Übersicht vom Samstag Einigung über Swift-Ausschluss Russlands könnte am Sonntag fallen +++ Selenski wirft Russland «Genozid» vor 

Agenturen/red

26.2.2022

Am dritten Tag der Invasion rücken die russischen Truppen weiter an mehreren Fronten in der Ukraine vor. Aus Kiew werden heftige Gefechte gemeldet. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

26.2.2022

Das Wichtigste in Kürze

  • Am dritten Tag der Invasion rücken russische Truppen weiter bis Kiew – und je nach Quelle auch in die Innenstadt – vor. Der Bürgermeister meldet Dutzende Verletzte. Auch um Kiew herum und in anderen Teilen des Landes wird weiter gekämpft.
  • Nach eigenen Angaben der Ukrainer seien seit Donnerstag 3500 russische Soldaten getötet worden.
  • Derweil gehen in Bern tausende Menschen für Frieden in der Ukraine auf die Strasse. Bundespräsident Ignazio Cassis hat mit Selenski gesprochen.
  • Selenski hat die Neutralität seines Landes angeboten. Der Kreml begrüsst den Schritt. Beide Parteien wollen sich zu Verhandlungen treffen.
  • Eine gegen Russland gerichtete Resolution ist im UNO-Sicherheitsrat wie erwartet am Veto Moskaus gescheitert. China und Indien haben sich enthalten.
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    Wir beenden den Live-Ticker vom 26. Februar 2022

  • 21.51 Uhr

    Kiews Bürgermeister Klitschko: Lage ist «angespannt»

    Die Lage in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko «kompliziert und angespannt». «Die Nacht wird schwierig», schrieb er am Samstagabend im Nachrichtenkanal Telegram mit Blick auf einen drohenden Angriff russischer Truppen. «Der Feind ist nicht in die Stadt eingedrungen, aber in Kiew operieren Sabotagegruppen.» Das Militär und die Strafverfolgungsbehörden würden «Saboteure neutralisieren». Darunter wird in der Regel verstanden, dass Menschen getötet werden.

    Russland beschiesse auch Wohnviertel in der Hauptstadt, behauptete Klitschko. Das liess sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau dementiert vehement, ukrainische Zivilisten anzugreifen. Klitschko hingegen sagte, seit Beginn des Angriffs seien in Kiew bereits sechs Zivilisten getötet worden, darunter ein Kind. Zudem seien 71 Menschen verletzt worden. In der Millionenstadt gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Wer sich trotzdem auf der Strasse ohne Sonderausweis aufhalte, gelte als «Mitglied feindlicher Sabotage- und Aufklärungsgruppen», so Klitschko

  • 21.36 Uhr

    EU-Aussenminister beraten Sonntag über russische Invasion in Ukraine

    Vor dem Hintergrund lauter werdender Forderungen Kiews nach mehr militärischer Unterstützung und schärferen Sanktionen gegen Russland treffen sich die EU-Aussenminister am Sonntag zu einer Videokonferenz. Brüsseler Diplomaten zufolge sollen die Beratungen über den Angriff Russlands auf die Ukraine um 18.00 Uhr beginnen.

    Die Aussenministerinnen und Aussenminister der 27-EU-Staaten könnten über weitere Sanktionen gegen Russland diskutieren, nachdem Deutschland im Streit um einen Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift offenbar eingelenkt hat.

    Frankreich zeigte sich am Samstag zuversichtlich, dass es in der EU bald eine Einigung auf den Swift-Ausschluss Russlands geben werde. «Es gibt keine Blockade, nur eine nützliche Debatte», betonte der Elysée-Palast. Auch Italien und Ungarn signalisierten, dass sie einen Swift-Ausschluss Russlands unterstützen würden

  • 21.17 Uhr

    NGO: Bereits mehr als 3000 Festnahmen bei Anti-Kriegs-Demos in Russland

    Bei Protesten gegen die russische Invasion in der Ukraine sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern bereits mehr als 3000 Menschen festgenommen worden. Seit Donnerstag habe es mindestens 3052 Festnahmen bei Anti-Kriegs-Demonstrationen gegeben, erklärte die Nichtregierungsorganisation OVD-info am Samstagabend. Allein am Samstag wurden demnach mindestens 467 Demonstranten abgeführt. Trotz eines strikten Demonstrationsverbots gehen seit Tagen immer wieder Menschen in Russland aus Protest gegen die Invasion auf die Strasse.

    Die russischen Behörden gehen strikt gegen jegliche Kritik an der von Präsident Wladimir Putin befohlenen Invasion vor. Die Medienaufsicht Roskomnadsor untersagte am Samstag einheimischen Medien die Charakterisierung des Großangriffs auf die Ukraine als «Angriff», «Invasion» oder «Kriegserklärung». Derartige Begriffe sollten aus ihren Berichten gelöscht werden, ebenso wie alle Hinweise auf von den russischen Streitkräften in der Ukraine getöteten Zivilisten.

    Polizisten nehmen einen Mann während eines Protests gegen Russlands Angriff auf die Ukraine fest. 
    Polizisten nehmen einen Mann während eines Protests gegen Russlands Angriff auf die Ukraine fest. 
    Bild: Dmitry Serebryakov/AP/dpa
  • 20.43 Uhr

    Youtube schränkt russischen Staatssender RT ein

    Youtube hat nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine und dem damit verbundenen Propagandakrieg mehrere russische Staatsmedien auf der Videoplattform spürbar eingeschränkt. «Wir pausieren die Monetarisierung einer Reihe von Kanälen auf YouTube, einschliesslich mehrerer russischer Kanäle, die mit den jüngsten Sanktionen in Verbindung stehen», erklärte ein Sprecher des Dienstes am Samstag.

    Die Einschränkungen betreffen vor allem das russische Auslandsfernsehprogramm RT, das bis 2009 «Russia Today» hiess und im Westen als Propagandakanal der russischen Regierung eingeordnet wird. RT wird unter anderem gezielte Desinformation wie die Verbreitung von Verschwörungstheorien sowie die Rechtfertigung des Angriffskrieges gegen die Ukraine vorgeworfen.

    Youtube werde die Empfehlungen für diese Kanäle deutlich einschränken, erklärte der Youtube-Sprecher. «Als Reaktion auf eine Anfrage der Regierung haben wir den Zugang zu RT und einer Reihe anderer Kanäle in der Ukraine eingeschränkt. Wir werden die neuen Entwicklungen weiter beobachten und möglicherweise weitere Massnahmen ergreifen.»

    Mit den aktuellen Massnahmen werden sämtliche RT-Kanäle weltweit von den Youtube-Werbeeinnahmen abgeklemmt. «Unsere Teams arbeiten auch daran, Inhalte, die gegen unsere Richtlinien verstossen, schnell zu entfernen», sagte ein Sprecher. In den vergangenen Tagen habe man «Hunderte von Kanälen und Tausende von Videos entfernt, darunter eine Reihe von Kanälen wegen koordinierter betrügerischer Praktiken».
    Mit den aktuellen Massnahmen werden sämtliche RT-Kanäle weltweit von den Youtube-Werbeeinnahmen abgeklemmt. «Unsere Teams arbeiten auch daran, Inhalte, die gegen unsere Richtlinien verstossen, schnell zu entfernen», sagte ein Sprecher. In den vergangenen Tagen habe man «Hunderte von Kanälen und Tausende von Videos entfernt, darunter eine Reihe von Kanälen wegen koordinierter betrügerischer Praktiken».
    Symbolbild: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa
  • 20.27 Uhr

    Ukrainischer Präsident Selenski wirft Russland «Genozid» vor

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski hat Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine «Genozid» vorgeworfen. Der UN-Sicherheitsrat müsse Russlands Handlungen als «Genozid» einstufen, schrieb das Staatsoberhaupt am Samstagabend bei Twitter. Zudem sollte Russland das Stimmrecht im UN-Sicherheitsrat entzogen werden. Zuvor hatte Selenskyj mit UN-Generalsekretär António Guterres gesprochen.

    Russlands Präsident Wladimir Putin wirft dem Nachbarland trotz fehlender Beweise ein Massenverbrechen am russischstämmigen Volk in der Ostukraine vor. «Die sogenannte zivilisierte Welt zieht es vor, den von Kiew begangenen Genozid im Donbass zu ignorieren», hatte er kürzlich gesagt. Vier Millionen Menschen seien betroffen. Putin hatte am Donnerstag einen Einmarsch in die Ukraine befohlen.

