orte bringen. Es sollen noch etwa 70'000 Menschen in dem Gebiet ausharren, das von der Regierung kontrolliert wird.

    Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sagte, Ziel des russischen Vorstosses im Luhansker Gebiet sei, die ukrainischen Truppen in den Städten Rubischne, Lyssytschansk und Sjewjerodonezk zu isolieren. Im Charkiwer Gebiet würden 25'000 Mann der russischen Armee von Isjum aus in Richtung Slowjansk und Kramatorsk im Donezker Gebiet angreifen.

    Auch bei Awdijiwka nahe Donezk werde eine Offensive versucht. Russische Artillerieangriffe nahe der südukrainischen Stadt Mykolajiw und ostukrainischen Metropole Charkiw dienen aus seiner Sicht vor allem dazu, um ukrainische Truppen niederzuhalten.

  • 11.28 Uhr

    Berichte über russische Offensiven in der Ostukraine

    Die russischen Luftstreitkräfte haben nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums seit Montag 60 militärische Objekte der Ukraine bombardiert. Darunter seien zwei ukrainische Lager für «Totschka-U»-Raketen südöstlich der umkämpften Stadt Charkiw gewesen, sagte Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Dienstag in Moskau.

    Südwestlich von Charkiw sei ein ukrainisches Kampfflugzeug vom Typ MIG-29 abgeschossen worden. Mit Artillerie seien im Laufe der Nacht insgesamt 1260 Militärobjekte in der Ukraine beschossen worden. Von unabhängiger Seite lassen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.

    Feuerwehrmänner und ein Bewohner löschen am 18. April eine Garage, die von Artillerie in Brand geschossen worden ist.
    Feuerwehrmänner und ein Bewohner löschen am 18. April eine Garage, die von Artillerie in Brand geschossen worden ist.

    In der Nacht seien ukrainische Stellungen im Donbass und der Region Charkiw aus der Luft mit Präzisionsraketen angegriffen worden, hiess es weiter. Dabei wurden nach russischen Angaben auch Truppen-Ansammlungen und Militärgerät der ukrainischen Streitkräfte nahe den Ortschaften Barwinkowe, Slowjansk und Popasna beschossen.

    Die russische Armee hatte zuvor im Osten der Ukraine nach Angaben aus Kiew den erwarteten Grossangriff gestartet. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Montagabend gesagt, die russischen Truppen hätten die lange vorbereitete Schlacht um den Donbass begonnen. Russland führt seit mehr als sieben Wochen einen Angriffskrieg in der Ukraine.

  • 11.10 Uhr

    Neues Ultimatum für Stahlwerk in Mariupol

    Russland hat wegen der «katastrophalen Lage» in der umkämpften Stadt Mariupol den in einem Stahlwerk eingeschlossenen ukrainischen Kämpfern ein weiteres Ultimatum gestellt.

    Die nationalistischen Kämpfer und ausländischen Söldner hätten mit Beginn 11 Uhr MESZ die Gelegenheit, die Gefechte einzustellen und ihre Waffen niederzulegen, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag in Moskau mit. Dann werde ihr Leben gerettet, hiess es. Zuvor hatten prorussische Separatisten mitgeteilt, dass die Erstürmung des Werks mit russischer Hilfe begonnen habe.

    Unübersichtlich: Blick aufs Gelände des Stahlwerks in Mariupol am 16. April.
    Unübersichtlich: Blick aufs Gelände des Stahlwerks in Mariupol am 16. April.
    AP

    Die Ukraine hatte kritisiert, dass Russland Bitten ausgeschlagen habe, dort einen humanitären Korridor einzurichten, damit sich Zivilisten, die in dem Stahlwerk Zuflucht gesucht hatten, in Sicherheit bringen können. Das russische Verteidigungsministerium wies Berichte zurück, dass es dort Frauen, Kinder und andere Zivilisten gebe. Wenig später teilte die Behörde in Moskau mit, aus «rein humanen Prinzipien» noch eine Chance zur Kapitulation zu geben.

