Johnsons «Partygate»Neue Alkoholregeln in Downing Street
dpa/tgab
26.5.2022 - 16:00
Einen «Katalog der Kriminalität» nennt die Opposition den 37 Seiten starken Untersuchungsbericht zum «Partygate»-Skandal. Johnson zieht eine Konsequenz – lehnt eine viel weitreichendere aber ab.
DPA, dpa/tgab
26.05.2022, 16:00
dpa
Mit zahlreichen Details, die Downing Street wie eine Parallelwelt während des strengen Corona-Lockdowns wirken lassen, zeigt der Untersuchungsbericht zur «Partygate»-Affäre ein erschreckendes Ausmass an Verantwortungslosigkeit im Herzen der britischen Regierung auf. Auch Premierminister Boris Johnson zeigte sich entsetzt darüber, welche Verstösse gegen die Corona-Regeln in seinem Amtssitz geduldet wurden.
Der konservative Politiker kündigte zwar an, die volle Verantwortung zu übernehmen. Allerdings schloss er einen Rücktritt aus und distanzierte sich von den Ereignissen. Mehr noch, der 57-Jährige sagte, er fühle sich von dem Bericht der Spitzenbeamtin Sue Gray reingewaschen. Denn der Report enthält keine neuen Vorwürfe gegen Johnson, der wegen eines Events bereits mit einer Geldstrafe belegt wurde – als erster amtierender Premierminister der Geschichte.
Alkohol nur noch bei formellen Treffen erlaubt
Als Konsequenz soll Alkohol im britischen Regierungssitz künftig jedoch weitgehend verboten sein. Johnson erliess am Donnerstag dazu neue Regeln, wie ein Sprecher in London mitteilte. «Mitarbeitern ist kein Alkoholkonsum in Nummer 10 gestattet. Die einzige Ausnahme gilt für formelle Veranstaltungen – Besuche von führenden internationalen Politikern.» «Soziale Events» seien Mitarbeitern weiterhin erlaubt – aber nur unter den neuen Regeln. In Downing Street Nr. 10 hat der Premierminister seinen Sitz.
Johnsons Sprecher sagte: «Die Leitlinien stellen klar, dass ein übermässiger Alkoholkonsum oder ein Konsum, der das Urteilsvermögen beeinträchtigt, nicht angemessen ist.