  • 20.02 Uhr

    Heftige Gefechte in Kiew

    Aus Kiew werden heftige Gefechte zwischen russischen und ukrainischen Einheiten gemeldet. Auf Videos im Netz ist starker Artillerie-Beschuss zu sehen und zu hören.

    Die Behörden in Kiew haben eine vollständige Ausgangssperre bis zum kommenden Montag verhängt. Die Ausgangssperre gelte zwischen Samstag um 17.00 Uhr (Ortszeit; 16.00 Uhr MEZ) und 08.00 Uhr am Montag, erklärte die ukrainische Hauptstadtverwaltung im Messengerdienst Telegram. «Alle Zivilisten, die während der Ausgangssperre auf den Strassen sind, werden als Mitglieder von Sabotagegruppen des Feindes betrachtet.»

    Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben eines ranghohen Vertreters des US-Verteidigungsministeriums bis Samstagnachmittag (MEZ) mehr als 250 Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert. Es habe sich zumeist um Kurzstreckenraketen gehandelt, sagte der Vertreter des Pentagons am Samstag in einem Briefing für Journalisten. Entgegen russischer Behauptungen träfen die Geschosse «ohne Zweifel» auch «zivile Infrastruktur und Wohngebiete», sagte er einer Mitschrift des Pentagons zufolge. Es sei unklar, ob dies vorsätzlich oder versehentlich geschehe.

  • 19.12 Uhr

    Deutschland liefert Waffen aus Bundeswehr-Beständen an Ukraine

    Deutschland schickt 1000 Panzerabwehrwaffen und 500 Boden-Luft-Raketen aus Bundeswehr-Beständen an die Ukraine. Regierungssprecher Steffen Hebestreit teilte am Samstagabend mit, die Waffen sollten so schnell wie möglich geliefert werden, um die ukrainischen Streitkräfte zu unterstützen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklärte, es sei Deutschlands «Pflicht, die Ukraine nach Kräften zu unterstützen bei der Verteidigung gegen die Invasionsarmee von Wladimir Putin».

    Zuvor hatte die Bundesregierung den Nato-Partnern Niederlande und Estland Waffenlieferungen an die Ukraine genehmigt. Im Falle der Niederlande geht es um 400 Panzerfäuste aus deutscher Produktion. Bei Estland handelt es sich um Artilleriegeschütze aus DDR-Altebständen, bei denen aufgrund vertraglicher Vereinbarungen vor einer Weitergabe die Zustimmung Deutschlands erforderlich ist.

  • 18.56 Uhr

    Zehntausende bei Ukraine-Solidaritätsaktion in Estland

    In Estland ist es nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am Samstag zu Solidaritätskundgebungen in mehreren Städten gekommen. In der Hauptstadt Tallinn kamen mehrere Tausend Menschen auf dem Freiheitsplatz in der Innenstadt zusammen, um gegen den Krieg zu protestieren. Nach Polizeiangaben waren zeitweise geschätzt bis zu 30’000 Demonstranten bei der Kundgebung und dem sich anschliessenden Solidaritätskonzert für die Ukraine anwesend. Sie hielten Plakate und schwenkten ukrainische und estnische Fahnen, wie der estnische Rundfunk berichtete.

    «Die Welt, die wir vor einer Woche kannten, existiert nicht mehr», sagte Staatspräsident Alar Karis in seiner Rede bei der Kundgebung. Der gegenwärtige Krieg in der Ukraine sei «unfassbar, absurd und entsetzlich». «Dies ist kein Krieg des russischen Volkes gegen die Ukraine und die Ukrainer. Das ist Präsident Putins Krieg», betonte der Staatschef des an Russland angrenzenden EU- und Nato-Landes.

    «Als Vater und Grossvater, wie auch als Mensch, schmerzt es mich zu sehen, wie Familien mit Kindern in der Ukraine vor dem Krieg fliehen, wer weiss wohin gehen, und ihre Kinder können nur einen Teddybären mitnehmen. Und das alles passiert gerade jetzt, mitten in Europa», sagte Karis (Foto). Er appellierte an seine Landsleute, die «Seelen und die Türen Estlands für die ukrainischen Flüchtlinge zu öffnen».
    «Als Vater und Grossvater, wie auch als Mensch, schmerzt es mich zu sehen, wie Familien mit Kindern in der Ukraine vor dem Krieg fliehen, wer weiss wohin gehen, und ihre Kinder können nur einen Teddybären mitnehmen. Und das alles passiert gerade jetzt, mitten in Europa», sagte Karis (Foto). Er appellierte an seine Landsleute, die «Seelen und die Türen Estlands für die ukrainischen Flüchtlinge zu öffnen».
    Archivbild: AP
  • 18.28 Uhr

    Russische Truppen nehmen strategisch wichtigen Ex-Flugplatz ein

    Russische Truppen haben bei ihrem Angriff auf die Ukraine einen strategisch wichtigen früheren Flugplatz im Süden des Landes eingenommen. Wie die Gebietsverwaltung der Großstadt Berdjansk am Samstag mitteilte, befindet sich schweres russisches Militärgerät auf dem Airport.

    Die Stadt ist Medienberichten zufolge von russischen Truppen eingeschlossen, die von dort weiter auf Mariupol vorrücken und die Stadt in die Zange nehmen könnten. Mariupol liegt in der Nähe der ostukrainischen Separatistengebiete und ist der letzte wichtige Hafen unter Regierungskontrolle am Asowschen Meer. Die Behörden verhängten eine Ausgangssperre.

  • 18.24 Uhr

    Johnson erhöht Druck zum Ausschluss Russlands aus Swift-Bankensystem – weitere Staaten schliessen sich an

    Der britische Premierminister Boris Johnson hat erneut den Ausschluss Russlands aus dem Banken-Kommunikationssystem Swift gefordert. Er habe mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte über das Thema am Telefon gesprochen, teilte Johnson am Samstag per Twitter mit. Ein Ausschluss Russlands sei dringend notwendig, so der Premier weiter.

    Frankreich rechnet mit einer baldigen Einigung der EU-Staaten auf den Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift. Die EU-Kommission habe Kontakte zu anderen Ländern aufgenommen, die Gas liefern können, etwa zu Katar, den USA, Nigeria und Algerien, hieß es am Samstag im Elysée. «Es gibt keine Blockade, nur eine nützliche Debatte», betonte der Elysée.

    Frankreich sei bereit, in diese Richtung zu gehen. Man müsse sich aber noch mit den europäischen Partnern und den USA abstimmen. Es gehe darum, die Kosten für den Krieg für Russland zu erhöhen. «Die Dinge entwickeln sich. Wir werden schnell eine Entscheidung treffen», betonte der Elysée.

    Die deutsche Bundesregierung hat sich wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine für eine «gezielte und funktionale» Einschränkung des internationalen Zahlungssystems Swift ausgesprochen. Es werde «mit Hochdruck» daran gearbeitet, wie eine Abkopplung Russlands von Swift so eingegrenzt werden könne, «dass sie die Richtigen trifft», erklärten Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) am Samstag. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor an die EU appelliert, zusätzlich zu den bereits beschlossenen Sanktionen Russland vom Swift-System auszuschliessen.

    Auch in Italien bahnt sich ein Richtungswechsel hin zu einem Ausschluss Russlands aus dem Banken-Informationssystem Swift an. Der sozialdemokratische Parteichef Enrico Letta schrieb am Samstag bei Twitter, dass Ministerpräsident Mario Draghi eine entsprechende Massnahme gegen die Russen als Folge ihrer Invasion in die Ukraine unterstütze. Lettas Partito Democratico ist Teil der Regierung.

    Ein Demonstrant hält ein Schild mit der ukrainischen Flagge und der Aufschrift «Russland jetzt abschneiden!».
    Ein Demonstrant hält ein Schild mit der ukrainischen Flagge und der Aufschrift «Russland jetzt abschneiden!».
    Bild: dpa
  • 17.53 Uhr

    Russische Truppen sprengen Damm - Wasserversorgung für Krim

    Russland hat nach eigenen Angaben die Wasserversorgung der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim nach acht Jahren wieder sichergestellt. Russische Truppen sprengten einen von der Ukraine errichteten Damm, der seit 2014 den wichtigen Nord-Krim-Kanal vom Fluss Dnipro abgeschnitten hatte, wie der Armee-Fernsehsender Swesda am Samstag berichtete. Fallschirmjäger hatten den Kanal nach dem Angriff auf die Ukraine erobert.