    Die Regierung in Kiew wurde aufgerufen, «Vernunft walten zu lassen und den Kämpfern entsprechende Anweisungen zu geben, diese sinnlose Konfrontation zu beenden». Wenn der Befehl aus Kiew ausbleibe, sollten die Soldaten und Söldner von sich aus aufgeben. Wie andere Kämpfer in Mariupol, die aufgegeben hätten, sollten sie sich in russische Gefangenschaft begeben, hiess es.

    Das Satellitenbild zeigt, wie gross das Gelände des Stahlwerks insgesamt ist.
    Das Satellitenbild zeigt, wie gross das Gelände des Stahlwerks insgesamt ist.

    Demnach sollte von 12 Uhr MESZ an eine Standleitung für die Kommunikation zwischen der russischen und ukrainischen Seite eingerichtet werden. Danach sollte eine Feuerpause von beiden Seiten in Kraft treten. Dazu sollten von ukrainischer Seite an dem Stahlwerk weisse Flaggen angebracht werden. Von 13 Uhr bis 15 Uhr MESZ hätten die Kämpfer und Söldner Zeit, das Werk ohne Waffen zu verlassen.

  • 10.30 Uhr

    Moskau droht Verlust von 200'000 Jobs

    Die Sanktionen des Westens bezeichnet Wladimir Putin gerade erst als «Blitzkrieg», der jedoch gescheitert ist, wenn man dem russischen Präsidenten glauben möchte. Was dagegen spricht, ist Sergei Sobjanin: Seit 2010 ist der Jurist der Bürgermeister von Moskau, und er befürchtet einen enormen Stellenabbau in seiner Stadt.

    «Unseren Schätzungen zufolge sind rund 200'00 Personen in Gefahr, ihren Job zu verlieren», schreibt der 63-Jährige in einem offiziellen Blog. Er werde nun ein Spezialprogramm auflegen, das Härtefälle abfedern soll.

  • 9.44 Uhr

    Ukraine mobilisiert Panzer der Reserve

    «Es ist eine grosse Sache», schreibt der «Forbes»-Autor. Der Grund: Die 3. Panzer-Brigade der ukrainischen Streitkräfte hat ins Kampfgeschehen eingegriffen. Das ist deshalb eine Meldung wert, weil das die erste Einheit der Panzer-Reserve ist, die ins Gefecht geht.

    So wie sich die russischen Verbände neu formiert und aufgefrischt haben, werden auch auf der Gegenseite frische Kräfte aktiviert. Die Reserveeinheiten hätten noch Ende Februar zu wenig Personal und keine ausreichende Ausrüstung gehabt, weiss «Forbes»

    Doch nun sollen sie die aktiven Panzerverbände, die 1. und die 14. Panzer-Brigade, verstärken oder ersetzen. Die 3. Panzer-Brigade der Reserve ist erst 2016 aufgestellt worden. Ältere Reserve-Einheiten sind die 4., 5. und 16. Panzer-Brigade, die alle mit T-72 bestückt sind.

    Ein T-72 AMT am 23. August 2018 in Kiew.
    Ein T-72 AMT am 23. August 2018 in Kiew.
    Commons/VoidWanderer
  • 9.10 Uhr

    Wieder keine Fluchtkorridore

    Wegen der russischen Offensive im Osten der Ukraine sind nach Regierungsangaben aus Kiew den dritten Tag in Folge keine Fluchtkorridore für die umkämpften Orten eingerichtet worden. «Der intensive Beschuss im Donbass geht weiter», so Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk.

    Sie warf Russland zudem vor, in der besonders umkämpften Hafenstadt Mariupol trotz Bitten keinen humanitären Korridor für Zivilisten in Richtung der Berdjansk bereitzustellen. «Wir setzen die schwierigen Verhandlungen über die Öffnung der humanitären Korridore in den Gebieten Cherson und Charkiw fort», schrieb Wereschtschuk in ihrem Nachrichtenkanal in dem sozialen Netzwerk Telegram.

