Höchster Wert seit 1998 Inflation in der Türkei steigt auf 73,5 Prozent

Der Preisauftrieb in der Türkei setzt sich ungebremst fort. Die hohe Inflation hat mehrere Ursachen.

In der Türkei sind die Preise erneut deutlich angestiegen. Im Mai erreichte die Inflation einen Wert von 73,5 Prozent und war damit so hoch wie seit 24 Jahren nicht mehr, wie das nationale Statistikamt am Freitag mitteilte. Den stärksten jährlichen Preisanstieg verzeichnete der Verkehrssektor mit 107,6 Prozent, gefolgt von den Preisen für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit 91,6 Prozent.

Während viele Länder mit steigenden Verbraucherpreisen konfrontiert sind, machen Kritiker die Wirtschaftspolitik von Präsident Recep Tayyip Erdogan für die Probleme der Türkei verantwortlich. Der Staatschef beharrt darauf, dass hohe Kreditkosten die Inflation verursachen - eine Position, die im Widerspruch zu den etablierten wirtschaftlichen Erkenntnissen steht - und befürwortet eine Senkung der Zinssätze, um Wachstum und Exporte anzukurbeln. Die türkische Zentralbank senkte die Zinsen seit September um 5 Prozentpunkte auf 14 Prozent, bevor sie weitere Zinssenkungen im Januar aussetzte. Die türkische Lira verlor im vergangenen Jahr 44 Prozent ihres Wertes gegenüber dem Dollar.