    Über das Bauwerk bezog die Krim bis zur Annexion durch Russland bis zu 90 Prozent ihrer Wasserversorgung. Wegen der Blockade hatte der Chef der Krim-Republik, Sergej Aksjonow, einen sparsamen Umgang mit Wasser angeordnet. Der Grundwasserspiegel auf der Halbinsel sank deutlich, weite Flächen trockneten auch wegen fehlender Niederschläge aus.

  • 17.49 Uhr

    Deutsche Regierung genehmigt den Niederlanden Waffenexport

    Die Lieferung tödlicher Waffen war für Deutschland bislang tabu. Nun soll es eine Genehmigung für die Niederlande geben.

    Die Bundesregierung hat den Niederlanden die Lieferung von 400 Panzerabwehrwaffen aus deutscher Produktion an die Ukraine genehmigt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus Regierungskreisen.

    Bisher hatte die Bundesregierung alle Exporte tödlicher Waffen an die Ukraine prinzipiell abgelehnt, weil es sich um ein Krisengebiet handelt.

    Zivilisten der territorialen Verteidigungseinheit in Kiew rüsten ihre Waffen.
    Zivilisten der territorialen Verteidigungseinheit in Kiew rüsten ihre Waffen.
    Bild: dpa
  • 17.34 Uhr

    Pentagonkreise: Russische Kräfte rund 30 Kilometer vor Kiew

    Im Krieg gegen die Ukraine sind russische Truppen nach Einschätzungen aus Pentagonkreisen bis zu fast 30 Kilometer vor Kiew vorgerückt. Eine unbekannte Zahl russischer Soldaten habe als Aufklärungseinheit die ukrainische Hauptstadt betreten, teilte eine ranghohe Gewährsperson im US-Verteidigungsministerium am Samstag mit. Schätzungen zufolge sind demnach mehr als 50 Prozent der russischen Streitmacht, die entlang der ukrainischen Grenze zusammengezogen wurde, inzwischen in das Land eingedrungen. Noch am Freitag war aus US-Militärkreisen verlautet, dass ein Drittel der russischen Kräfte in der Ukraine sei.

    Zur aktuellen Zahl der russischen Soldaten in der Ukraine machte die Gewährsperson zwar keine Angaben. Doch gingen die USA zuletzt von einem russischen Truppenaufmarsch von mehr als 150’000 Soldaten nahe der Grenze aus.

    Zuvor teilte das britische Verteidigungsministerium mit, dass sich das Tempo des russischen Vormarschs vorübergehend verlangsamt habe. Grund seien «akute logistische Probleme sowie starker ukrainischer Widerstand».

    John Kirby, Sprecher des Pentagon, spricht während eines Medienbriefings im Pentagon. 
    John Kirby, Sprecher des Pentagon, spricht während eines Medienbriefings im Pentagon. 
    Bild: Alex Brandon/AP/dpa
  • 17.00 Uhr

    Finnland und Schweden unbeeindruckt von russischen Warnungen zur Nato

    Finnland und Schweden haben sich unbeeindruckt von russischen Warnungen vor einem Nato-Beitritt gezeigt. «Das haben wir schon einmal gehört», sagte der finnische Aussenminister Pekka Haavisto am Samstag. Tags zuvor hatte das russische Aussenministerium die Sorge geäussert, dass die USA und einige von deren Verbündeten Finnland und Schweden in die Nato «ziehen» könnten. Ein Beitritt der Länder in die Militärallianz werde gravierende militärisch-politische Konsequenzen und Vergeltungsmassnahmen Moskaus zur Folge haben, sagte Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa.

    Er sehe dies nicht als militärische Drohung, sagte Haavisto in einem Interview des finnischen Senders YLE. Sollte die Nato-Aussengrenze mit Finnland enden, würde es vielmehr bedeuten, dass Russland dies für seine eigene Verteidigungsplanung berücksichtige. Für ihn sei nichts daran neu, sagte er mit Blick auf die Erklärung Sacharowas.

    Finnland teilte eine rund 1340 Kilometer lange Landgrenze mit Russland. Keine Grenze eines EU-Staats zu Russland ist damit länger.

    In Schweden betonte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson (Foto) auf einer Pressekonferenz mit dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Micael Bydén, dass einzig und allein Schweden seine Sicherheitspolitik festlege.
    In Schweden betonte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson (Foto) auf einer Pressekonferenz mit dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Micael Bydén, dass einzig und allein Schweden seine Sicherheitspolitik festlege.
    Archivbild: Pontus Lundahl/Tt/TT NEWS AGENCY/AP/dpa
  • 16.43 Uhr

    Russland befiehlt Armee Ausweitung der Offensive in der Ukraine

    Russland hat am Samstag eine Ausweitung seiner Militäroffensive in der Ukraine angekündigt. Den Streitkräften sei befohlen worden, nunmehr «die Offensive in alle Richtungen zu erweitern», teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Begründet wurde der Befehl damit, dass die Ukraine Verhandlungen mit Russland abgelehnt habe.

    «Nachdem die ukrainische Seite einen Verhandlungsprozess abgelehnt hat, haben heute alle Einheiten den Befehl erhalten, den Vormarsch in alle Richtungen auszudehnen», sagte der russische Armeesprecher Igor Konaschenkow.

    Russland hatte am Donnerstagmorgen den Grossangriff auf die Ukraine gestartet. Russische Bodentruppen waren anschliessend binnen weniger Stunden bis in den Grossraum Kiew vorgedrungen; inzwischen wird in der ukrainischen Hauptstadt gekämpft.

  • 16.34 Uhr

    Kiew weist Angaben aus Moskau zu abgesagten Verhandlungen zurück

    Die ukrainische Führung hat Vorwürfe aus Moskau zurückgewiesen, sie habe Friedensverhandlungen mit Russland abgesagt. Präsidentenberater Mychajlo Podolak warf der russischen Regierung Lügen vor. «Ihre Kommentare, dass wir Verhandlungen abgesagt hätten, sind lediglich Teil ihrer Taktik», sagte Podolak einer Mitteilung vom Samstag zufolge. «Sie scheinen die Verhandlungen in eine Sackgasse lenken zu wollen, bevor sie überhaupt begonnen haben.» Podolak forderte, Gespräche müssten eine «ehrliche Lösung» im Interesse der Ukrainer und der ukrainischen Staatlichkeit ergeben.

    Podolak kritisierte auch Kreml-Angaben, denen zufolge Russland seine Offensive am Freitagabend angesichts erwarteter Verhandlungen ausgesetzt habe. Die Realität habe gezeigt, dass dies eine Lüge sei. «Die Kämpfe waren brutal, mit maximaler Intensität. Gerade weil Präsident (Wolodymyr) Selenskyj kategorisch inakzeptable Bedingungen und Ultimaten für die Ukraine ablehnt. Nur vollwertige Verhandlungen.»

  • 16.29 Uhr

    Athen beklagt Tote und Verletzte unter ethnischen Griechen in Ukraine

    Bei einem russischen Luftangriff auf die Siedlung Sartana in der Südostukraine sind nach Angaben des griechischen Aussenministeriums vom Samstag zwei ethnische Griechen getötet und sechs weitere verletzt worden. «Griechenland verurteilt unmissverständlich die Bombardierung von Zivilisten durch ein russisches Flugzeug am Rande des Dorfes Sartana», teilte Aussenminister Nikos Dendias mit. Athen habe bereits telefonisch beim russischen Botschafter Protest eingelegt und ihn für Sonntag einbestellt.

    Im Umkreis der ukrainischen Hafenstadt Mariupol leben rund 100’000 Ukrainer griechischer Herkunft, manche Ortschaften dort wurden einst von griechischen Auswanderern gegründet. Aussenminister Dendias hatte erst vergangene Woche bei einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Moskau darauf gedrängt, die griechischstämmige Gemeinschaft in der Region zu schützen.