    Die Behörden hatten zuletzt in verschiedenen Städten im Osten der Ukraine beklagt, wegen der Gefahr durch Beschuss keine Menschen mehr aus den umkämpften Gebieten in Sicherheit bringen zu können. Zuletzt waren am Samstag knapp 1500 Menschen über derartige Routen in sichere Gebiete gelangt. 

  • 8.52 Uhr

    London will Kiew angeblich neue Waffen senden

    Grossbritannien will der Ukraine angeblich Panzer vom Typ Stormer HVM überlassen. Es handelt sich dabei um kleine Ketten-Fahrzeuge, die in einen Militärtransporter passen und mit insgesamt 16 Starstreak-Raketen bewaffnet sind, die gegen Luftziele eingesetzt werden können. Zuerst hat das britische Boulevardblatt «The Sun» berichtet.

    Die Lieferung soll in dieser Woche offiziell bekanntgemacht werden. «Die Stormer-Starstreak-Kombination wird ein grosser Sprung nach vorn für die ukrainische Kampfkraft sein», ordnet der frühere Armee-Kommandant Richard Kemp die Nachricht ein.  Der Afghanistan-Veteran warnt aber auch, dass Moskau das Ganze gar nicht erfreut aufnehmen werde.

  • 8.32 Uhr

    Schwere Kämpfe im Donbass

    Die russischen Invasionstruppen haben ihre Angriffe nach ukrainischen Angaben auf den Donbass konzentriert. «Die Okkupanten haben einen Versuch unternommen, unsere Verteidigung fast an der gesamten Frontline in den Regionen Donezk, Luhansk und Charkiw zu durchbrechen», teilte der Generalstab am Dienstag mit.

    Sie wollten die Regionen Luhansk und Donezk vollständig unter ihre Kontrolle bringen. Außerdem hätten die Russen die Blockade und den Beschuss von Mariupol fortgesetzt und auch andere Städte mit Raketen angegriffen.

  • 08.11 Uhr

    Russische Region meldet erneut ukrainischen Beschuss

    Russische Behörden haben in der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine erneuten Beschuss aus dem Nachbarland beklagt. Getroffen worden sei diesmal das Dorf Golowtschino, es gebe Zerstörungen, eine Frau sei verletzt, teilte der Gouverneur des Gebietes Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Dienstag in seinem Kanal in dem sozialen Netzwerk Telegram mit. Die laut Behörden bereits mehrfach beschossene Region grenzt an das umkämpfte ukrainische Gebiet Charkiw.

    Seit dem von Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar befohlenen Angriff Russlands auf die Ukraine kommt es in der Region Behörden zufolge immer wieder zu Zwischenfällen. Anfang April hatten den Angaben zufolge zwei ukrainische Kampfhubschrauber im Gebiet Belgorod auch ein Öllager beschossen und in Brand gesetzt. Die Ukraine hat das weder bestätigt noch dementiert. Russland hatte der Ukraine angesichts des Beschusses damit gedroht, in der Hauptstadt Kiew wieder verstärkt Kommandostellen für Raketenangriffe ins Visier zu nehmen.

  • 7.45 Uhr

    Angeblich bunkerbrechende Bomben in Mariupol

    In der belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine spitzt sich die Lage unterdessen weiter zu. Das Regiment «Asow» forderte die Einrichtung eines eigenen Korridors für die Evakuierung von Zivilisten. Kommandeur Denys Prokopenko sagte in einer Videobotschaft, das Gelände des Stahlwerks Asovstal werde von russischen Truppen mit Artillerie, bunkerbrechenden Bomben und Raketen angegriffen. Mariupol ist seit dem 1. März von russischen Truppen eingeschlossen und fast komplett erobert. In der weitgehend zerstörten Stadt sollen noch mehr als 100'000 Zivilisten ausharren.

