Russland Kämpfe in russischem Gebiet Kursk – Gastransit läuft normal

SDA

8.8.2024 - 12:30

HANDOUT - Ein beschädigtes Haus in Kursk. Foto: Uncredited/Acting Governor of Kursk region Alexei Smirnov telegram channel/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Ein beschädigtes Haus in Kursk. Foto: Uncredited/Acting Governor of Kursk region Alexei Smirnov telegram channel/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Der russische Gasexport durch das von der Ukraine angegriffene Grenzgebiet Kursk läuft nach Angaben des Konzerns Gazprom weitgehend normal. Heute werde mit der Durchleitung von etwa 37,3 Millionen Kubikmeter Erdgas gerechnet, teilte das Unternehmen in Moskau mit.

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Dies seien fünf Prozent weniger als am Vortag, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass nach diesen Angaben. Ukrainische Truppen haben bei ihrem Vorstoss über die Grenze die Stadt Sudscha mindestens teilweise unter Kontrolle gebracht und damit wohl auch eine Messstation der wichtigen Gaspipeline Richtung Westeuropa.

Von dort führt der Transit durch die Ukraine und weiter in die Slowakei und nach Österreich. 2023 wurden auf diesem Wege trotz des laufenden Krieges 14,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas in die Europäische Union transportiert.

Blog: Kämpfe um Ostteil der Kleinstadt Sudscha

Offiziell hält sich die Ukraine weiter bedeckt zu dem Vorstoss auf gegnerisches Gebiet, der am Dienstag begonnen hat. Im Morgenbericht des Generalstabs wurde die Offensive nicht erwähnt. Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) bestätigten anhand von Informationen in sozialen Netzwerken, dass die ukrainischen Truppen mindestens zehn Kilometer weit auf russisches Gebiet vorgedrungen seien. Der russische Militärblog Rybar berichtete am Mittwochabend, der westliche Teil der Kleinstadt sei unter ukrainischer Kontrolle. Gekämpft werde um den Osten der Stadt. Hauptproblem für die russische Seite sei, dass die Ukraine noch weitere Kräfte heranziehen könne.

Über das Gebiet Kursk wurde der Ausnahmezustand verhängt, Tausende Menschen sind dort auf der Flucht. In Moskau nannte Präsident Wladimir Putin am Mittwoch den ukrainischen Angriff eine Provokation. Der amtierende Vizegouverneur von Kursk, Andrej Belostozki, sagte im russischen Fernsehen: «Der Feind ist keinen Meter vorangekommen, im Gegenteil, er zieht sich zurück.» Diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

Überraschungsmoment aufseiten der Ukraine

Über das Ziel des ukrainischen Vorstosses wird weiter gerätselt, denn eigentlich bräuchte die Ukraine die Truppen, um die bröckelnde Front im Gebiet Donezk zu stabilisieren. Andererseits verschafft ihr der Angriff ein Überraschungsmoment. Auch Russland wird gezwungen, seine Kräfte umzugruppieren.

In der Nacht schoss Russland nach Angaben des Verteidigungsministeriums 16 feindliche Drohnen über den Grenzgebieten Kursk und Belgorod ab. Auch dies war nicht unabhängig überprüfbar. Die Ukraine verteidigt sich seit fast zweieinhalb Jahren gegen eine grossangelegte russische Invasion.