  • 15.49 Uhr

    Polen prangert «Egoismus» Deutschlands im Ukraine-Konflikt an

    Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki hat «steinernen Egoismus» einiger westlicher Länder, darunter Deutschlands, im Ukraine-Konflikt angeprangert. Mit seinem Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wolle er «das Gewissen Deutschlands» aufrütteln, damit es sich endlich zu gravierenden Sanktionen gegen Russland entschliesse, sagte Morawiecki am Samstag vor polnischen Journalisten in Berlin. Deutschland, Polen und Litauen wollen in Berlin über den Krieg in der Ukraine und Sanktionen gegen Russland beraten.

  • 15.45 Uhr

    Weltweite Friedensdemos gegen russische Invasion in die Ukraine

    Von London über Taipeh bis Tokio haben Exil-Ukrainer und zahlreiche Sympathisanten gegen Russlands Angriff auf die Ukraine protestiert. In Japans Hauptstadt versammelten sich Hunderte Menschen am Samstag vor Hauptbahnhöfen und skandierten: «Stoppt den Krieg!» und «Frieden für die Ukraine». Viele reckten Transparente mit Parolen wie «Kein Krieg», «Stoppt Putin, stoppt Russland» in die Höhe, andere schwenkten ukrainische Flaggen. Bei einer anderen, von russischen Staatsbürgern in Japan organisierten Kundgebung riefen Dutzende: «Hände weg von der Ukraine!»

    In Taiwans Hauptstadt Taipeh kamen vor dem Büro des russischen Repräsentanten mehr als 100 Demonstranten zusammen. «Steht mit der Ukraine» skandierte die Menge. «Meine Familie, meine Freunde, kauern jetzt wegen der Luftangriffe in ihren Kellern», sagte Julia Kolorowa, eine 49-jährige Ukrainerin mit Wohnsitz in Taiwan. «Ich will einfach nur, dass sie stark sind. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie beängstigend es ist, Raketen über deinem Kopf zu sehen. Es ist surreal.»

    «Stoppt Putler» heisst es bei einer Demonstration in Düsseldorf.
    «Stoppt Putler» heisst es bei einer Demonstration in Düsseldorf.
    Bild: AP
  • 15.39 Uhr

    Innenminister: 25’000 automatische Waffen an Bürger in Kiew verteilt

    Zur Abwehr des erwarteten grossen russischen Angriffs auf die ukrainische Hauptstadt Kiew haben die Behörden nach eigenen Angaben zahlreiche Waffen an die Einwohner verteilt. Insgesamt seien 25’000 automatische Waffen sowie 10 Millionen Patronen ausgegeben worden, sagte Innenminister Denys Monastyrskyj in einem am Samstag veröffentlichten Video. Auch Panzerabwehrwaffen seien ausgehändigt worden. «Kiew wird sich selbst verteidigen», sagte Monastyrskyj. Er sagte, er sei stolz, wenn er sehe, wie die Menschen ihre Städte, Dörfer, Strassen und Häuser verteidigten. «Sie organisieren sich selbst, es gibt keine Plünderungen oder Raubüberfälle.»

  • 15.35 Uhr

    Selenski geht von Zehntausenden russischen Truppen in Ukraine aus

    Nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind inzwischen Zehntausende russische Truppen in die Ukraine einmarschiert. «Mehr als 100’000 Eindringlinge sind in unserem Land», schrieb das Staatsoberhaupt am Samstag im Kurznachrichtendienst Twitter. «Sie schiessen heimtückisch auf Wohngebäude.» Er appellierte an den UN-Sicherheitsrat, die Ukraine dringend politisch zu unterstützen. «Stoppt gemeinsam den Angreifer!»

  • 15.24 Uhr

    Melnyk dementiert Angebot von Friedensverhandlungen durch den Kreml

    Die Ukraine hat nach Kremlangaben Friedensverhandlungen mit Russland abgelehnt. Der Vormarsch der wichtigsten russischen Streitkräfte werde deshalb weitergehen.

    Gegenüber dem deutschen Nachrichtensender «ntv» weist der  ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, die Behauptung der russischen Regierung zurück, die Ukraine wolle keine Friedensverhandlungen führen. Das sei «Fake News», sagt Melnyk bei «ntv». Die Ukraine sei bereit, auf diplomatischem Weg den Krieg zu beenden.

  • 15.06 Uhr

    Auch Baltenstaaten werden Luftraum für russische Flugzeuge schliessen

    Auch die baltischen Staaten wollen wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine ihren Luftraum für Flugzeuge aus dem Nachbarland sperren. «Estland schliesst sich der Initiative Polens an und wird allen russischen Fluggesellschaften die Nutzung unseres Luftraums verbieten», sagte Wirtschaftsminister Taavi Aas einem Rundfunkbericht zufolge am Samstag in Tallinn. Es werde bereits eine entsprechende Beschlussvorlage vorbereitet.

    Auch Lettland und Litauen wollen den Luftraum für russische Flugzeuge sperren. «Alle Sanktionen und Beschränkungen funktionieren viel erfolgreicher, wenn sie weitreichend und umfassend sind. Deshalb stimmt sich Lettland in dieser Angelegenheit mit den anderen baltischen Staaten ab», teilte der lettische Verkehrsminister Talis Linkaits mit. Nach Angaben seines litauischen Kollegen Marius Skuodis soll die Schliessung des Luftraums der drei Baltenstaaten gleichzeitig erfolgen.

    «Eine weitere Grundsatzentscheidung ist auf dem Weg», kommentierte Regierungschefin Kaja Kallas (Foto) auf Facebook den Schritt des baltischen EU- und Nato-Landes. «Polen und Tschechien haben dies bereits getan, und wir fordern alle Länder der Europäischen Union auf, dasselbe zu tun. Die Flugzeuge eines Paria-Staats haben keinen Platz am Himmel von Demokratien», schrieb sie.
    «Eine weitere Grundsatzentscheidung ist auf dem Weg», kommentierte Regierungschefin Kaja Kallas (Foto) auf Facebook den Schritt des baltischen EU- und Nato-Landes. «Polen und Tschechien haben dies bereits getan, und wir fordern alle Länder der Europäischen Union auf, dasselbe zu tun. Die Flugzeuge eines Paria-Staats haben keinen Platz am Himmel von Demokratien», schrieb sie.
    Bild: EPA
  • 14.54 Uhr

    Bis zu 20'000 Menschen haben in Bern für den Frieden demonstriert

    Zwischen 10'000 und 20'000 Menschen haben am Samstag in Bern gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert. Die bewilligte Kundgebung stand unter dem Motto «Frieden für die Ukraine und ganz Europa».

    Zur Demonstration aufgerufen hatte eine breite Allianz von Bewegungen, Organisationen und Parteien. Sie schätzte die Teilnehmerzahl auf etwa 20'000, wie eine Sprecherin auf Anfrage sagte.

    Der Besammlungsort auf der Schützenmatte unweit des Bahnhofs Bern füllte sich am Mittag schnell. Der Verkehr kam zeitweise zum Erliegen. Auf die Strasse gingen junge und ältere Menschen sowohl aus der Schweiz wie auch aus der Ukraine, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

    Laut Polizeiangaben verlief die Demonstration friedlich. Da noch Aufrufe zu einer unbewilligten Demo bestehen, bleiben Polizisten präsent und beobachten die Lage.

  • 14.43 Uhr

    Prinz William und Kate: Stehen an Seite Selenski und der Ukrainer

    Der britische Prinz William (39) und seine Frau, Herzogin Kate (40), haben ihre Solidarität mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und der ukrainischen Bevölkerung zum Ausdruck gebracht. «Im Oktober 2020 hatten wir das Privileg, Präsident Selenskyj und die First Lady kennenzulernen und von deren Hoffnung und Optimismus für die Zukunft der Ukraine zu erfahren», schrieben die beiden auf Twitter und fügten hinzu: «Wir stehen heute an der Seite des Präsidenten und des gesamten ukrainischen Volkes, die tapfer für diese Zukunft kämpfen.»

    Unterzeichnet war der Tweet mit den Initialen des Paares «W & C» – das gilt als Zeichen, dass sie die Nachricht persönlich verfasst haben. Die deutliche Positionierung des Zweiten in der britischen Thronfolge und seiner Frau zu einem militärischen Konflikt im Ausland dürfte als höchst ungewöhnlich gelten. Normalerweise halten sich die britischen Royals in politischen Fragen meist sehr zurück.

