Falsche Interpretation? Irans Innenminister sagt, Polizei sei nicht Schuld an Mahsa Aminis Tod

SDA

24.9.2022 - 12:27

Demonstranten rufen während eines Protestes in der Innenstadt von Teheran Parolen gegen den Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini.
Demonstranten rufen während eines Protestes in der Innenstadt von Teheran Parolen gegen den Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini.
Keystone

Die Welle der Entrüstung, die der Tod einer 22-jährigen Iranerin nach sich zieht, nimmt kein Ende. Nun meldet sich der Innenminister zu Wort.

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Der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini ist nach Angaben des iranischen Innenministers nicht von der Polizei verursacht worden. «Die medizinischen Untersuchungen und jene der Gerichtsmedizin zeigen, dass es weder Schläge (seitens der Polizei) noch einen Schädelbruch gegeben hat», sagte Minister Ahmad Wahidi laut der Nachrichtenagentur Irna am Samstag. Die voreiligen Schlüsse in diesem Fall und die darauf folgenden Proteste seien daher auf der Basis von falschen Interpretationen entstanden, so der Minister.

Amini wurde vor etwas mehr als einer Woche in der Hauptstadt Teheran von der Sittenpolizei festgenommen, weil sie ihr Kopftuch den islamischen Vorschriften nach nicht richtig getragen hatte und ein paar Haarsträhnen zu sehen waren. Auf der Polizeiwache fiel sie dann zunächst in Ohnmacht und später ins Koma. Am 16. September starb sie in einem Teheraner Krankenhaus.

Amini habe keine Herzprobleme gehabt

Die Polizei behauptet, Amini sei wegen eines Herzfehlers ins Koma gefallen und gestorben. Kritiker aber sagen, sie sei von der Sittenpolizei geschlagen worden und an einer Hirnblutung gestorben. Diese Version wird von der Polizei vehement bestritten, führte jedoch landesweit zu heftigen Protesten, die sich gegen das gesamte islamische System und dessen Vorschriften richten.

Aminis Vater kritisierte den Bericht der Gerichtsmedizin vehement. Seine Tochter habe keinerlei Herzprobleme gehabt und könne daher auch nicht an Herzversagen gestorben sein.