Warnhinweise sollen kommen Druckt Irland Horrorbilder auf Bier und Whiskey?

tchs

23.9.2023

Warnhinweise werden in Irland bald auch auf Bierflaschen zu sehen sein.
Warnhinweise werden in Irland bald auch auf Bierflaschen zu sehen sein.
Bild: imago/Levine-Roberts

Alkoholhaltiges soll ab 2026 in Irland mit Warnhinweisen gekennzeichnet werden, ähnlich wie bei Tabakprodukten. Damit nimmt Irland in Europa eine Vorreiterrolle ein.

tchs

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

Ziel ist eine abschreckende Wirkung: Drastische Warnhinweise in Bilder-Form kennt man etwa von Zigarettenschachteln. In Irland will man nun neue Wege beschreiten, hier werden aktuell auch Warnhinweise für alkoholische Getränke vorbereitet. Was sie genau abbilden sollen, ist noch unklar, fest steht hingegen: Ab 2026 soll auch auf allen alkoholhaltigen Flaschen und Dosen vor den Folgen des Konsums gewarnt werden, etwa vor Lebererkrankungen oder Krebs.

Damit nimmt das EU-Mitglied Irland eine Vorreiterrolle in Europa ein, wie das deutsche Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtet. Eine derartige Regelung existiert weder innerhalb noch ausserhalb der Europäischen Union. In Frankreich muss etwa bei der Werbung auf die Gefahr für Schwangere hingewiesen werden, die Kennzeichnung aller alkoholischer Produkte ist hingegen komplett neu. Dafür gab es bereits im Mai ein Lob von der Weltgesundheitsorganisation.

Irische Regierung: Warnhinweise haben sich bewährt

Nach Ansicht der irischen Regierung haben sich die Warnhinweise bereits auf Tabakwaren bewährt, weshalb sie künftig auch auf Bier- oder Whiskeyflaschen zu sehen sein sollen. Gesundheitsminister Stephen Donnelly erklärt, dass Ziel der Aktion sei eine ausgewogene Entscheidung der Verbraucher. «Dieses Gesetz soll uns allen ein besseres Verständnis des Alkoholgehalts und der mit dem Alkoholkonsum verbundenen Gesundheitsrisiken vermitteln», fasst Donnelly zusammen.

Doch was hält die EU-Kommission, der die Aufgabe des Wettbewerbshüters vorkommt, vom irischen Alleingang? Das Projekt wird toleriert. Auf Anfrage des «Spiegels» erklärte eine Kommissionssprecherin, dass die irischen Behörden hinreichend nachgewiesen hätten, dass die Massnahmen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen und den gesundheitspolitischen Anliegen des Landes Rechnung tragen. Daraus folgende Beschränkungen des Binnenmarktes seien demnach verhältnissmässig.