  • 14.35 Uhr

    Schweizer Botschaft hält eingeschränkten Betrieb aufrecht

    Die Infrastruktur der Schweizer Botschaft in Kiew ist gemäss Angaben des Schweizerischen Aussendepartements am Samstag intakt gewesen. Die Vertretung könne ihren reduzierten Betrieb weiterführen, eine Verlegung oder Schliessung sei derzeit kein Thema.

    «Der Kontakt mit unserer Vertretung in Kiew ist möglich und war bisher zu keinem Zeitpunkt technisch eingeschränkt», teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

    Für eine allfällige Verschlechterung der Lage ist die Botschaft gerüstet: «Vorbereitungen für eine allfällige temporäre Schliessung gehören in einer solchen Situation zur normalen Krisenvorbereitungsarbeit einer Aussenvertretung», schreibt das EDA.

    Wie viele Schweizerinnen und Schweizer aus der Ukraine ausgereist sind, ist unbekannt. Vor dem Beginn der russischen Kampfhandlungen am Donnerstag waren 268 Schweizer Staatsangehörige und ausländische Familienangehörige auf der Vertretung in Kiew angemeldet. An dieser Zahl hat sich bis am Samstag nichts geändert, da bei einer temporären Ausreise keine Pflicht besteht, sich abzumelden.

  • 14.23 Uhr

    Tennis-Spielerin Jastremska flüchtet mit Schwester aus der Ukraine

    Die ukrainische Tennis-Spielerin Dajana Jastremska hat nach dem Militär-Angriff Russlands Details zur Flucht aus ihrem Heimatland öffentlich gemacht. «Nachdem ich zwei Nächte in der Tiefgarage verbracht hatte, trafen meine Eltern die Entscheidung, mich und meine kleine Schwester um jeden Preis aus der Ukraine zu bringen», schrieb die 21-Jährige aus Odessa bei Instagram. Die Eltern blieben offenbar in der Ukraine zurück. «Mama, Papa, wir lieben euch sehr, passt auf euch auf!!! Ich liebe mein Land! Ukrainer, passt auf euch auf!»

    Jastremska meldete sich am Samstagmittag erneut mit einem Foto, das sie zusammen mit ihrer Schwester zeigte. «Müde, aber meine Schwester und ich sind in Sicherheit. Wir vermissen Zuhause, Mama und Papa.»

  • 14.17 Uhr

    USA geben Ukraine 350 Millionen Dollar für «sofortige Verteidigung»

    Die US-Regierung stellt Kiew bis zu 350 Millionen US-Dollar (312 Millionen Euro) zur «sofortigen Unterstützung der Verteidigung der Ukraine» zur Verfügung. Die militärische Unterstützung werde helfen, sich gegen die Bedrohungen durch Panzer und aus der Luft zu wehren, erklärte US-Aussenminister Antony Blinken am Samstag. «Das ist ein weiteres Signal, dass die Vereinigten Staaten zu den Menschen in der Ukraine stehen, während sie ihr souveränes, mutiges und stolzes Land verteidigen», erklärte Blinken.

    Mit der neuen Tranche summierten sich die Militärhilfen für die Ukraine seit dem vergangenem Jahr auf eine Milliarde US-Dollar, hiess es weiter. US-Präsident Joe Biden hatte die Auszahlung der neuen Militärhilfen in der Nacht zum Samstag angeordnet. Die USA haben der Ukraine bereits viele Waffensystem und auch Munition geliefert.

  • 14.03 Uhr

    Menschen in Russland berichten über erste Probleme beim Geldabheben

    Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine und darauf folgenden westlichen Sanktionen gegen Banken haben Menschen in Moskau und anderen russischen Städten über erste Probleme beim Abheben von Bargeld geklagt. Ein Mann erzählte der Deutschen Presse-Agentur, dass er am Samstag erst nach längerem Suchen in der Moskauer Innenstadt einen Sberbank-Automaten habe finden können, der 7500 Rubel (rund 80 Euro) auswarf. Ein Automat der Rosbank im Luxus-Kaufhaus «Gum», wo sonst auch Dollar und Euro gezogen werden können, gab keine Fremdwährungen mehr aus, wie der 41-Jährige sagte.

    Auch andere Moskauer berichteten von solchen Problemen. Ein Mann aus der Ostsee-Metropole St. Petersburg schickte ein Foto von einem Automaten der Raiffeisen Bank, auf dessen Bildschirm stand: «Der Bankautomat ist vorübergehend abgestellt.» Ein anderer Automat habe die gewünschte Summe von 50’000 Rubel (530 Euro) nicht ausgegeben - und stattdessen die Empfehlung angezeigt, es mit dem Abheben mehrerer kleinerer Summen noch einmal zu versuchen.

  • 14.01 Uhr

    Kreml: Ukraine lehnt Friedensverhandlungen ab

    Die Ukraine hat nach Kremlangaben Friedensverhandlungen mit Russland abgelehnt.

    «Da sich die ukrainische Seite grundsätzlich weigerte zu verhandeln, wurde der Vormarsch der wichtigsten russischen Streitkräfte heute Nachmittag gemäss dem Operationsplan wieder aufgenommen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der Agentur Interfax zufolge. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gab es zunächst nicht.

    Die Ukraine sei immer bereit gewesen zu Gesprächen über eine Einstellung der Kämpfe und über einen Frieden, hatte zuvor der Sprecher von Wolodymyr Selenskyj, Serhij Nikiforow, auf Facebook geschrieben.

  • 13.45 Uhr

    UNHCR: Weit mehr als 100'000 Menschen aus Ukraine geflüchtet

    Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine sind nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) bisher weit mehr als 100'000 Menschen in Nachbarländer geflüchtet. Allein nach Polen seien an den ersten beiden Tagen der Invasion etwa 75'000 Menschen geflüchtet, sagte der deutsche UNHCR-Sprecher Chris Melzer am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

    Ein Polnischer Grenzpolizist hilft ukrainischen Geflüchteten bei deren Ankunft an der polnischen Grenze in Korczowa.
    Ein Polnischer Grenzpolizist hilft ukrainischen Geflüchteten bei deren Ankunft an der polnischen Grenze in Korczowa.
    Bild: Keystone

    Schätzungen zufolge waren bereits vor Beginn der russischen Invasion etwa 860'000 Binnenflüchtlinge im Land unterwegs, vor allem aus den ostukrainischen Separatistengebieten sowie der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Die Zahl sei nun natürlich gestiegen. Seriöse Schätzungen zur Zahl der Binnenflüchtlingen seit Kriegsbeginn seien aber bisher nicht möglich.

  • 13.25 Uhr

    Zunehmend Russen wollen Krieg beenden

    Die Zahl der Russen, die den Krieg beenden wollen, steigt. Viele rufen Kremlchef Wladimir Putin in Petitionen zur sofortigen Beendigung des Krieges gegen die Ukraine auf. «Wir, russische Ärzte, Krankenschwestern und Sanitäter, sind entschieden gegen kriegerische Handlungen, die von den russischen Streitkräften auf dem Gebiet der Ukraine vollzogen werden», hiess es in einem Schreiben mit mehr als 300 Unterschriften.

  • 13.25 Uhr

    Sanktionen: Französische Behörden stoppen russisches Handelsschiff

    Französische Behörden haben in der Strasse von Pas-de-Calais, dem engsten Teil des Ärmelkanals, ein russisches Frachtschiff abgefangen. Das mit Fahrzeugen beladene Handelsschiff sei in der Nacht auf Samstag in den Hafen von Boulogne-sur-Mer umgeleitet worden, als es die Meerenge zwischen Grossbritannien und Kontinentaleuropa überqueren wollte, bestätigte die maritime Präfektur der Deutschen Presse-Agentur in Paris.

  • 13.13 Uhr

    Improvisiertes Kino für Kinder in Kiewer Metrostation

    Um vor allfälligen Bombenangriffen Schutz zu suchen, haben sich Ukrainer*innen in die Metrostationen in Kiew zurückgezogen. Doch was tun dort? Für die Unterhaltung – gerade auch von Kindern – wurde nun ein improvisiertes Kino ins Leben gerufen, berichtet die ukrainische Parlamentarierin Lesia Vasylenko auf Twitter. 

