16-jähriges Mädchen erleidet Kopfschuss Israelische Armee tötet Jugendliche im Westjordanland

AP

12.12.2022

Die 16-jährige Palästinenserin, die bei dem israelischen Militäreinsatz getötet wurde, wird in Dschenin zu Grabe getragen. 
Die 16-jährige Palästinenserin, die bei dem israelischen Militäreinsatz getötet wurde, wird in Dschenin zu Grabe getragen. 
Bild: Majdi Mohammed/AP/dpa

Israelische Soldaten haben bei einer Razzia im besetzten Westjordanland eine Jugendliche getötet. Das Mädchen sei versehentlich getroffen worden, als die Soldaten auf Bewaffnete in der Gegend gefeuert hätten, teilte das israelische Militär mit.

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Israelische Soldaten haben bei einer Razzia im besetzten Westjordanland eine Jugendliche getötet. Das Mädchen sei versehentlich getroffen worden, als die Soldaten auf Bewaffnete in der Gegend gefeuert hätten, teilte das israelische Militär am Montag. Das Chalil-Suleiman-Regierungskrankenhaus in Dschenin hatte zuvor mitgeteilt, die 16-jährige Palästinenserin habe am frühen Montagmorgen einen Kopfschuss erlitten und sei für tot erklärt worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die Jugendliche habe sich auf dem Dach ihres Hauses befunden und sei nach dem Abzug der israelischen Soldaten gefunden worden. Ihre Familie habe zuvor eine Stunde lang nach dem Mädchen gesucht.

Lapid drückt sein Beileid aus

Das israelische Militär teilte mit, die tödlichen Schüsse seien ein Versehen gewesen. Den Kommandeuren tue es leid, wenn Unbeteiligte zu Schaden kämen. Dennoch werde man die Einsätze im Westjordanland fortsetzen. Bei mehreren Razzien wurden in der Nacht nach Angaben des Militärs 18 Palästinenser festgenommen.

Der israelische Ministerpräsident Jair Lapid äusserte in einer Erklärung Trauer über den Tod des Mädchens und drückte dessen Familie sein Beileid aus. Zugleich bekundete er den israelischen Soldaten seine Unterstützung und erklärte, die Aktionen im Westjordanland würden fortgesetzt. Israel werde sein «Äusserstes» tun, um zivile Opfer zu vermeiden.

Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern haben im Westjordanland und im Osten Jerusalems in diesem Jahr bisher rund 150 Palästinenser das Leben gekostet. Das ist die höchste Opferzahl seit 2006. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte waren die meisten getöteten Palästinenser militante Kämpfer. Aber auch steinewerfende Jugendliche, die gegen Einsätze der israelischen Soldaten protestierten, und Unbeteiligte kamen ums Leben.