Cyberattacke auf IKRK in Genf Hacker stehlen Daten von 515'000 Personen

sda

20.1.2022 - 04:40

Der internationale Rote Kreuz in Genf. (Archiv)
Der internationale Rote Kreuz in Genf. (Archiv)
Bild: Keystone

Das Internationale Rote Kreuz in Genf meldet einen massiven Cyberangriff auf seine in der Schweiz gespeicherten Daten. Noch in der Nacht wendet sich Generaldirektor Robert Mardini an die unbekannten Hacker.

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Das Internationale Rote Kreuz (IKRK) in Genf teilt mit, dass bei einem Hacker-Angriff auf das Hilfswerk persönliche Daten und vertrauliche Informationen über mehr als 515'000 besonders bedürftige Menschen gestohlen worden seien.

Der Generaldirektor des Internationalen Roten Kreuzes, Robert Mardini, richtet auf der IKRK-Internetseite einen dringenden Aufruf an die Hacker. «Ihr Handeln könnte möglicherweise noch mehr Leid und Schmerz über diejenigen bringen, die bereits unsägliches Leid ertragen haben. Die Menschen, die Familien hinter den Informationen, die Sie jetzt haben, gehören zu den am wenigsten Mächtigen der Welt. Bitte tun Sie das Richtige. Geben Sie diese Daten nicht weiter, verkaufen Sie sie nicht, lassen Sie sie nicht durchsickern und verwenden Sie sie nicht anderweitig.»

Der Generaldirektor des IKRK, Robert Mardini, richtet einen dringenden Appell an die Hacker, die sich Zugang zu den  Daten von mehr als 515'000 schutzbedürftigen Menschen verschafft haben. (Archiv)
Der Generaldirektor des IKRK, Robert Mardini, richtet einen dringenden Appell an die Hacker, die sich Zugang zu den Daten von mehr als 515'000 schutzbedürftigen Menschen verschafft haben. (Archiv)
Keystone

Das Rote Kreuz teilte weiter mit, es gebe zurzeit keine Hinweise darauf, wer die Cyberattacke durchgeführt habe. Der Generaldirektor betonte, ein Angriff auf die Daten vermisster Personen mache die Ängste und das Leid für die Familien noch schwerer zu ertragen. Das Rote Kreuz sei entsetzt und fassungslos, dass diese humanitären Informationen ins Visier genommen und kompromittiert werden könnten. «Dieser Cyberangriff gefährdet die Menschen, die bereits auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, noch mehr.»

SDA/sob