  • 13.02 Uhr

    Slowakei: «Ausnahmesituation» für Flüchtlingsaufnahme

    Die Regierung der Slowakei hat die sogenannte Ausnahmesituation ausgerufen, um den Zustrom von Flüchtlingen aus dem Nachbarland Ukraine besser bewältigen zu können. Diese Notmassnahme erlaubt es der Regierung, rasch besondere Zivilschutzmassnahmen zu ergreifen, ohne vorher das Parlament damit befassen zu müssen. Beispielsweise dürfen Mitarbeiter staatlicher Institutionen so auch ausserhalb ihrer planmässigen Dienstzeiten zu Einsätzen verpflichtet werden.

  • 12.41 Uhr

    Bundespräsident Cassis spricht mit Selenski

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat mit dem Schweizer Bundespräsidenten Ignazio Cassis gesprochen und bedankt sich bei diesem. «Danke für die konkrete Unterstützung der Ukraine», schreibt Selenski auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

  • 12.40 Uhr

    Neues Video von Selenski: «Die Kämpfe gehen weiter»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski hat in einer neuen Videobotschaft über andauernde Kämpfe in Kiew und anderen Landesteilen berichtet. «Die Kämpfe gehen in vielen Städten und Gebieten unseres Landes weiter», sagte Selenski in der rund fünfminütigen Ansprache am Samstag.

    Russische Truppen wollten das Stadtzentrum von Kiew einnehmen und «hier ihre Marionetten installieren», warnte er. Bislang seien die Hauptstadt und andere strategisch wichtige Städte aber unter Kontrolle der ukrainischen Armee.

    Selenski warf Russland zudem vor, ukrainische Wohngebiete zu attackieren. Moskau bestreitet das.

  • 12.34 Uhr

    Mehrere tausend Demonstrant*innen in Bern

    Mehrere tausend Menschen versammelten sich in Bern, meldet die Nachrichtenagentur SDA-Keystone. Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine waren auch für Genf, Bellinzona, Basel und Luzern angekündigt.

    Die Menschen demonstrieren in Bern für Frieden in der Ukraine.
    Die Menschen demonstrieren in Bern für Frieden in der Ukraine.
    Screenshot: Keystone-SDA

    Bereits am vergangenen Donnerstag war es zu Spontankundgebungen in mehreren Schweizer Städten gekommen, an denen insgesamt weit über tausend Menschen teilgenommen hatten.

  • 12.15 Uhr

    «Reiche Schweiz darf nicht länger tatenlos zusehen»

    Der Umzug in Bern hat begonnen. Die Demonstrant*innen halten Plakate mit Aufschriften wie «Neutralität = Feigheit?» oder «Trittst im schamesrot daher» in die Luft.

    «Die reiche Schweiz darf nicht länger tatenlos zusehen, wie die Menschen in der Ukraine leiden. Empfangen wir sie mit offenen Armen», fordert eine Sprecherin. Man wolle ein starkes Zeichen setzen für den Frieden und gegen den Krieg in der Ukraine.

    «Solidarität! Nein zum Krieg!», wird in Bern auf der Schützenmatte  etwa von Grünen-Präsident Balthasar Glättli in einer Rede gefordert. Russland solle sofort aus dem Swift-Zahlungsverkehr ausgeschlossen werden, fordert Glättli. Auch SP-Co-Präsident Cédric Wermuth hält eine Rede.

    «Solidarität!», wird in Bern auf der Schützenmatte gefordert.
    «Solidarität!», wird in Bern auf der Schützenmatte gefordert.
    Bild: Screenshot Keystone-SDA

    Zur sogenannten Friedensdemonstration aufgerufen wurde von einer breiten Allianz an Bewegungen, Organisationen und Parteien. Gefordert sei auch die Schweiz, schrieben SP, Grüne, deren Jungparteien sowie mehrere Friedensorganisationen in einer gemeinsamen Erklärung.

  • 11.57 Uhr

    Schweizer*innen demonstrieren für Frieden in Ukraine

    Ab 12 Uhr läuft in Bern eine Demonstration. Unter dem Motto «Frieden für die Ukraine und ganz Europa» versammeln sich in der Hauptstadt die Menschen. Verfolge dazu auch unseren Stream oben im Ticker. 

  • 11.49 Uhr

    Bürgermeister: Russische Soldaten bei Lwiw – Geheimdienst dementiert

    In der Nähe der westukrainischen Grossstadt Lwiw (Lemberg) sind nach Angaben von Bürgermeister Andrij Sadowyj russische Truppen gelandet. Der ukrainische Geheimdienst SBU wies den Bericht aber kurz darauf zurück. «Wir bitten die Bürger, Ruhe zu bewahren», teilte der SBU am Samstag mit. Demnach handelte es sich um einen Einsatz der ukrainischen Luftwaffe.

    Sadowy hatte bei Facebook geschrieben, drei Hubschrauber hätten am Samstagmorgen gegen 9.00 Uhr (Ortszeit, 8.00 Uhr MEZ) etwa 60 russische Fallschirmjäger nahe der Stadt Brody abgesetzt, rund 90 Kilometer nordöstlich von Lwiw. «Unsere Truppen haben sie zurückgeschlagen.» Die Angreifer hätten sich vorerst zurückgezogen. «Wir behalten die Situation unter Kontrolle», betonte Sadowyj.

    Die Gegend um Lwiw in der Nähe zur polnischen Grenze gilt als Hochburg ukrainischer Nationalisten.

  • 11.30 Uhr

    Tschechien schickt Ukraine Maschinengewehre und Munition

    Tschechien schickt der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Militärhilfe. Es handele sich um Maschinengewehre, Maschinenpistolen, Scharfschützengewehre und passende Munition, teilte Verteidigungsministerin Jana Cernochova am Samstag bei Twitter mit. Die Lieferung habe einen Gesamtwert von umgerechnet rund 7,5 Millionen Euro.

  • 11.23 Uhr

    Bis 2000 Ukrainer könnten in Schweiz Zuflucht suchen

    Die Krise in der Ukraine hat vorerst zu keiner Migrationsbewegung in die Schweiz geführt. Je nach Dauer und Intensität des Kriegs könnten gemäss aktueller Schätzung des Bundes ein paar hundert oder ein- bis zweitausend Menschen in der Schweiz Zuflucht suchen.

    Kurz- und mittelfristig dürften sich Flüchtlinge aus der Ukraine vor allem in die EU-Staaten Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien begeben, zu denen direkte Landesgrenzen bestehen, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstag mitteilte.

    Danach dürften vor allem jene Staaten betroffen sein, in denen bereits heute viele Ukrainerinnen und Ukrainer leben. In der Schweiz ist die ukrainische Diaspora gemäss SEM im europäischen Vergleich mit rund 7000 Personen vergleichsweise klein.

    Aufgrund der unklaren und sich rasch verändernden Lage in der Ukraine können gemäss SEM aber keine abschliessenden Beurteilungen vorgenommen werden – die Situation werde laufend analysiert.

  • 10.36 Uhr

    Selenskyj fordert Aufnahme in die EU

    Angesichts des russischen Angriffs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Aufnahme seines Landes in die Europäische Union gefordert. «Es ist ein entscheidender Moment, um die langjährige Diskussion ein für alle Mal zu beenden und über die Mitgliedschaft der Ukraine in der #EU zu entscheiden», twitterte Selenskyj am Samstag. Er habe mit EU-Ratspräsident Charles Michel über «weitere wirksame Hilfe» sowie den «heldenhaften Kampf der Ukrainer für ihre freie Zukunft» diskutiert.

    Wolodymyr Selensky, Präsident der Ukraine, bei der Münchner Sicherheitskonferenz, die vom 18. bis zum 20.02.2022 stattfand. Er fordert nun die Aufnahme in die EU.
    Wolodymyr Selensky, Präsident der Ukraine, bei der Münchner Sicherheitskonferenz, die vom 18. bis zum 20.02.2022 stattfand. Er fordert nun die Aufnahme in die EU.
    KEYSTONE

    Eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine galt bisher als ausgeschlossen. Ein solcher Schritt dürfte zudem nach Ansicht von Experten eine Einigung mit Russland unmöglich machen.

