Anschlag auf Kernphysiker Irans Präsident: USA und Israel stecken hinter «Terroranschlag»

dpa/toko

28.11.2020 - 09:12

Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat den USA und Israel vorgeworfen, hinter dem Mordanschlag auf den Kernphysiker Mohsen Fachrisadeh zu stehen. «Erneut sorgten der Imperialismus und sein zionistischer Söldner für ein Blutvergiessen und den Tod eines iranischen Wissenschaftlers», sagte Ruhani.

Dieser «Terroranschlag» beweise lediglich die Angst der Feinde Teherans vor dem technologischen Fortschritt der Islamischen Republik. Der Mord werde das Land jedoch nicht davon abhalten, den Weg Fachrisadehs noch konsequenter fortzusetzen, sagte der Präsident.

Fachrisadeh war am Freitag in Ab-Sard, einem östlichen Vorort der Hauptstadt Teheran, erschossen worden. Das Verteidigungsministerium in Teheran sprach von einem «Märtyrertod». Der Kernphysiker war Mitglied der Revolutionsgarden und ein Experte für die Herstellung von Raketen gewesen. Zuletzt leitete Fachrisadeh die Abteilung für Forschung und technologische Erneuerung im Verteidigungsministerium.

Dieses von der Fars veröffentlichte Foto zeigt den Ort, in dem Mohsen Fakhrizadeh in Absard, einer kleinen Stadt östlich der Hauptstadt Teheran getötet wurde. Foto: 
Dieses von der Fars veröffentlichte Foto zeigt den Ort, in dem Mohsen Fakhrizadeh in Absard, einer kleinen Stadt östlich der Hauptstadt Teheran getötet wurde. Foto: 
Uncredited/Fars News Agency/AP/dpa

Der iranische Atomchef Ali-Akbar Salehi versicherte am Samstag, Fachrisadehs Ermordung werde den Fortschritt des iranischen zivilen Atomprogramms weder aufhalten noch beeinträchtigen. «Der Weg Fachrisadehs wird jetzt erst recht noch intensiver fortgesetzt», sagte er.

Viele Teheraner Beobachter sahen in dem Anschlag auch einen Versuch Israels und der Regierung von US-Präsident Donald Trump, einen Neuanfang der Beziehungen zwischen Teheran und Washington zu torpedieren. «Das war nicht nur ein Anschlag auf den Professor, sondern auf die bevorstehenden diplomatischen Bemühungen beider Länder nach der Amtsübernahme von Joe Biden», twitterte der Politologe Mohsen Milani. Ähnlich sieht es die prominente iranische Journalistin Sahra Asghari. «Der Anschlag war der Preis, den der Iran für Trumps Wahlniederlage bezahlen musste.»

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