Beratungen EU arbeitet an Rückkehr der USA zum Iran-Atomabkommen

dpa

2.4.2021 - 14:04

Der damalige Generaldirektor Yukiya Amano (l) und der Vize-Präsident der damalige Islmistischen Republik Iran Ali Akhbar Salehi (r) tauschen am 14.07.2015 in Wien die unterschriebenen Verträge, die das Iranische Atomprogramm regeln sollen.
Der damalige Generaldirektor Yukiya Amano (l) und der Vize-Präsident der damalige Islmistischen Republik Iran Ali Akhbar Salehi (r) tauschen am 14.07.2015 in Wien die unterschriebenen Verträge, die das Iranische Atomprogramm regeln sollen.
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Der Machtwechsel in den USA hat Hoffnungen auf Bewegung im Atomstreit mit dem Iran geschürt. Nun lädt die EU zu Beratungen um den Amerikanern eine Rückkehr zu erleichtern.

2.4.2021 - 14:04

Auf Einladung der Europäischen Union haben Vertreter Deutschlands, Frankreichs, Grossbritanniens, Chinas, Russlands und des Irans am Freitag über die mögliche Rückkehr der USA in das Wiener Atomabkommen von 2015 beraten.

Die Online-Konferenz begann am Vormittag, wie Diplomaten bestätigten. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump war 2018 aus dem JCPOA genannten Abkommen ausgestiegen, das den Iran vom Bau einer Atombombe abhalten soll. Im Gegenzug sollte der Westen unter anderem Beschränkungen im Handel abbauen. Als Reaktion auf die vom Westen ausgebliebene Umsetzung der Zusagen verstösst der Iran seit 2019 auch Schritt für Schritt gegen die Auflagen im Vertrag, unter anderem mit einer höheren Urananreicherung sowie Uranmetall-Produktion.

Trumps Nachfolger Joe Biden hat eine Rückkehr in den Vertrag in Aussicht gestellt, fordert aber zuerst vom Iran eine uneingeschränkte Einhaltung der Vorgaben. Teheran pocht seinerseits darauf, dass zunächst die von Trump verhängten Sanktionen aufgehoben werden. Das Zeitfenster droht sich zu schliessen, weil Präsidentschaftswahlen im Juni im Iran anstehen. Präsident Hassan Ruhani kann nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidieren.



Das US-Aussenministerium begrüsste das Treffen der fünf verbliebenen internationalen Vertragspartner mit dem Iran. Sprecher Ned Price sagte am Donnerstag (Ortszeit), dies sei ein positiver Schritt. «Wir machen seit Wochen klar, dass wir bereit sind, zu einer Einhaltung unserer Verpflichtungen unter dem JCPOA zurückzukehren, wenn Iran dies ebenfalls tut.» Man suche nach dem besten Weg, dies durch kleine Schritte auf Gegenseitigkeit zu erreichen sei. Dabei setze man auch auf indirekte Gespräche mit Hilfe der europäischen Partner.

Der Iran hatte bislang erklärt, ein sogenanntes 4+1-Treffen – wie es die EU nun einberufen hat – sei für die Rückkehr der USA zum Atomabkommen nicht nötig. Präsident Ruhani hat diese Woche erneut betont, dass die USA «binnen eines Tages» zum Deal zurückkehren und die Sanktionen gegen den Iran aufheben könnten. In dem Fall würde auch der Iran wieder seine Verpflichtungen in dem Vertrag von 2015 einhalten, sagte der iranische Präsident.

dpa