    Die Frage einer Annäherung an die EU war Auslöser der Massenproteste auf dem zentralen Kiewer Platz Maidan. Sie führten 2014 zum Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch. In der Folge annektierte Russland die Schwarzmeerhalbinsel Krim, in der Ostukraine brach Krieg aus.

  • 10.33 Uhr

    Niederlande verlegen Botschaft nach Polen

    Wegen der unsicheren Lage in der Ukraine verlegen die Niederlande ihre Botschaft nach Polen. Das teilte das Aussenministerium am Samstag in Den Haag mit. Die Botschaft war bereits zuvor aus Kiew nach Lviv im Westen des Landes verlegt worden. Doch auch dort «verschlechtert sich die Sicherheitslage», teilte das Ministerium mit.

    Auch das Konsulat in Lviv werde geschlossen. Es sei nicht länger zu verantworten, dass die Diplomaten länger im Land blieben.

  • 10.22 Uhr

    Tschechiens Präsident Zeman fordert Swift-Ausschluss Russlands

    Der tschechische Präsident Milos Zeman hat gefordert, Russland vom Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift auszuschliessen. «Blosse Worte» würden nicht mehr reichen, die russische Invasion in der Ukraine zu stoppen, sagte er bei einer Online-Konferenz mit den Staatsoberhäuptern osteuropäischer Nato-Staaten.

  • 9.21 Uhr

    Ukraine: 3500 russische Soldaten seit Kriegsbeginn getötet

    Die ukrainischen Streitkräfte haben den russischen Truppen nach eigenen Angaben seit Beginn der Invasion schwere Verluste zugefügt. 3500 russische Soldaten seien getötet und 200 weitere gefangen genommen worden, teilte das ukrainische Militär am Samstag mit.

    Zudem seien 14 Flugzeuge, 8 Hubschrauber und 102 Panzer sowie mehr als 530 weitere Militärfahrzeuge zerstört worden. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

  • 8.52 Uhr

    Hochhaus in Kiew getroffen

    Bei schweren Angriffen russischer Truppen in der Ukraine ist ein Hochhaus in der Hauptstadt Kiew getroffen worden. Bilder von dem Hochhaus zeigten deutlich sichtbar einen Einschlag in oberen Stockwerken. Mindestens vier Etagen auf einer Seite des Hauses wurden dabei zerstört. Es stieg Rauch auf.

    Unklar war zunächst, was genau vorgefallen war und ob es Opfer gab.

    Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba veröffentlichte bei Twitter ein Foto des getroffenen Hochhauses. «Kiew, unsere schöne, friedliche Stadt hat eine weitere Nacht unter Beschuss von russischen Bodentruppen und Raketen überlebt», schrieb er dazu. «Ich fordere die Welt auf: Russland vollständig isolieren, Botschafter ausweisen, Ölembargo, die russische Wirtschaft zerstören», schrieb Kuleba. «Stoppt russische Kriegsverbrecher!»

  • 8.46 Uhr

    Polen: Bislang 35'000 Flüchtlinge aus Ukraine eingetroffen

    In Polen sind nach Regierungsangaben bislang Zehntausende Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. «In den vergangenen 24 Stunden haben 35'000 Menschen die polnisch-ukrainische Grenze in Richtung Polen überquert», sagte Vize-Innenminister Pawel Szefernaker am Freitagabend dem öffentlich-rechtlichen Sender TVP. 

    Nach seinen Angaben handelt es sich hauptsächlich um Frauen mit Kindern sowie Männer im nichtwehrfähigen Alter. Auf der ukrainischen Seite der Grenze hätten sich lange Staus gebildet.

    Die Abfertigung der Flüchtlinge dort werde auch dadurch langsamer, weil es durch die Kriegssituation zu Ausfällen im Computersystem des ukrainischen Grenzschutzes komme, sagte Szefernaker weiter.

    Polen sei in der Lage, täglich bis zu 50'000 Flüchtlinge aus der Ukraine an der Grenze abzufertigen. 

  • 8.01 Uhr

    Präsident Selenskyj: «Guten Morgen, ich bin hier»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll sich nach wie vor in der Hauptstadt Kiew befinden. In einem neuen Video sagt er Russland den Kampf an.

    Die ukrainische Armee werde die Waffen nicht niederlegen, sie werde sich verteidigen, sagte der übernächtigt wirkende Staatschef auf der Strasse in Kiew am Samstag. Er wünsche «allen einen guten Morgen», sagte er mit einem Lächeln.

    Er wolle kursierende Falschnachrichten widerlegen, wonach er das Land verlassen habe. «Ich bin hier.» Das Land müsse verteidigt werden. «Ruhm der Ukraine!»

    Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor die ukrainische Armee aufgefordert, die Waffen niederzulegen. Das zeichnete sich nicht ab.

  • 7.55 Uhr

    Moskau: Russische Armee nimmt ukrainische Stadt Melitopol ein

    Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Kontrolle über die ukrainische Kleinstadt Melitopol im Südosten des Landes übernommen. Dies teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstagmorgen in Moskau mit. Soldaten ergriffen demnach alle Massnahmen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten und «Provokationen durch die ukrainischen Geheimdienste und Nationalisten auszuschliessen». Die Stadt liegt in der Nähe des Asowschen Meeres.

    Zuvor hiess es, russische Einheiten seien zunächst in Asow am Asowschen Meer gelandet. Sie hätten sich dann in Marsch gesetzt und schliesslich «ohne Widerstand» Melitopol besetzt.

  • 7.23 Uhr

    Behörden in Kiew warnen vor Strassenkämpfen

    Die ukrainischen Behörden in Kiew warnen angesichts des russischen Einmarsches vor Strassenkämpfen in der Hauptstadt. «Auf den Strassen unserer Stadt laufen jetzt Kampfhandlungen. Wir bitten darum, Ruhe zu bewahren und maximal vorsichtig zu sein!», hiess es in der Mitteilung am Samstag. Wer in einem Bunker sei, solle dort bleiben. Im Fall von Luftalarm sollten die Menschen den nächsten Bunker aufsuchen. Die Stadt veröffentlichte eine Karte dazu.

    «Wenn Sie zuhause sind, dann gehen sie nicht ans Fenster, gehen sie nicht auf die Balkone.» Die Menschen sollten sich etwa auch abdecken, um sich vor Verletzungen zu schützen. In Kiew gilt eine Sperrstunde von 22 Uhr (21 MEZ) bis 7 Uhr (6 Uhr MEZ) morgens.

  • 6.15 Uhr

    Ukrainisches Militär sieht sich in entscheidendem Kampf um Kiew

    Die Ukraine sieht sich im entscheidenden Kampf um die Hauptstadt Kiew. «Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Nacht. Die Lage ist am frühen Samstagmorgen unübersichtlich.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartete den Ansturm der russischen Armee auf Kiew. In einer Erklärung am späten Freitagabend rief er die Bevölkerung zur entschlossenen Verteidigung der Hauptstadt auf. «Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt», sagte er. (Photo by Ukrainian Presidency /Handout/Anadolu Agency via Getty Images)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartete den Ansturm der russischen Armee auf Kiew. In einer Erklärung am späten Freitagabend rief er die Bevölkerung zur entschlossenen Verteidigung der Hauptstadt auf. «Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt», sagte er. (Photo by Ukrainian Presidency /Handout/Anadolu Agency via Getty Images)
    Anadolu Agency via Getty Images
  • 5.54 Uhr

    Russische Luftlandeoperation auf Militärflughafen bei Kiew

    Mit einer Luftlandeaktion versuchen russische Truppen dem Anschein nach, den Militärflughafen Wassylkiw südlich von Kiew unter ihre Kontrolle zu bringen. Bei den heftigen Kämpfen seien ukrainische Soldaten getötet und verletzt worden, sagte die Bürgermeisterin der Kleinstadt, Natalija Balassynowytsch, in der Nacht zu Samstag ukrainischen Medien. Es seien viele russische Fallschirmjäger gelandet. «Wir haben Verluste. Wir haben viele Verletzte. Es sind leider zweihundert», sagte sie. Der Luftwaffenstützpunkt liegt etwa 40 Kilometer vom Kiewer Zentrum entfernt.

