Streit um Impfstoff«Ich denke, er war verwirrt» – Trump rügt Chef seiner Gesundheitsbehörde
dpa/uri
17.9.2020
Donald Trump hat in der Coronakrise schon früher Aussagen seiner Experten angezweifelt – doch jetzt widerspricht er Angaben des Chefs der Gesundheitsbehörde CDC dazu, wann es eine Corona-Impfung für Amerikaner geben werde.
US-Präsident Donald Trump hat in einem ungewöhnlichen Vorstoss den Amerikanern viel schneller eine breite Verfügbarkeit von Coronavirus-Impfstoffen versprochen als seine eigene Gesundheitsbehörde. Auf die Frage, wann jeder in den USA Zugang zu einer Impfung bekommen könne, sagte Trump am Mittwoch: «Ich denke, das wird sehr bald sein.» Einer seiner medizinischen Berater, der Radiologe Scott Atlas, stellte 700 Millionen verfügbare Impfstoff-Dosen bis Ende März in Aussicht.
Zuvor hatte der Chef der US-Gesundheitsbehörde CDC, die für die Versorgung mit Impfstoffen zuständig ist, Mitte kommenden Jahres als Zeithorizont genannt. «Wenn Sie mich fragen, wann das allgemein für die amerikanische Bevölkerung verfügbar sein wird, damit wir die Impfung nutzen und zu unserem normalen Leben zurückkehren können, dann schauen wir, denke ich, in Richtung des späten zweiten oder des dritten Quartals 2021», sagte Robert Redfield bei einer Anhörung im US-Senat. Er stand dabei unter Eid.
«Ich denke, er hat vermutlich die Frage falsch verstanden»
«Ich denke, er hat vermutlich die Frage falsch verstanden», sagte Trump bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus zu Redfields Worten. «Ich denke, er war verwirrt.» Man werde die Impfung viel schneller verteilen. «Vielleicht kennt er sich nicht mit dem Verteilungsprozess aus.»
Der renommierte Immunologe Anthony Fauci bekräftigte wenig später in einem Live-Interview mit dem «Wall Street Journal», dass er mit einer Rückkehr zur Normalität durch eine breite Impf-Kampagne erst Mitte bis Ende kommenden Jahres rechne. Man werde zwar viele Menschen aus besonders gefährdeten Gruppen vermutlich bereits Anfang 2021 impfen können. «Aber die Idee, dass man die gesamte Bevölkerung, die sich impfen lassen will, binnen eines oder zwei Monaten impfen kann – das wird sehr, sehr schwer zu machen sein», sagte Fauci. Zugleich schränkte er ein, dass man immer noch keine Gewissheit habe, dass es einen effizienten und sicheren Impfstoff geben werde – auch wenn er «vorsichtig optimistisch» sei. Fauci hatte bereits vergangene Woche gesagt, dass er mit einer Effizienz von 70 bis 75 Prozent bei einem Corona-Impfstoff rechne.
Redfield sagte im Senat auch, dass Masken aktuell das «wichtigste Instrument» im Kampf gegen die Pandemie seien. Er würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass eine Maske einen höheren Schutz gegen das Coronavirus biete als eine Impfung, sagte der CDC-Chef.
Trump kritisiert Regierungsmitarbeiter
Trump widersprach auch hier. «Nein, ein Impfstoff ist viel effizienter als die Masken», sagte Trump. Er habe Redfield angerufen und ihm gesagt, dass dieser aus seiner Sicht die Frage falsch beantwortet habe. Redfield veröffentlichte danach zwei Tweets, in denen er unter anderem schrieb, dass er an die Wichtigkeit von Impfungen glaube – und dass aktuell der beste Schutz sei, Masken zu tragen, Hände zu waschen und Abstand zu halten. Er nahm keine seiner vorherigen Äusserungen zurück.
I 100% believe in the importance of vaccines and the importance in particular of a #COVID19 vaccine. A COVID-19 vaccine is the thing that will get Americans back to normal everyday life.
Trump hatte bereits zuvor Mitarbeitern seiner eigenen Regierung vorgeworfen, absichtlich die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs zu bremsen. Die Coronakrise mit mehr als 195'000 Todesfällen ist in den USA zu einem wichtigen Thema im Wahlkampf ums Weisse Haus geworden. Trump hatte mehrfach davon gesprochen, dass ein Impfstoff noch bis Ende Oktober zugelassen werden könnte – und damit vor der Präsidentenwahl am 3. November. Trump liegt in Umfragen hinter dem demokratischen Herausforderer Joe Biden zurück.
Auf die Frage eines Reporters, warum die Leute Trump in der Pandemie vertrauen sollten, während er dem Chef seiner Gesundheitsbehörde widerspreche, sagte der Präsident: «Weil wir einen grossartigen Job gemacht haben.»
Enthüllung im Königshaus: Prinzessin Kate unterzieht sich Chemotherapie wegen Krebserkrankung
22.03.2024
Rebellen in Syrien entdecken grosse Drogenfabrik
Am Stadtrand von Damaskus haben die Kämpfer eine Drogenfabrik des Assad-Regimes entdeckt. Fachleute beschuldigen Syrien seit Jahren, ein grosser Akteur im internationalen Rauschgifthandel zu sein.
13.12.2024
Konzert ohne Kopftuch – junge Sängerin trotzt den Mullahs
Parastoo Ahmadi hat in Teheran ein Konzert ohne Kopftuch und in einem Kleid gegeben. Dinge, die im Iran für Frauen verboten sind. Das Regime hat nun ein Verfahren gegen Ahmadi und die Band eröffnet.
13.12.2024
Retter finden Kinder und Frauen in geheime Kammern
In Gruppen durchkämmen Retter das Militärgefängnis Saidnaya: Assads Folter-Knast entpuppt sich als Vernichtungslager mit geheimen Kammern im Untergrund, die von einem hochrangigen Nazi inspiriert sein könnten.
10.12.2024
Syrien: Zwischen Freude und Ungewissheit
Mitglieder der Rebellengruppen, die den Sturz des syrischen Präsidenten Assad herbeigeführt hatten, zeigten sich am Montag in der syrischen Hauptstadt Damaskus in Siegerpose. Die Rebellen hatten am Sonntag die Kontrolle über Damaskus übernommen.
09.12.2024
Enthüllung im Königshaus: Prinzessin Kate unterzieht sich Chemotherapie wegen Krebserkrankung
Rebellen in Syrien entdecken grosse Drogenfabrik
Konzert ohne Kopftuch – junge Sängerin trotzt den Mullahs
Retter finden Kinder und Frauen in geheime Kammern