  • 7.30 Uhr

    Selenskyj: «Wir werden kämpfen»

    In der Ukraine hat die russische Armee nach Angaben aus Kiew den erwarteten Grossangriff im Osten gestartet. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Montagabend in einer Videobotschaft: «Wir können jetzt feststellen, dass die russischen Truppen die Schlacht um den Donbass begonnen haben, auf die sie sich seit langem vorbereitet haben.»

    Der Leiter des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, teilte mit: «Donbass: Es hat die zweite Phase des Krieges begonnen, doch sage ich euch, glaubt an die Streitkräfte der Ukraine.» Auch der Generalstab in Kiew hatte von «Anzeichen» einer Offensive berichtet. Von russischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

    Selenskyj zufolge ist «ein sehr grosser Teil» der russischen Armee für die Offensive im Osten konzentriert. Die Ukraine werde sich dem entgegenstellen. «Ganz gleich, wie viele russische Truppen dorthin getrieben werden: Wir werden kämpfen», versicherte der Präsident.

    Kämpferisch: Wolodymyr Selenskyj.
    Kämpferisch: Wolodymyr Selenskyj.
    AP

    Man werde sich verteidigen und nichts aufgeben. Kein Raketenangriff habe die Situation für Russland grundlegend verbessert, meinte Selenskyj. «Und wenn wir sie alle zusammen bewerten, kommen wir zu dem Schluss, dass sie strategischer Unsinn sind.»

  • 7.10 Uhr

    Japan liefert Ukraine Schutz gegen Chemiewaffen

    Japan wird der Ukraine Schutzmasken und -kleidung gegen chemische Waffen zur Verfügung stellen. Das kündigte der japanische Verteidigungsminister Nobuo Kishi am Dienstag an. Ausserdem werde man der Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen Russland kommerzielle Drohnen zur Aufklärung bereitstellen. Damit komme man einer Anfrage der Regierung in Kiew nach.

    Der Schritt erfolgt angesichts wachsender Besorgnis über den Einsatz chemischer Waffen durch russische Truppen. «Wir werden der ukrainischen Regierung weiter so viel Unterstützung wie möglich zukommen lassen», so Kishi. Kürzlich hatte Japan bereits schusssichere Westen, Helme und Winterkampfkleidung bereitgestellt.

    Als Teil der gegen Moskau verhängten Wirtschaftssanktionen setzte Japan am Dienstag ein Importverbot für 38 Waren aus Russland in Kraft, darunter Wodka und einige Holzprodukte. Die verbotenen Produkte machten gut ein Prozent der Importe aus Russland aus, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Japan handelt bei den verschäften Sanktionen gegen Russland im Einklang mit dem Westen.

  • 3.30 Uhr

    Neue US-Waffen in Ukraine angekommen

    Die ersten Waffenlieferungen aus dem neuen militärischen Hilfspaket der USA für die Ukraine sind an den Grenzen des Landes eingetroffen.

    Vier Flugzeuge hätten am Sonntag militärisches Gerät für die Ukraine angeliefert, teilte am Montag ein hochrangiger Vertreter des US-Verteidigungsministeriums mit, der nicht namentlich zitiert werden wollte. Ein fünfter Flug werde in Kürze folgen.

    Das Weisse Haus hatte die neuen Militärhilfen im Volumen von 800 Millionen Dollar für den Kampf der ukrainischen Streitkräfte gegen die russischen Invasionstruppen am Mittwoch angekündigt. Zu dem neuem Hilfspaket gehören 18 modernste 155-Millimeter-Haubitzen, 200 gepanzerte Personentransporter vom Typ M113, elf Mi-17-Hubschrauber, 100 weitere Panzerfahrzeuge sowie Artilleriemunition.

    Pentagon-Sprecher John Kirby sagte, an der Ostflanke der NATO stationierte US-Soldaten sollten «in den nächsten paar Tagen» damit beginnen, ukrainische Militärs im Gebrauch der 155-Millimeter-Haubitzen auszubilden. Diese Waffen liefern die USA das erste Mal an die Ukraine. Bei den 155-Millimeter-Haubitzen handelt es sich um die modernste Version dieser Waffenart.