  • 5.14 Uhr

    Ukrainische Armee: Angriffe auf Kaserne im Westen von Kiew

    Russische Truppen haben in der Nacht zu Samstag eine Kaserne der ukrainischen Streitkräfte im Westen von Kiew beschossen. Das teilte die ukrainische Armee mit. Der Angriff sei zurückgeschlagen worden. Die Kaserne liegt etwa sieben Kilometer vom Zentrum der Millionenstadt entfernt. Fotos zeigten hellen Feuerschein über der Stelle der Kämpfe. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren Explosionen und Schüsse zu hören.

    Vorher in der Nacht waren Angriffe auf ein Heizkraftwerk im Nordosten der Hauptstadt gemeldet worden. Auch im Stadtteil Obolon im Norden gebe es Kämpfe. Die Orte liegen alle in der Stossrichtung des russischen Vormarsches auf die ukrainische Hauptstadt.

    Ukrainische T-64-Panzer im Einsatz gegen die russischen Truppen. (Photo by ARIS MESSINIS/AFP via Getty Images)
    Ukrainische T-64-Panzer im Einsatz gegen die russischen Truppen. (Photo by ARIS MESSINIS/AFP via Getty Images)
    AFP via Getty Images
  • 5.08 Uhr

    Twitter und Facebook blockieren russische Reklame

    Der Facebook-Konzern Meta sowie der Kurznachrichtendienst Twitter reagieren mit Einschränkungen ihrer sozialen Netzwerke auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Man sei dabei, russische Staatsmedien daran zu hindern, in dem sozialen Netzwerk weltweit Anzeigen zu schalten oder dort Geld zu verdienen, gab der Sicherheitschef bei Facebook, Nathaniel Gleicher, am Samstag auf Twitter bekannt. Twitter wiederum blockiert bis auf weiteres Werbeanzeigen in Russland sowie in der Ukraine. So wolle man sicherstellen, dass wichtige Informationen zur öffentlichen Sicherheit hervorgehoben werden, hiess es. Werbung lenke davon ab.

    Unterdessen wandte sich der ukrainische Minister für Digitalisierung, Vize-Premier Mychajlo Fedorow, in einem Brief an Apple-Chef Tim Cook und rief ihn auf, die Sanktionen gegen Russland durch Blockierung von Apple-Diensten einschliesslich des App-Stores zu flankieren. In dem auf Twitter verbreiteten Schreiben heisst es: «Wir brauchen ihre Unterstützung - im Jahr 2022 ist moderne Technologie vielleicht die beste Antwort auf die Panzer, Mehrfachraketenwerfer (Grad) und Raketen». Er schloss mit den Worten: «Wir sind sicher, dass solche Aktionen die Jugend und die aktive Bevölkerung Russlands motivieren werden, die schändliche militärische Aggression proaktiv zu stoppen.»

  • 4.50 Uhr

    US-Kreise: Weiteres russisches Flugzeug abgeschossen

    Das ukrainische Militär hat nach US-Angaben ein weiteres russisches Transportflugzeug abgeschossen. Die Maschine sei nahe Bila Zerkwa, 80 Kilometer südlich von Kiew, getroffen worden, sagten zwei US-Gewährspersonen, die mit der Lage vor Ort vertraut sind, der Nachrichtenagentur AP.

    Zuvor hatte das ukrainische Militär bereits den Abschuss einer Transportmaschine mit Fallschirmjägern nahe der Stadt Wassylkiw ebenfalls südlich von Kiew gemeldet.

  • 3.13 Uhr

    Schweiz unterstützt Haltung des UNO-Sicherheitsrates

    Die Schweiz zeigt sich solidarisch mit dem ukrainischen Volk nach dem Einmarsch von russischen Truppen in das osteuropäische Land. Sie werde sich für die Ukraine in der UNO-Generalversammlung einsetzen, schreibt das Schweizerische Aussendepartement auf Twitter.

    Darüber hinaus unterstützt die Schweiz die Haltung des Uno-Sicherheitsrates und verurteilt die Aggression Russlands gegen die Ukraine. Die Schweiz spricht sich für eine strikte Einhaltung der internationalen humanitären Rechts aus.

  • 2.45 Uhr

    Schüsse und Kämpfe am Stadtrand von Kiew

    Vom Stadtrand der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind in der Nacht zum Samstag Schüsse und Kämpfe gemeldet worden. Russische Truppen versuchten, das Heizkraftwerk Nr. 6 anzugreifen, teilte ein Amt für Behördenkommunikation mit. Die ukrainische Armee verteidige sich. Das Kraftwerk liegt im äussersten Nordosten der Millionenstadt auf dem rechten Ufer des Flusses Dnipro. Auch von anderen Stellen auf dem rechten Ufer gab es Berichte über Explosionen und Schüsse aus automatischen Waffen.

  • 1.12 Uhr

    Kiew: Kontakt mit Moskau wegen Verhandlungen

    Im Krieg Russlands gegen die Ukraine ist die Führung in Kiew mit Moskau in Kontakt wegen möglicher Gespräche. Das teilte der Sprecher von Wolodymyr Selenskyj am späten Freitagabend in Kiew mit. Die Ukraine sei immer bereit gewesen zu Gesprächen über eine Einstellung der Kämpfe und über einen Frieden. «Unmittelbar in diesen Stunden führen die Seiten Konsultationen über Ort und Zeit eines Gesprächsprozesses», schrieb Sprecher Serhij Nikiforow auf Facebook.

    Dagegen erklärte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, die Ukraine habe Gespräche zunächst abgelehnt und die Frage auf Samstag verschoben.

    Russland hatte zuvor Angebote Selenskyjs zu Verhandlungen angenommen. Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von einem Schritt in die richtige Richtung. Nach russischen Vorstellungen soll die belarussische Hauptstadt Minsk der Treffpunkt sein. Dies ist für Kiew schwer annehmbar, weil Belarus Aufmarschgebiet für den russischen Angriff war.

  • 0.47 Uhr

    Ukraine: Russisches Flugzeug mit Fallschirmjägern abgeschossen

    Die ukrainischen Streitkräfte nehmen für sich in Anspruch, ein militärisches russisches Transportflugzeug vom Typ Iljuschin Il-76 abgeschossen zu haben. An Bord seien russische Fallschirmjäger gewesen, schrieb der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj in der Nacht zum Samstag auf Twitter. Als Absturzstelle nannte er die Stadt Wassylkiw südlich der Hauptstadt Kiew. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Das ukrainische Luftwaffenkommando teilte mit, die russische Armee versuche in Wassylkiw Fallschirmtruppen abzusetzen. Es gebe schwere Kämpfe.

  • 0.10 Uhr

    Russland-Resolution scheitert im Sicherheitsrat

    Eine gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine gerichtete Resolution ist im UNO-Sicherheitsrat gescheitert. Moskau legte bei der Abstimmung im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen am Freitag in New York wie erwartet ein Veto gegen den Text ein – China jedoch enthielt sich zusammen mit zwei weiteren Ländern. 11 Staaten des 15-köpfigen Rates stimmten für den Text. Westliche Diplomaten werteten dies als Erfolg bei ihrem Versuch, Russland diplomatisch zu isolieren und einen Keil zwischen Moskau und Peking zu treiben.

  • 0.01 Uhr

    EU setzt neue Russland-Sanktionen in Kraft

    Die neuen EU-Sanktionen gegen Russland sind in Kraft. Das geht aus Rechtsakten hervor, die in der Nacht zum Samstag im EU-Amtsblatt veröffentlichten wurden.

    Die wegen Russlands Angriff auf die Ukraine erlassenen Strafmassnahmen zielen darauf ab, dem Land und seiner Wirtschaft erheblichen Schaden zuzufügen. Dafür werden zum Beispiel die Refinanzierungsmöglichkeiten des Staates und von ausgewählten privaten Banken und Unternehmen eingeschränkt. Zudem erlässt die EU Ausfuhrbeschränkungen für strategisch wichtige Güter, die insbesondere Unternehmen aus dem Verkehrs- und Energiesektor treffen sollen.

    Darüber hinaus setzt die EU auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinen Aussenminister Sergej Lawrow auf ihre Sanktionsliste. Möglicherweise in der EU vorhandene Vermögen der beiden Politiker können so eingefroren werden.