Hintergrund unklar Unbekannter erschiesst einen Journalisten im Iran

SDA, smi

13.5.2023 - 14:08

Viele Protestierende wurden während der Proteste im Iran von Sicherheitskräften getötet. In den letzten Wochen wurden auch Vertreter des Regimes Opfer von Gewalttaten. (Archivbild vom September 2022)
Viele Protestierende wurden während der Proteste im Iran von Sicherheitskräften getötet. In den letzten Wochen wurden auch Vertreter des Regimes Opfer von Gewalttaten. (Archivbild vom September 2022)
Uncredited/AP/dpa

Im Iran hat ein Unbekannter einen Journalisten Akbar Limuchi getötet. Die Polizei habe Ermittlungen eingeleitet. In den letzten Wochen sind auch verschiedene Vertreter Irans getötet worden. 

SDA, smi

Akbar Limuchi, Chefredakteur einer Lokalzeitung, sei am Freitagabend in einem Café der Stadt Iseh im Südwesten des Landes erschossen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim am Samstag.

Der Angreifer sei geflohen und die Polizei habe Ermittlungen eingeleitet. Laut der Organisation Reporter Ohne Grenzen (RSF) gehört der Iran zu den repressivsten Ländern für Journalisten weltweit.

In den vergangenen Wochen kam es im Iran zu einer Reihe von Angriffen auf Vertreter der Islamischen Republik sowie Geistliche, deren Hintergrund unklar blieb. Ende April wurden ein örtlicher Chefermittler der Polizei und dessen Ehefrau getötet. Wenige Tage zuvor war der einflussreiche schiitische Kleriker Ajatollah Abbas Ali Soleimani in einer Bank in der Stadt Babolsar erschossen worden.

13'000 Vergiftungsfälle in Mädchenschulen

Seit vergangenen Herbst gibt es Unruhe im Land: Proteste nach dem Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam lösten in Teheran die schwerste politische Krise seit Jahrzehnten aus.

Zudem sorgt seit Monaten eine mysteriöse Vergiftungswelle für Verunsicherung. Betroffen sind fast ausschliesslich Mädchenschulen. Mehr als 13 000 Verdachtsfälle verzeichneten die Behörden. Wer dahinter steckt, ist ebenfalls unklar.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hielt es für möglich, dass die Vergiftungen eine koordinierte Kampagne seien, um iranische Schülerinnen für ihre Teilnahme an den Protesten zu bestrafen.