KriegsverbrechenKeine Hinweise auf Helfer bei Praljak-Suizid
SDA
2.11.2018 - 11:28
Der kroatische Kriegsverbrecher Slobodan Praljak hatte bei seinem Suizid vor dem Uno-Tribunal vor rund einem Jahr nach den offiziellen Ermittlungen keine Hilfe von anderen Personen. Ungeklärt bleibt die Frage, wie er das Gift in den Gerichtssaal schmuggeln konnte.
Es seien keine Hinweise auf Helfer gefunden worden, heisst es in dem am Freitag vorgelegten Abschlussbericht der niederländischen Staatsanwaltschaft. Der Ex-General hatte im November 2017 im Gerichtssaal in Den Haag Zyankali eingenommen und war wenig später im Alter von 72 Jahren gestorben. Zuvor hatte das Uno-Gericht Praljak wegen Kriegsverbrechen zu zwanzig Jahren Gefängnis verurteilt.
Die Ermittler konnten nicht klären, wie er das Gift in den Gerichtssaal schmuggeln konnte. "Man kann nicht ausschliessen, dass Praljak das Gift schon (sehr) lange Zeit in seinem Besitz hatte." Kaliumzyanid kann man in trockener Form als Tablette oder Pulver lange aufbewahren. Bereits eine sehr geringe Menge ist tödlich.
Bei Durchsuchungen der Gebäude und auf Kameraaufnahmen seien keine Auffälligkeiten festgestellt worden. Vor seiner Tat war Praljak allerdings kurz in zwei Räumen ohne Kameras gewesen, eine Toilette und ein Warteraum.
In der Zelle des Mannes war ein Abschiedsbrief gefunden worden. Darin gab er an, dass er die Entscheidung zum Suizid bereits lange Zeit zuvor getroffen habe.
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