    Die USA haben unter anderem 18 modernste Panzer-Haubitzen an die Ukraine geliefert. (Archivbild: US-M109A6 Paladin 155mm-Panzerhaubitze in Südkorea)
    Die USA haben unter anderem 18 modernste Panzer-Haubitzen an die Ukraine geliefert. (Archivbild: US-M109A6 Paladin 155mm-Panzerhaubitze in Südkorea)
    JUNG YEON-JE/AFP via Getty Images
  • 3.05 Uhr

    Putin ehrt Soldaten, die in Butscha im Einsatz waren

    Die Bilder der getöteten Zivilisten in Butscha hatten weltweit für Entsetzen gesorgt. Kremlchef Putin ehrt die russischen Soldaten nun, die dort die «militärische Spezial-Operation» vollzogen. Der Kremlchef würdigte die 64. Motorschützenbrigade am Montag in Moskau für besondere Verdienste, Heldentum und Tapferkeit, wie der Kreml mitteilte.

    Insgesamt wurden in Butscha mehr als 400 Leichen gefunden, teils mit auf den Rücken gebundenen Händen. Die Ukraine wirft den russischen Soldaten deshalb schwerste Kriegsverbrechen vor. Der ukrainische Geheimdienst sprach von «Massenmord», den die Angehörigen der 64. Motorschützenbrigade der 35. Armee der Russischen Föderation begangen hätten. Russland bestreitet, etwas mit den Gräueltaten zu tun zu haben. Inzwischen laufen internationale Ermittlungen. Es gibt zahlreiche Forderungen, die Verantwortlichen vor ein internationales Gericht zu stellen.

    Putin lobte nach Angaben des Kremls «versierte und entschlossene Handlungen» der Soldaten im Zuge der «militärischen Spezial-Operation», wie der Krieg in Russland genannt wird. Sie hätten auf vorbildliche Weise Mut und hohen Professionalismus gezeigt. «Ich bin überzeugt, dass ihr Soldaten und Offiziere Gardisten seid, weiter dem Eid die Treue halten werdet, der Heimat mit Ehre dient und verlässlich die Sicherheit und das friedliche Leben unserer Bürger schützt», wurde der Präsident zitiert.

    Ein ukrainischer Soldat vor zerstörten Häusern in Butscha.
    Ein ukrainischer Soldat vor zerstörten Häusern in Butscha.
    APA/EDGAR SCHÜTZ/KEYSTONE
  • 2.23 Uhr

    Biden dürfte Blinken oder Austin nach Kiew schicken

    Das Weisse Haus teilte mit, dass US-Präsident Joe Biden nicht vorhabe, in die Ukraine zu reisen. Es gebe keine derartigen Pläne, bekräftigte Bidens Sprecherin Jen Psaki. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hatte am Sonntag im Interview mit dem US-Fernsehsender CNN die Erwartung geäussert, dass der US-Präsident sein Land besuchen werde.

    Die US-Regierung will stattdessen laut eigener Ankündigung einen anderen hochrangigen Vertreter in die Ukraine entsenden. Dabei dürfte es sich um Aussenminister Antony Blinken oder Verteidigungsminister Lloyd Austin handeln.

  • 0.50 Uhr

    Klitschko: Kiew weiter von Angriffen bedroht

    Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Einschätzung von Bürgermeister Vitali Klitschko weiterhin von russischen Angriffen bedroht. «Kiew war und bleibt ein Ziel des Aggressors», teilte Klitschko am Montagabend per Telegram mit. Er rate den geflohenen Einwohnern der Metropole dringend, lieber an einem sichereren Ort zu bleiben. «Aufgrund der militärischen Daten und der jüngsten Entwicklungen können wir nicht ausschliessen, dass Kiew weiterhin von Raketenangriffen bedroht ist», meinte Klitschko. Auf einige Bezirke seien zuletzt Raketen abgefeuert worden. «Daher können wir die Sicherheit in der Stadt nicht garantieren.» Es gebe weiterhin viele Kontrollpunkte in Kiew und auch eine nächtliche Ausgangssperre.

    Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko warnt vor vermeintlicher Sicherheit in der ukrainischen Hauptstadt. Sie sei weiterhin von russischen Angriffen bedroht. «Kiew war und bleibt ein Ziel des Aggressors», teilte Klitschko am Montagabend per Telegram mit. (AP Photo/Vadim Ghirda)
    Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko warnt vor vermeintlicher Sicherheit in der ukrainischen Hauptstadt. Sie sei weiterhin von russischen Angriffen bedroht. «Kiew war und bleibt ein Ziel des Aggressors», teilte Klitschko am Montagabend per Telegram mit. (AP Photo/Vadim Ghirda)
    KEYSTONE
  • 0.40 Uhr

    Mariupoler Stahlwerk unter schwerem Beschuss

    Russische Truppen haben nach ukrainischen Angaben damit begonnen, die letzte grosse Bastion der verteidigenden Einheiten in Mariupol mit bunkerbrechenden Waffen zu beschiessen. Der Kommandeur des Asow-Regiments der Nationalgarde, Denys Prokopenko, sagte am Montag in einer Videobotschaft, die Russen setzten die schweren Waffen ein, obwohl sie wüssten, dass auch viele Zivilisten Schutz in dem weitläufigen Gelände des Asow-Stahlwerks gesucht hätten.

    Russland schätzt, dass sich in dem Werksgelände 2500 ukrainische Soldaten und rund 400 ausländische Söldner verschanzt haben. Die Verteidiger haben ein russisches Ultimatum, sich zu ergeben, verstreichen lassen. In den Tunneln des Werks haben nach ukrainischen Angaben auch viele Zivilisten Schutz gesucht, da nach nunmehr fast siebenwöchiger Belagerung grosse Teile Mariupols in Trümmern liegen.

    Über Fluchtkorridore können sie derzeit nicht die Stadt verlassen. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk sagte, die russische Weigerung, sichere Fluchtwege zu öffnen, könne Kriegsverbrecherprozesse begründen. Russland erklärt hingegen, «Neonazi-Nationalisten» auf ukrainischer Seite erschwerten Evakuierungen.

  • 0.27 Uhr

    Tote und Verletzte bei Beschuss von Charkiw

    Beim Beschuss der ostukrainischen Grossstadt Charkiw sind ukrainischen Angaben zufolge 3 Menschen getötet und 15 verletzt worden, darunter ein 14 Jahre altes Kind. «Die Granaten fielen direkt vor Häuser, auf Kinderspielplätze und in die Nähe von humanitären Hilfsstellen», teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, am Montagabend mit. Er warf der russischen Armee einen Angriff auf Zivilisten vor. Ärzte und Rettungskräfte seien rund um die Uhr im Einsatz, um die Folgen des Beschusses zu beseitigen, hiess es.

    Von unabhängiger Seite liessen sich die Angaben zunächst nicht prüfen. Russland führt seit über sieben Wochen einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Am Montag sollen die russischen Truppen nach Angaben aus Kiew mit einem Grossangriff im Osten des Landes begonnen haben.

    Auch aus der südukrainischen Stadt Mykolajiw wurden am Abend mutmassliche Raketeneinschläge gemeldet. «In Mykolajiw kam es zu mehreren Explosionen. Wir sind dabei, die Situation zu untersuchen», teilte Bürgermeister Olexander Senkewytsch mit.

    Ein Kinderwagen steht in einer zerstörten Wohnung in Charkiw. Bei den jüngsten Raketenangriffen wurden drei Menschen getötet sowie 15 weitere verletzt, darunter ein 14-jähriges Kind.
    Ein Kinderwagen steht in einer zerstörten Wohnung in Charkiw. Bei den jüngsten Raketenangriffen wurden drei Menschen getötet sowie 15 weitere verletzt, darunter ein 14-jähriges Kind.
    SOPA Images/LightRocket via Getty Images