Jemen Jemen: Viele Tote und Verletzte bei Brand in Migrantenlager

SDA

8.3.2021 - 12:35

Schwarzer Rauch steigt zwischen Gebäuden auf. Das von Saudi-Arabien angeführte Bündnis startet mehrere Luftangriffe auf die von Houthi-Rebellen besetzten Stadt. Dabei sollen mindestens 120 Kämpfer der Huthi-Rebellen getötet worden sein. Foto: Hani Al-Ansi/dpa
Schwarzer Rauch steigt zwischen Gebäuden auf. Das von Saudi-Arabien angeführte Bündnis startet mehrere Luftangriffe auf die von Houthi-Rebellen besetzten Stadt. Dabei sollen mindestens 120 Kämpfer der Huthi-Rebellen getötet worden sein. Foto: Hani Al-Ansi/dpa
Keystone

Bei einem Brand in einem Migrantenlager in der Hauptstadt des Bürgerkriegslands Jemen sind mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Weitere 170 Menschen wurden verletzt, mehr als 90 von ihnen schwer. «Die Gesamtzahl an Todesopfern ist Berichten zufolge viel höher», teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) via Twitter mit. Ein Mitarbeiter der Einwanderungs- und Passbehörde in Sanaa sprach am Montag von «Dutzenden Toten», nannte aber keine weiteren Details.

Keystone-SDA

Die Ursache des Brands am Sonntag in der Einrichtung, in der Migranten festgehalten wurden, blieb zunächst unklar. Im Internet kursierte ein Video, das Szenen nach dem Brand zeigen soll. In einem ausgebrannten Raum liegen mehrere verkohlte Leichen teils übereinander am Boden.

«Dies ist nur eine der vielen Gefahren, denen Migranten in den vergangenen sechs Jahren des Jemenkonflikts ausgesetzt gewesen sind», erklärte Carmela Godeau, IOM-Direktorin für den Nahen Osten und Nordafrika. Die Betroffenen würden mit Lebensmitteln versorgt.

Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien geführten Militärbündnis an der Seite der Regierung gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. Die Hauptstadt Sanaa liegt im Norden des Landes, der von den Huthis kontrolliert wird. Trotz des Krieges brechen jedes Jahr Zehntausende Afrikaner in den Jemen auf, unter anderem, um von dort auf der Suche nach Arbeit in Richtung der reichen Golfstaaten zu reisen. Allein im Januar zählte die IOM die Ankunft von 2500 Migranten aus Äthiopien und Somalia.

Der Weg etwa zum erhofften Job etwa in Saudi-Arabien ist lebensgefährlich und voller Risiken. Auf dem Golf von Aden, den die Migranten von Somalia oder Dschibuti aus in Richtung Jemen überqueren, sind bewaffnete Banden und Schmuggler unterwegs. Die Migranten werden dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge misshandelt, ausgeraubt und vergewaltigt – Frauen wie Männer. In der kargen Wüste im Grenzgebiet zu Saudi-Arabien toben zudem häufig Gefechte.